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Fehler im Vorstellungsgespräch, die nie passieren dürften und doch passieren

Fehler im Vorstellungsgespräch, die nie passieren dürften und doch passieren

Der Teufel steckt im Detail. Gerade Vorstellungsgespräche weisen viele kleine Tücken und Fallstricke auf, die dem Erfolg im Wege stehen können. Dass auch die kleinen Dinge im Vorstellungsgespräch zählen, haben wir bereits in einem zurückliegenden Artikel ausführlich  behandelt. Das war natürlich nur eine feine Auswahl der größten “kleinen Schnitzer”, die Dich den Erfolg im Vorstellungsgespräch kosten können. Daher legen wir heute mit einigen weiteren leicht zu vermeidenden Fehlern nach, die uns in hunderten Recruiting-Gesprächen begegnet sind und hoffen, Dich damit ein wenig besser vorbereiten zu können.

Stell Dir vor, Dir sitzen im Gespräch eine Managerin und jemand aus der Personalabteilung gegenüber, ihr geht geraden Deinen bisherigen Werdegang durch – da klingelt Dein Telefon. Was machst Du jetzt? Wenn Deine Antwort eine andere ist, als Dich zu entschuldigen und das Telefon auszuschalten, müssen wir reden. Davon abgesehen: Das Telefon sollte aus sein! Nicht im Flugmodus, nicht auf lautlos – aus.Ansonsten wird doch nochmal eine Erinnerung  oder der Wecker ertönen. Das alles stört erheblich und kann den Redefluss einschränken. Solltest Du eine so wichtige Nachricht erhalten, dass Du erreichbar sein musst, lege das Telefon lautlos auf den Tisch, so dass Du siehst, wer anruft und reagieren kannst, wenn nötig. Kündige in jedem Fall vorab an, dass es zu dieser Störung kommen kann.

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Ob wir es nun gut finden oder nicht, wir hinterlassen Spuren im Netz. Nach diesen wird mittlerweile von Arbeitgebern gezielt gesucht. Jeder hat ein Leben neben seinem beruflichen Alltag und meistens verhält man sich dort ein wenig anders. Das ist auch ok – muss aber nicht für jeden einsehbar sein. Das meiste trifft zwar auf Verständnis, aber eben nicht alles. Etwas Anderes ist es aber, vor oder nach einem Vorstellungsgespräch gelangweilt oder abfällig über die Situation zu schreiben. So verbaut man sich nicht nur Chancen auf den aktuellen Job sondern im schlimmsten Fall auch gleich für kommende Möglichkeiten.

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Fehler können passieren. Einer tritt überraschend häufig auf: Bewerber stehen vor der falschen Adresse. Gerade bei mehreren Standorten oder getrennten Produktionsstätten ist dies leider keine Seltenheit. Plötzlich steht man vor der Werkshalle, statt vor der Zentrale, wo das Gespräch eigentlich stattfinden sollte. Das ist ein Fehler, der sich einfach vermeiden lässt. Lass Dir vorab die Adresse nochmal bestätigen bzw. bestätige den Termin mit der Adressangabe.

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Damit ist nicht nur gemeint, zu früh zum Termin zu erscheinen, obwohl auch das ein Problem sein kann. Vielmehr überlesen manche vor lauter Freude über eine positive Resonanz, dass die Zusage einem vorgelagerten Telefongespräch galt. Du wärst überrascht, wie oft ein/e BewerberIn vorfreudig am Empfang steht und feststellen muss, dass um einen Anruf gebeten wurde, nicht um einen Besuch. Das muss kein Ausschlusskriterium sein, ist aber eine Situation, von der man sich erst einmal erholen muss.

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Alles läuft prima. Du bist gut vorbereitet, pünktlich (aber nicht zu pünktlich), das Telefon ist aus, Du hast tatsächlich einen persönlichen Termin vor Ort – alles passt. Dann setzt Du dich still und leise in den Vorraum oder an den Empfang und wartest darauf, abgeholt zu werden. Die Unruhe wächst, aber es kommt bestimmt gleich jemand und kümmert sich um Dich… Derweil werden die wartenden Mitarbeiter des Unternehmens immer nervöser – denn Du bist nicht da. Dann stellt sich heraus, alle sind am selben Ort und sich doch so fern, weil Du Dich nicht bemerkbar gemacht hast.

Klingt albern, aber auch das passiert öfter als gedacht. Also, achte am besten darauf, genau diese Selbstverständlichkeiten, die eigentlich nie passieren sollten auch wirklich nicht zu falsch machen. Die Nervosität treibt so manch böses Spiel mit uns, wenn es um Vorstellungsgespräche geht. Lass Dich davon nicht aus der Bahn werfen. Du bist gut. Organisier Dich und viel Erfolg!

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Warum nicht direkt zum persönlichen Interview?

Warum nicht direkt zum persönlichen Interview?

