Welche Formen der Arbeitszeit(en) gibt es überhaupt? Ein kleiner Überblick über verbreitete Modelle
Von wegen “Nine-to-Five” – die Landschaft der Arbeitszeiten in Deutschland ist sehr bunt. Oftmals ist an diese auch die Zufriedenheit mit dem Job selbst gekoppelt, da sie auch unterschiedliche Vertrauensgrade oder auch Stresslevel (Nachtarbeit, unregelmäßige Arbeitszeiten) symbolisieren. Die Modelle sind unterschiedlich und um Dir den Durchblick zu verschaffen, haben wir hier populäre aufgelistet und erklären sie Dir kurz. Welches ist Dein bevorzugtes Modell?
Chipkarte/elektronische Zeiterfassung
Ja, es gibt sie noch: Die Unternehmen, die die Mitarbeitenden mit nunmehr modernen Chipkarten oder mittels der Anmeldung in einem System die jeweilige Arbeitszeit auslesen lassen. Oft ist dies der Fall, wenn es sich um Arbeitsplätze in der Industrie handelt (z. B. Fließbandproduktion), bei der die einzelne Stunde abgegolten wird. Hier könnte es bei Überstunden ein Vorteil sein, muss doch der/die Mitarbeitende nicht nachweisen, wann diese geleistet wurden. Im kreativen Bereich beispielsweise käme wohl diese Form der Kontrolle überhaupt nicht gut an.
Nine-to-Five
Noch immer weit verbreitet sind “reguläre” Office-Zeiten. Dies meint häufig auch den klassischen Vollzeit-Job mit 40 Arbeitsstunden/Woche. Es gibt natürlich auch Abstufungen und Ausnahmen, aber grundsätzlich kann sich so gut wie jede/r Mitarbeitende etwas unter dieser Angabe vorstellen und weiß, worauf er/sie sich einlässt. Weiterhin wird die Ausübung der Tätigkeit meist vor Ort vollzogen.
Gleitzeit/Kernarbeitszeit
Im Grundsatz besteht die Gleitzeit noch immer oft aus 40 Arbeitsstunden – jedoch wird hier dem Fakt Rechnung getragen, dass Mitarbeitende die Flexibilität schätzen, auch einmal später oder früher am Arbeitsplatz zu sein. Vereinbart ist hier lediglich die Kernarbeitszeit, zu der sich alle im Büro befinden sollten.
Schichtarbeit
So gut wie jeder Mensch kann etwas mit dem Begriff der Schichtarbeit anfangen. Charakteristisch sind oft wechselnde Arbeitszeiten mit unterschiedlichem Wechselturnus. Man kann in Voll- und in Teilzeit im Schichtbetrieb tätig sein, wobei sich die Ausübung der Tätigkeit nicht immer auf z. B. den Krankenhausbetrieb oder die Produktion und Fertigung beschränken muss. Auch Office-Jobs können in Schichten angesetzt sein (Großsekretariate für mehrere Geschäftsführer beispielsweise).
Teilzeit
Es gibt Gründe im Leben, warum Du lieber in Teilzeit arbeiten möchtest. Zum Beispiel aufgrund frischer Elternschaft oder sozialen Engagements oder, weil Du einfach mehr Lebensqualität erleben möchtest. Es gibt sie zum Glück – die Arbeitsplätze mit verringerter Stundenzahl. Oft wird berichtet, dass man in der kürzeren Zeit ja ähnlich produktiv sein kann, da man hier den Anspruch hat, viel zu schaffen. Unter Teilzeitarbeit versteht man eine Position, die einen Umfang von mehr als 15 Arbeitsstunden/Woche hat. Weiterhin heißt es im § 2 Absatz 1 Satz 1 des Gesetzes über Teilzeitarbeit § 2 Absatz 1 Satz 1 des Gesetzes über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge und befristete Arbeitsverträge:
Teilzeitbeschäftigt ist ein Arbeitnehmer, dessen regelmäßige Wochenarbeitszeit kürzer ist als die eines vergleichbaren vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers.
Insofern ist alles Teilzeit, was jeweils unter 40 Stunden liegt. Da die Mindestanzahl der Stunden finanziell oft nicht ausreicht, findet man oft Modelle ab 25 Arbeitsstunden/Woche.
Jobsharing
Dieses Konzept knüpft an Teilzeitarbeit an – jedoch mit einem ungewöhnlichen Ansatz. Hierbei teilen sich zwei oder mehr Arbeitnehmer eine Stelle bei einem Arbeitgeber. Klingt erst einmal verrückt, ist aber durchaus eine Alternative. Wichtig hierbei ist natürlich, dass der Arbeitsstil der Stelleninhabenden einen reibungslosen Ablauf sicherstellt, die Absprachen funktionieren und sich das Unternehmen überhaupt darauf einlassen kann.
Homeoffice
Ach ja – ein Tag von zu Hause arbeiten, wenn man die Handwerker bei sich hat oder noch ein, zwei wichtige Arzttermine an einem Tag erledigen will. Toll, oder? Es gibt Menschen, die empfinden die Heimarbeit als Wohltat, kann man doch bei der beispielsweise bei der Familie sein und am eigenen Tisch sitzend die Arbeit verrichten. Hierfür bedarf es Disziplin, sodass man es schafft, den Soll zu erreichen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man mehr schaffen kann, wenn man nicht durch Kollegen oder Telefon abgelenkt wird. Allerdings ist man auch vom Team isoliert und auf die Dauer ist das Homeoffice für die Meisten keine Lösung.
Sabbatical
Die Auszeit vom Job hat natürlich ebenso etwas mit der Arbeitszeit zu tun. Dieses Modell setzt sich aber eher für Management-Mitarbeitende durch, auf deren Schultern mehr Verantwortung lastet. Natürlich nimmt man nicht einfach den Zeitraum X frei, sondern “spart” sich Zeit in Form eines Kontos an oder durch Gehaltsverzicht. So kannst Du beispielsweise für 3 Monate (sehr beliebte Zeitspanne) ein Projekt für dich realisieren, an einer Weiterbildung teilnehmen oder einfach nur reisen. Wichtig ist, dass du erholt und voller Tatendrang und Ideen wieder an deinen Arbeitsplatz zurück kehrst.
Vertrauensarbeitszeit
Heikel meinen die einen, richtig und wichtig sagen andere. Die Gestaltung der Arbeitszeit liegt in Deinen Händen und die Erledigung der Aufgaben steht im Vordergrund. Also: sofern Du in der Lage bist, Dich optimal zu organisieren, steht einer Vertrauensarbeitszeit nichts mehr im Wege. Hierdurch soll eben das gefördert werden: Deine Fähigkeit, Dich selbst unternehmerisch einzubringen und zu denken und zu planen, indem Du Zeit einsparen kannst. Dies ist der absolute Vertrauensbeweis des Unternehmens Deiner Wahl!
Das ist ein kurzer Überblick über die Landschaft der Arbeitszeitgestaltung innerhalb Deines Jobs. Es gibt natürlich immer wieder Trends, die unsere Möglichkeiten erweitern, jedoch ist die passende Alternative auch immer eine Typfrage und hängt auch vom Unternehmen ab, in dem Du arbeitest oder arbeiten möchtest.
Und falls Du gerade auf der Suche nach einem Job mit einem dieser Modelle bist, schau doch gern in unserem Jobportal vorbei: Jobportal