Warum nicht direkt zum persönlichen Interview?
Heutzutage werden in Bewerbungsprozessen in der Regel zuerst Telefoninterviews geführt, ehe es zum persönlichen Interview kommt. Das hat einen ganz einfachen Grund: Auf Basis des Telefoninterviews wird entschieden, ob der potentielle Kandidat den Aufwand eines persönlichen Interviews “wert” ist. Denn persönliche Bewerbungsgespräche sind oftmals sehr zeitintensiv – sowohl für das Unternehmen, als auch für den Bewerber. Umso ärgerlicher ist es, wenn man persönlichen Interview feststellt, dass der Kandidat Eigenschaften nicht mitbringt, die für die Stelle von Bedeutung sind.
Wenn Du selbst schon einmal als Recruiter gearbeitet hast, weißt Du wahrscheinlich wovon ich spreche: Es gibt beispielsweise Kandidaten, die in ihrem Lebenslauf ein Muttersprachniveau (C2) angeben, aber nach einem Telefonat weißt Du dann, dass es sich eher um ein B1-Niveau handelt. Mit dem Telefoninterview hast Du dem Unternehmen und dem Kandidaten also wertvolle Zeit gespart.
Darüber hinaus bieten Telefoninterviews Recruitern einen weiteren Vorteil:
Auf eine typische Stellenausschreibung kommen in der Regel 100 oder mehr Bewerber. Aus diesen identifizieren die Recruiter 10-15 Personen, die laut Profil am besten auf die zu besetzende Position passen könnten und rufen sie an. Nach den Telefoninterviews reduziert sich die Menge der potentiellen Kandidaten wiederum auf 5-7 Personen. Diese Kandidaten erwartet dann der nächste Schritt des Bewerbungsprozesses: Das persönliche Interview.
Telefoninterviews lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: angekündigte und unangekündigten Telefoninterviews. Das angekündigte Telefoninterview erfolgt in der Regel nach einem ersten Kontakt über Netzwerk-Portale wie XING und LinkedIn oder einem Email-Kontakt. Hier wird ein kurzes Intro zur gesuchten Position gegeben und bei beidseitigem Interesse ein Telefontermin vereinbart.
Manchmal folgt der Recruiter jedoch nicht dem üblichen Weg und versucht Dich direkt anzurufen. Daher unser Tipp: Wenn Du grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber neuen Stellen bist, hab Dein Telefon in der Nähe. Eine freundliche Ansage auf Deiner Mailbox ist ebenfalls hilfreich, denn diese ist unter Umständen der erste Eindruck, den Du hinterlässt.
Allzeit bereit?
Unangekündigte Telefoninterviews sind unter Umständen etwas verzwickter. Wenn Du überraschend in lauter Umgebung oder an einem sehr persönlichen Ort “erwischt” wirst, versuche einen besseren Zeitpunkt zu vereinbaren. Du musst keine Sorge haben, dass Du damit aus dem Rennen bist. Schließlich hat der Recruiter Dich aus einem bestimmten Grund angerufen und wird gern auf Deinen Terminvorschlag eingehen.
Vergiss nicht: Das Telefoninterview ist der erste Eindruck, den das Unternehmen von Dir bekommt. Stelle also sicher, dass Du positiv in Erinnerung bleibst und gut vorbereitet bist. Mach Dir außerdem die Recruiter zum Freund, denn sie können Dir mit wertvollen Tipps eine echte Hilfe sein.
Ein gut geführtes Telefoninterview kann Dich zur nächsten Stufe im Bewerbungsprozess führen – dem persönlichen Interview. Mit Freundlichkeit und Interesse im Telefonat kommst du deinem Traumjob also einen großen Schritt näher.
Wir wünschen Dir viel Erfolg!