Heutzutage werden in Bewerbungsprozessen in der Regel zuerst Telefoninterviews geführt, ehe es zum persönlichen Interview kommt. Das hat einen ganz einfachen Grund: Auf Basis des Telefoninterviews wird entschieden, ob der potentielle Kandidat den Aufwand eines persönlichen Interviews “wert” ist. Denn persönliche Bewerbungsgespräche sind oftmals sehr zeitintensiv – sowohl für das Unternehmen, als auch für den Bewerber. Umso ärgerlicher ist es, wenn man persönlichen Interview feststellt, dass der Kandidat Eigenschaften nicht mitbringt, die für die Stelle von Bedeutung sind.

Wenn Du selbst schon einmal als Recruiter gearbeitet hast, weißt Du wahrscheinlich wovon ich spreche: Es gibt beispielsweise Kandidaten, die in ihrem Lebenslauf ein Muttersprachniveau (C2) angeben, aber nach einem Telefonat weißt Du dann, dass es sich eher um ein B1-Niveau handelt. Mit dem Telefoninterview hast Du dem Unternehmen und dem Kandidaten also wertvolle Zeit gespart.

Darüber hinaus bieten Telefoninterviews Recruitern einen weiteren Vorteil:

Auf eine typische Stellenausschreibung kommen in der Regel 100 oder mehr Bewerber. Aus diesen identifizieren die Recruiter 10-15 Personen, die laut Profil am besten auf die zu besetzende Position passen könnten und rufen sie an. Nach den Telefoninterviews reduziert sich die Menge der potentiellen Kandidaten wiederum auf 5-7 Personen. Diese Kandidaten erwartet dann der nächste Schritt des Bewerbungsprozesses: Das persönliche Interview.

Telefoninterviews lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: angekündigte und unangekündigten Telefoninterviews. Das angekündigte Telefoninterview erfolgt in der Regel nach einem ersten Kontakt über Netzwerk-Portale wie XING und LinkedIn oder einem Email-Kontakt. Hier wird ein kurzes Intro zur gesuchten Position gegeben und bei beidseitigem Interesse ein Telefontermin vereinbart.

Manchmal folgt der Recruiter jedoch nicht dem üblichen Weg und versucht Dich direkt anzurufen. Daher unser TippWenn Du grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber neuen Stellen bist, hab Dein Telefon in der Nähe. Eine freundliche Ansage auf Deiner Mailbox ist ebenfalls hilfreich, denn diese ist unter Umständen der erste Eindruck, den Du hinterlässt.

Allzeit bereit?

Unangekündigte Telefoninterviews sind unter Umständen etwas verzwickter. Wenn Du überraschend in lauter Umgebung oder an einem sehr persönlichen Ort “erwischt” wirst, versuche einen besseren Zeitpunkt zu vereinbaren. Du musst keine Sorge haben, dass Du damit aus dem Rennen bist. Schließlich hat der Recruiter Dich aus einem bestimmten Grund angerufen und wird gern auf Deinen Terminvorschlag eingehen.

Vergiss nicht: Das Telefoninterview ist der erste Eindruck, den das Unternehmen von Dir bekommt. Stelle also sicher, dass Du positiv in Erinnerung bleibst und gut vorbereitet bist. Mach Dir außerdem die Recruiter zum Freund, denn sie können Dir mit wertvollen Tipps eine echte Hilfe sein.

Ein gut geführtes Telefoninterview kann Dich zur nächsten Stufe im Bewerbungsprozess führen – dem persönlichen Interview. Mit Freundlichkeit und Interesse im Telefonat kommst du deinem Traumjob also einen großen Schritt näher.

Wir wünschen Dir viel Erfolg!

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Mein nächster Job – Freelancer oder Festanstellung?

Mein nächster Job – Freelancer oder Festanstellung?

Bei Dir steht aktuell die Suche nach einem neuen Job an? Du spielst mit dem Gedanken Dich selbstständig zu machen? Oder bist Du schon selbstständig und fragst Dich, ob eine Festanstellung richtig für Dich wäre? Egal in welcher Situation Du Dich aktuell befindest: Du solltest Dir Gedanken machen, welche Vor- und Nachteile eine Festanstellung, bzw. die Freiberuflichkeit mit sich bringen. In diesem Artikel werde ich genau diese Fragen diskutieren.

In Festanstellung

Als Festangestellter bist Du, wie bereits die Bezeichnung verrät, ein fester Bestandteil des Unternehmens, in dem Du tätig bist. Deine Vorgesetzten und Deine Kollegen verlassen sich auf Dich und beziehen Dich in interne Angelegenheiten mit ein. Du hast Deine Aufgaben und wahrscheinlich einen festen Arbeitsplatz, feste Arbeitszeiten und erhältst sehr wahrscheinlich auch eine gewisse Ausstattung, um Deine Aufgaben erfüllen zu können. Durch Deine stetige Anwesenheit lernst Du Deine Kollegen gut kennen. Man versucht ein gutes Verhältnis untereinander zu pflegen. Ihr verbringt viel Zeit gemeinsam, bewältigt Aufgaben gemeinsam und unterstützt Euch gegenseitig. Spätestens in der Mittagspause trefft Ihr aufeinander und tauscht Euch aus. Es entstehen auch echte Freundschaften. Ein solches Gefüge ist möglich, da Du als Festangestellter damit rechnest, auf längere Zeit Teil des Unternehmens zu sein und Dich darauf einstellst, längerfristig mit den Kollegen zu arbeiten. Deine Arbeit stellt eine Konstante in Deinem Leben dar.

Durch die Routine in Deinem Job erledigst Du Deine Aufgaben zunehmend schneller. Du hast die Möglichkeit, Dich im Laufe der Zeit zu bewähren und Dich weiterzuentwickeln. Deine Führungskräfte werden dies ebenfalls feststellen können, da Ihr bestenfalls regelmäßig Feedbackgespräche führt und Ziele vereinbart. Innerhalb des Unternehmens kannst Du daher befördert werden, eine Gehaltserhöhung oder bei Zielerreichung sogar einen Bonus erhalten.
Schon bei der Beschreibung eines eher normalen Berufsalltags lassen sich diverse Vorteile einer Festanstellung herauslesen. Doch damit nicht genug. Es mag als selbstverständlich gelten, doch Du erhältst natürlich regelmäßig ein festes Gehalt. Dein Arbeitgeber übernimmt einen Teil Deiner Sozialbeiträge und versichert Dich im Krankheitsfall. Bei Krankheit musst Du Dir daher keine Sorgen machen, in finanzielle Not zu geraten. Ein Teil Deines Monatsgehalt fließt in Deinen Rententopf. Auch hier wird vorgesorgt! Ganz wichtig: Urlaub! Der Sommer ist zum Greifen nah und Du hast Anspruch auf bezahlten Urlaub! Diese vertraglich festgelegten Konditionen geben Dir eine gewisse Sicherheit. Du kannst dadurch längerfristig planen, kannst mit Deinem Geld besser kalkulieren und genießt Arbeitnehmerrechte! Gerade Deutschland gilt als arbeitnehmerfreundlich.

Als Festangestellter bist Du, wie bereits die Bezeichnung verrät, ein fester Bestandteil des Unternehmens, in dem Du tätig bist. Deine Vorgesetzten und Deine Kollegen verlassen sich auf Dich und beziehen Dich in interne Angelegenheiten mit ein. Du hast Deine Aufgaben und wahrscheinlich einen festen Arbeitsplatz, feste Arbeitszeiten und erhältst sehr wahrscheinlich auch eine gewisse Ausstattung, um Deine Aufgaben erfüllen zu können. Durch Deine stetige Anwesenheit lernst Du Deine Kollegen gut kennen. Man versucht ein gutes Verhältnis untereinander zu pflegen. Ihr verbringt viel Zeit gemeinsam, bewältigt Aufgaben gemeinsam und unterstützt Euch gegenseitig. Spätestens in der Mittagspause trefft Ihr aufeinander und tauscht Euch aus. Es entstehen auch echte Freundschaften. Ein solches Gefüge ist möglich, da Du als Festangestellter damit rechnest, auf längere Zeit Teil des Unternehmens zu sein und Dich darauf einstellst, längerfristig mit den Kollegen zu arbeiten. Deine Arbeit stellt eine Konstante in Deinem Leben dar.

Durch die Routine in Deinem Job erledigst Du Deine Aufgaben zunehmend schneller. Du hast die Möglichkeit, Dich im Laufe der Zeit zu bewähren und Dich weiterzuentwickeln. Deine Führungskräfte werden dies ebenfalls feststellen können, da Ihr bestenfalls regelmäßig Feedbackgespräche führt und Ziele vereinbart. Innerhalb des Unternehmens kannst Du daher befördert werden, eine Gehaltserhöhung oder bei Zielerreichung sogar einen Bonus erhalten.
Schon bei der Beschreibung eines eher normalen Berufsalltags lassen sich diverse Vorteile einer Festanstellung herauslesen. Doch damit nicht genug. Es mag als selbstverständlich gelten, doch Du erhältst natürlich regelmäßig ein festes Gehalt. Dein Arbeitgeber übernimmt einen Teil Deiner Sozialbeiträge und versichert Dich im Krankheitsfall. Bei Krankheit musst Du Dir daher keine Sorgen machen, in finanzielle Not zu geraten. Ein Teil Deines Monatsgehalt fließt in Deinen Rententopf. Auch hier wird vorgesorgt! Ganz wichtig: Urlaub! Der Sommer ist zum Greifen nah und Du hast Anspruch auf bezahlten Urlaub! Diese vertraglich festgelegten Konditionen geben Dir eine gewisse Sicherheit. Du kannst dadurch längerfristig planen, kannst mit Deinem Geld besser kalkulieren und genießt Arbeitnehmerrechte! Gerade Deutschland gilt als arbeitnehmerfreundlich.

Fazit

Zusammenfassend ist es schwer zu sagen, welche Beschäftigungsart die bessere ist. Es kommt ganz darauf an, was Dir persönlich wichtig ist, wie Deine Lebenssituationaussieht und vor allem in welchem Bereich Du tätig bist. Nicht jeder Beruf ist als Freelancer allein umsetzbar. Typische Bereiche, in denen viele Freelancer unterwegs sind und gerne beauftragt werden, sind zum Beispiel die IT und das Webdesign. AuchÜbersetzer und Journalisten sind  häufig anzutreffen . Diese Tätigkeiten lassen sich auch zusätzlich zu einer Festanstellung ausüben. Denn Du entscheidest, ob Du den Auftrag annehmen möchtest oder nicht. Sänger, Schauspieler und Künstler sind meistens auch Freelancer. Du merkst, es ergibt in den eben genannten Berufen auch Sinn, da die Dauer der Beschäftigung durch das Projekt beschränkt und gleichzeitig nicht so auslastend ist, dass Du Dich damit in Vollzeit beschäftigen kannst. Trifft das auf Dich zu? Dann kannst Du Dir gerne ernster Gedanken machen, ob Du den Schritt in die Freiberuflichkeit für Dich selbst wagst.

Du kannst aber auch die Vorteile beider Beschäftigungsarten genießen. Es gibt Freelancer, die arbeiten über mehrere Monate, auch Jahre, für das selbe Unternehmen oder mehrere Unternehmen. Sie haben berufliche Beständigkeit, einen regelmäßigen Austausch mit dem Team etc., aber eben auch die Freiheit, vieles für sich selbst mitzubestimmen.

Viele Festangestellte sind auch neben der Festanstellung als Freelancer beschäftigt und nehmen kleinere Aufträge an. Damit runden sie Ihr Festgehalt etwas auf.

Freiberuflich zu arbeiten ist auch dann sinnvoll, wenn Du gerade aus einer längeren Arbeitspause kommst. Du hast Dich die letzten Monate auf Dein Studium sehrfokussieren müssen, bist gerade aus der Elternzeit raus oder kommst frisch aus einem Auslandsaufenthalt? Dann ist eine Tätigkeit als Freelancer gut, um wieder in das Arbeitsleben hinein zu tauchen.

Wichtig ist, dass Du für Dich die optimale Anstellung findest und dass Dir der Job vor allem Freude bereitet, Du Dich weiterentwickeln kannst und es zu Deinem Leben passt!

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Freelancer & interim Manager – Was ist rechtlich zu beachten?

Freelancer & interim Manager – Was ist rechtlich zu beachten?

Im letzten Artikel habe ich versucht, Dir einen groben Überblick über Freelancer, interim Manager und die Arbeitnehmerüberlassung zu verschaffen. Heute geht es in erster Linie darum, Dir verschiedene rechtliche Aspekte aufzuzeigen, welche für Freelancer und interim Manager relevant sind. Dabei ist insbesondere der Punkt der Scheinselbständigkeit zu betrachten. Dieser wird einen großen Teil des Artikels einnehmen.

Los geht’s!

Freiberufler, interim Manager, Freelancer, freier Mitarbeiter, Selbständiger. Diese Begriffe werden oft synonym verwendet.

Jedoch: Einige wenige rechtliche Abgrenzungen gibt es bezüglich der Gewerbeordnung und in der steuerlichen Betrachtung.

Für die interim Group sind vorzugsweise die Begrifflichkeiten interim Manager und Freelancer relevant. Bei diesen handelt es sich zwar um Synonyme, jedoch wecken sie unterschiedliche Assoziationen:

  • Der Begriff Freelancer hat sich im Bereich IT und Design gefestigt – Aufträge haben hierbei oft Projektcharakter

  • interim Manager sind in den Köpfen der Menschen noch stark an eine seniorige Rolle wie z.B. in einer Managementfunktion gebunden

Praxistipp: 

Stelle Dich auf Dein Gegenüber ein und nutze die Begrifflichkeiten, die eher zu seinem Umfeld passen!

Rechtliches

Freelancer und interim Manager sind aufgrund ihres freiberuflichen/selbständigen Schaffens keine Arbeitnehmer – für sie gelten daher auch keine Arbeitnehmerrechte und -pflichten.

So gilt für sie z.B. das Kündigungsschutzgesetz, Entgeltfortzahlungsgesetz, Arbeitszeitgesetz usw. nicht!

Die Grundlage der Tätigkeit bildet bei Freelancern und interim Managern ein Werk- oder Dienstvertrag.

>Hier wird ein fertiges Ergebnis/Werk gegen eine Geldleistung vereinbart. Der Auftragnehmer schuldet dem Auftraggeber nach einem erfolgreichem vertraglichen Abschluss einen Erfolg.
Hier wird eine selbstständige Tätigkeit gegen eine Geldleistung vereinbart. Der Auftragnehmer schuldet dem Auftraggeber nach einem erfolgreichem vertraglichen Abschluss eine Leistung, jedoch keinen Erfolg.

Es entstehen für den Auftraggeber bei der Beauftragung eines Freelancers, bzw. interim Managers mehrere Vorzüge:

  • Sie sind flexibel einsetzbar

  • Die benötigte spezifische Expertise kann dadurch kurzfristig eingekauft werden

  • Sie haben für Arbeitsmittel und Arbeitsort selbst Sorge zu tragen

  • Es fallen für den Auftraggeber keine Lohnnebenkosten an (Senkung hoher Fixkosten im Vergleich zu Festangestellten möglich)

  • Arbeitnehmerschutzrechte gelten für Freelancer und interim Manager nicht

Scheinselbstständigkeit

Hintergrund: Zum einen möchte der Gesetzgeber Personen vor Ausbeutung (geringes Arbeitsentgelt, keine Arbeitszeitkontrolle, keine Renten/ALO/Kranken-Versicherung) schützen und zum anderen sicherstellen, dass unser Sozialversicherungssystem stabil bleibt – denn durch Freiberufler werden die Sozialversicherungskassen nicht gefüllt.

Vor diesem Hintergrund wird, zum Beispiel im Rahmen einer Betriebsprüfung, innerhalb eines Unternehmens begutachtet, ob ein Freelancer oder interim Manager den Anschein erweckt, augenscheinlich wie ein Arbeitnehmer zu arbeiten.

Scheinselbstständigkeit ist demnach die Bezeichnung für ein Arbeitsverhältnis von Auftraggeber (Unternehmen) und Auftragnehmer (Freelancer), bei dem der Mitarbeiter zwar vertraglich als selbstständig betitelt wird, er tatsächlich aber wie ein Arbeitnehmer im Beschäftigungsverhältnis agiert. Der Mitarbeiter gilt folglich als abhängig beschäftigt und ist dementsprechend versicherungspflichtig.

Geprüft werden u.a. folgende Kriterien:

  • Arbeitsweise

  • Arbeitsort

  • Arbeitszeit

  • Arbeitsinhalt

  • Anlass und Form der Vergütung (Rechnungsstellung, Einzelhonorar etc.)

  • Eingliederung in eine bestehende Betriebsorganisation und/oder in Dienstpläne

  • Einsatz betrieblicher Arbeitsmittel und Arbeitsplätze

  • Verpflichtung zu regelmäßigem Erscheinen

  • Einzige oder existenzsichernde finanzielle Einnahmequelle innerhalb eines Wirtschaftsjahres für den Freelancer/interim Manager

  • Eingeschränkte unternehmerische Entscheidungsfreiheit des interim Managers

  • Fehlende private Absicherung für Krankheit und Rente

Wird eine Scheinselbstständigkeit im Rahmen einer Prüfung (z.B. durch die Rentenversicherung, Sozialversicherungen, Arbeitsgericht) festgestellt, werden hohe Strafen verhängt.

So ist der Arbeitgeber verpflichtet, rückwirkend für die letzten vier Jahre sowohl die Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung nachzuzahlen (+ i.d.R. Säumniszuschläge), hinzukommen Lohnsteuernachzahlungen und weitere mögliche Sanktionen. Für den ehemals selbständigen Mitarbeiter endet automatisch die Selbständigkeit, die Gewerbeerlaubnis erlischt, die Person gehört fortan zu den festen Mitarbeitern des Unternehmens und genießt damit auch die gleichen Rechte und Pflichten.

Praxistipp:

Einsätze von FreelancerInnen oder interim ManagernInnen sollten über eine kurze Zeitspanne angelegt sein, da Tätigkeiten in Vollzeit über einen längeren Zeitraum den Verdacht einer Scheinselbständigkeit auslösen könnten. Die Kriterien für ein Projekt sollten bei der Anfrage kurz reflektiert und überprüft werden, ggf. ist ein Freelancer oder interim Manager nicht die richtige Wahl für das Projekt.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit dem heutigen Artikel ein bisschen die Thematik der Selbständigkeit näher bringen. Wenn Du mehr über die Arbeitnehmerüberlassung und die Abgrenzung zum interim Management wissen möchtest, solltest Du den nächsten Artikel in dieser Reihe nicht verpassen! Ich freue mich auf Dich!

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Die ersten Schritte in die Selbständigkeit in qualifizierten Berufen

Die ersten Schritte in die Selbständigkeit in qualifizierten Beruf

#1 Der Freelancer

Wie baut man sich eine Existenz in der Selbständigkeit auf? Wie findet man Kunden? Was gibt es zu beachten und zu regeln? In dieser Beitragsserie geben wir Dir wertvolle Tipps für einen sicheren Start in Deine berufliche Selbständigkeit.

Gewerbe oder Freelancer?

Zunächst stellt sich die Frage, warum man sich mit der Selbstdefinition beschäftigen sollte. Viele wissen nicht, dass überhaupt ein Unterschied zwischen Gewerbe und Freelancer besteht. In diesem Beitrag wenden wir uns im Schwerpunkt dem Freelancer zu.

Die Einstufung als Freelancer oder auch Freiberufler bringt einige Vorteile mit sich. Der Freiberufler:

  • zahlt keine Gewerbesteuer.

  • muss kein Gewerbe anmelden.

  • muss keine doppelte Buchführung betreiben (eine Einnahme-Überschuss-Rechnung reicht aus).

  • ist kein Zwangsmitglied in einer Industrie- und Handelskammer (IHK).

  • kann mit anderen Freiberuflern eine Partnerschaftsgesellschaft gründen.

Folgende Charakteristiken lassen sich daraus ableiten:

In unserer immer komplexer werdenden Gesellschaft benötigen die Menschen zunehmend kompetente Unterstützung. Die hochqualifizierten Freiberufler unterstützen, beraten und vertreten neutral und fachlich unabhängig.

Die Sicherung der Gesundheitsvorsorge, der Rechtsordnung und der Kultur liegt im Interesse aller Bürger. Die der Allgemeinheit verpflichteten Freiberufler tragen dafür besondere Sorge.

Patienten, Mandanten und Klienten erwarten persönliche Betreuung auf neuestem Kenntnisstand. Der hohe ethische Anspruch der Freiberufler und ihre strenge Selbstkontrolle garantieren gesicherte Qualität.

Wer Verantwortung übernimmt, schafft Vertrauen und sichert Wachstum. Freiberufler sind mehrheitlich selbstständig tätig. Sie erwirtschaften 10,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und beschäftigen über drei Millionen Mitarbeiter.

Konkreter wird § 18, Abs. 1 des Einkommensteuergesetz (EStG) demnach bilden folgende 4 Katalogberufsgruppen den Kern freiberuflicher Tätigkeit:

  1. Heilberufe: Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Heilpraktiker, Krankengymnasten, Hebammen, Heilmasseure und Diplom-Psychologen.
  2. Rechts-, Steuer- und wirtschaftsberatende Berufe: Rechtsanwälte, Patentanwälte, Notare, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, beratende Volks- und Betriebswirte und vereidigte Buchprüfer.
  3. Naturwissenschaftliche und technische Berufe: Ingenieure, Handelschemiker, Architekten, Lotsen und Sachverständige.
  4. Kulturberufe: Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer, Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Lehrer und Erzieher.

Wichtige Überlegungen und Erledigungen vor Aufnahme einer freiberuflichen Tätigkeit:

Formular zur Anmeldung der freiberuflichen Tätigkeit anfordern. Hier wird die Art der freiberuflichen Tätigkeit angegeben und z.B. die Höhe der zu erwartenden Einnahmen geschätzt. Vorsicht: Für Umsatz und Gewinn solltest Du eine realistische bis konservative Schätzung abgeben. So gehst Du auf Nummer sicher, denn Deine Schätzung beeinflusst die Höhe Deiner Steuervorauszahlungen. Fällt diese durch eine zu optimistische Schätzung zu hoch aus, belastet dies Deinen jungen Cashflow und das könnte Deine Selbständigkeit gefährden!

Tipp: Du hast Überschüsse erwirtschaftet? Gratuliere! Lege sie Dir gerade im ersten Jahr für etwaige Nachzahlungen zurück und lebe nicht auf zu großem Fuß. Die Einnahmesituation kann täuschen. Viele Selbständige sind von der Höhe von möglichen Nachzahlungen überrascht und haben keine finanziellen Reserven, um diese zu bedienen. Hierzu kannst Du Dir z.B. verschiedene Konten anlegen, um den Überblick zu bewahren. Es bieten sich drei verschiedene Konten an:

  • Girokonto (für den täglichen Zahlungsverkehr)
  • Konto für die Rücklage der vereinnahmten Umsatzsteuer, die wieder an das Finanzamt abzuführen ist
  • Konto für Risiko- und Einkommenssteuerrücklagen
Du musst Dich nun selber versichern: was vorher Dein Arbeitgeber für Dich getan hat, liegt nun in Deiner Verantwortung. Es besteht grundsätzlich die Wahl zwischen privaten und gesetzlichen Krankenkassen. Private Kassen locken mit günstigen Einstiegstarifen, die Entwicklung der Beiträge kann aber drastisch ausfallen. Die Leistungen der Kasse und die Behandlung beim Arzt können besser ausfallen. Wer sich gesetzlich versichert, kann sich privat zusatzversichern. Hinweis: Die Beitragsentwicklung für die gesetzliche Krankenkasse fällt deutlich moderater aus.

Als Freiberufler bist Du nicht dazu verpflichtet, eine Rentenversicherung abzuschließen. Du solltest aber dringend darauf achten, für Deine Versorgung im Alter vorzusorgen! Als  Freiberufler kannst Du dabei sehr flexibel vorgehen. Aktien, Gold, freiwillige Rentenversicherung oder Immobilien können alles gute Mittel sein, um Dich für die Zukunft abzusichern. Wir empfehlen, mindestens den Anteil, den Du als Angestellter mit ähnlich hohem Einkommen in die Rentenversicherung gezahlt hast, für die private  Altersvorsorge zurückzulegen. Den Beitrag zur freiwilligen Rentenversicherung kann man relativ frei wählen.

Tipp: Auch hier bietet sich die Anlage eines separaten Kontos für die Altersvorsorge an, z.B. bei dem Anbieter, bei dem man auch sein Depot führt.

Auch als Freiberufler kann man sich freiwillig gegen Arbeitslosigkeit absichern. Im ersten Jahr liegt der Beitrag bei ca 40 Euro, ab dem zweiten Jahr dann bei ca 80 Euro. Wichtig: Diese Versicherung muss innerhalb der ersten drei Monate beantragt werden. mehr Infos dazu hier

Da die meisten Auftraggeber den Auftragnehmer (Freiberufler) in Ihren Verträgen sowieso dazu verpflichten, sich gegen verursachte Schäden zu versichern, ist es ratsam, sich bereits vor Beginn der Selbständigkeit mit den verschiedenen Versicherungen zu befassen und eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen. Dabei solltest Du überlegen, wie hoch die finanziellen Risiken für den jeweiligen freien Beruf tatsächlich sind und die Versicherungssumme entsprechend wählen. Achtung: Als Freiberufler haftest Du grundsätzlich mit dem gesamten Vermögen (auch dem privaten)!

Projektakquise:

Hast Du alles erledigt, gehst Du, idealerweise vorab oder begleitend, auf die Akquise nach Deinen ersten Projekten und Auftraggebern. Erstelle und pflege Deine Referenzen unbedingt! Frage vorherige Arbeit-, oder Auftraggeber schon zu Beginn, ob Du Ihre Kontaktdaten an zukünftige Auftraggeber zum Referenzcheck weitergeben darfst. Das beschleunigt später den Prozess und erhöht Deine Beauftragungschance. Deinen CV solltest Du, anders als bei der Bewerbung, auf eine feste Arbeitsstelle deutlich fachlicher ausrichten, da Du genau für diesen Zweck beauftragt wirst. Zur fachlich versierten, selbständigen Erbringung von Leistungen für Deinen Auftraggeber, ohne dass dieser Dich anleiten muss. Du bringst Wissen in das Unternehmen und nicht umgekehrt. Das ist auch zur Abgrenzung zur Scheinselbständigkeit (in einem späteren Beitrag hier bald dazu mehr) wichtig. Hobbies und Familienstand sind zum Beispiel eher unwichtig, Deine Reisebereitschaft hingegen kann wichtig werden.

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Freiberuflich oder Festangestellt – oder gleich das Beste aus beiden Welten? Erfahrungsbericht eines Interim Recruiters

Freiberuflich oder Festangestellt – oder gleich das Beste aus beiden Welten? Erfahrungsbericht eines Interim Recruiters

Viele Angestellte stellen sich irgendwann in ihrem Leben die Frage, ob nicht vielleicht doch eine Freiberuflichkeit der Schlüssel zu mehr Flexibilität und einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Viele Freiberufler hingegen überlegen an bestimmten Punkten in ihrem Leben, insbesondere dann, wenn sie mehr finanzielle Sicherheit benötigen, ob sie vielleicht doch (wieder) in eine Festanstellung wechseln. Beides hat (wie alles im Leben) Vor- und Nachteile.

Ich selbst arbeite als Interim Recruiter und habe mir dadurch Vorteile aus beiden Welten „ergattern“ können. Natürlich gibt es auch Nachteile (wie bei allem im Leben), aber die vielen Vorteile überwiegen für mich deutlich.

Als Festangestellte bei der interim Group, bin ich eigentlich eine klassische Festangestellte. Ich erhalte jeden Monat mein festes Entgelt und wenn ich beruflich verreise, bekomme ich die Kosten erstattet. Mein Team besteht aus derzeit ca. 20 Leuten und ist ein fester Bezugspunkt für mich. Bei Krankheit oder Urlaub springt mein Team ein, aber auch bei Fragen oder sogar Sorgen ist mein Team für mich da – so wie es in jedem festen Team sein sollte. Ich bekomme mein Gehalt auch dann, wenn ich mal krank bin und ich kann ohne Probleme zwei Wochen Urlaub machen, ohne im nächsten Monat nur halb so viele Geld zu bekommen, wie es bei Freiberuflern oft der Fall ist – außer sie arbeiten im Urlaub und dann ist es ja kein richtiger Urlaub…

Nun mag ein Freiberufler sagen, dass ich aber dafür weniger Freiheiten und Abwechslung habe, als Freiberufler bei ihren oft sehr unterschiedlichen Projekten und Kunden. Das ist aber zum Glück als Interim Recruiter nicht der Fall – insbesondere letzteres. Als Interim Recruiter arbeite ich an bis zu 6 Projekten gleichzeitig – oft bei verschiedensten Kunden. Meine Arbeit dort variiert von operativer Unterstützung bis hin zur (strategischen) Beratung und/oder Schulungen meiner Kollegen vor Ort. Langeweile kommt in diesem Job also nicht auf. Ob ich weniger Freiheiten habe, als ein Freiberufler, ist für mich schwierig zu sagen. Generell arbeite ich wahrscheinlich seltener am Wochenende und mehr in den typischen Zeiten von Montag bis Freitag zwischen 9 und 18 Uhr. Aber ich bin ebenso vor Ort bei unseren Partnerunternehmen, lerne dadurch viele verschiedene Unternehmen und Menschen kennen und erweitere gleichzeitig meinen Horizont und mein Netzwerk. Nebenbei bemerkt – so habe ich auch einige gute Freunde kennengelernt. Durch die vielen verschiedenen Projekte und meine Rolle, die sich in jedem Projekt verändert, ist meine Lernkurve insbesondere in den ersten 2 Jahren immens gewesen – wenn man “nur” bei einem Unternehmen arbeitet, kann man gar nicht so viele verschiedene Prozesse, Best- als auch Worst-Practices kennenlernen, wie ich es bereits durfte. Durch die Möglichkeit des Austauschs mit meinem Team wurde dieser Effekt sogar noch verstärkt.

Wie ihr merkt – zumindest ich bin begeistert von meinem Job. Das Beste aus beiden Welten, irgendwo zwischen Freiberuflichkeit und Festanstellung.

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Warum ist eine Befristung von IT-Stellen oft ein Fehler?

Warum ist eine Befristung von IT-Stellen oft ein Fehler?

Manchmal ist es einfach am besten, die Perspektive zu wechseln. Das gilt natürlich in vielen verschiedenen Situationen im beruflichen Leben, besonders aber auch im Recruiting. Was erwartet eigentlich die andere Seite? Das ist keine außergewöhnliche Frage. Aber öfter als gedacht gehen genau die einfachen Fragen unter, wenn eine Stelle besetzt werden soll. Damit wird dann der Weg für einfache Fehler geebnet.

Unforced errors, vermeidbare Fehler. Es gibt sie nicht nur im Tennis. Viele werden gerade dort gemacht, wo die Besetzung ohnehin schon am schwierigsten ist. Genau dann, wenn jeder kleine Fehler den eh schon kleinen Kandidatenpool weiter schmälert, ist dies umso ärgerlicher. Die Wirkung ist eben viel weitreichender. Einer der größten vermeidbaren Fehler kam mir vor einiger Zeit im IT-Recruiting unter. Und der konnte eben nur geschehen, weil nicht einmal für einen kurzen Moment auf die gegenüberliegende Seite im Recruitingprozess gesehen wurde.

Als das Projekt übernommen werden sollte, hatte der Kunde bereits eine Reihe von Versuchen unternommen, überwiegend über Anzeigen, die Stelle eines Developers zu besetzen. Allesamt ergebnislos. Es herrschte allgemeine Ratlosigkeit darüber, warum die Bewerbungen ausblieben. Es hätte doch alles so schön sein können.

Übergehen wir mal einen weiteren vermeidbaren Fehler, der schon jetzt erkennbar ist: Wer sich bei IT-Positionen auf passive Maßnahmen wie Anzeigen verlässt, ist i.d.R. verlassen. Aber es gab einen ganz anderen Punkt, viel subtiler, aber in den Auswirkungen genauso blockierend: Die Stelle war befristet. Nicht einmal begründet befristet. “So kann man erstmal sehen, ob es wirklich passt und im Zweifel dann ja die Zusammenarbeit beenden oder doch verlängern”, war die Argumentation des Kunden. Genau an dieser Stelle hätte der Perspektivwechsel vermutlich Wunder bewirkt. Mit ein paar Fragen wäre klar geworden, warum von Beginn an nicht mit einer großen Resonanz auf die Stellenanzeigen zu rechnen war.

Die erste Frage hätte lauten sollen “befindet man sich auf einem Arbeitgeber- oder einem Arbeitnehmermarkt?”. Die Antwort diktiert einem dann schon einen großen Teil der Konditionen und Rahmenbedingungen der Mitarbeitersuche auf diesem Markt. Die Antwort auf diese Frage verrät einem, ob man aktiv werden muss, oder sich zurücklehnen und abwarten kann, bis die Bewerbungen herein purzeln. Die Antwort im IT-Umfeld ist leicht: Es ist ein Arbeitnehmermarkt! Kein Developer muss suchen, um einen neuen Job zu erhalten. Alles, was Developer machen müssen, ist ihre Mailbox zu öffnen und sich aus den dutzenden Anfragen & Jobangeboten von Personaldienstleistern, Recruitern und Headhuntern die schönsten auszusuchen und auf diese zu reagieren. Einfach kurz antworten und schon einmal gedanklich Platz im Terminkalender für Vorstellungsgespräche schaffen. Kein Entwickler, der etwas auf sich hält, wird sich aktiv bewerben. Ausgenommen sind die Handvoll internationale Spitzenunternehmen, zu denen nun wirklich jeder will. Aber wenn Dein Unternehmen nicht gerade Google, Microsoft oder Apple heisst, dann musst Du bei der Suche nach einem Entwickler selbst aktiv werden.

“Kein Developer muss suchen, um einen neuen Job zu erhalten.”

Aus der Antwort auf die erste Frage ergibt sich eigentlich schon die konkrete Antwort auf die eingehende Frage, warum eine Befristung abschreckend ist. Warum sollte jemand, der die freie Wahl hat, sich für einen befristeten Job entscheiden? IT-Fachkräfte können mitunter nach Belieben die Bedingungen diktieren. Für IT-ler ist Projektarbeit interessant, wenn sie als Freelancer viel Verantwortung und auch einen satten Stundensatz nehmen können. In diesem Fall ist ein eingebautes Ende der Zusammenarbeit reizvoll. Derart reizvoll sogar, dass sich viele IT-ler gar keinen festen Job suchen. Diejenigen, die etwas mehr Sicherheit suchen, machen im Vergleich zu den Freelancern einige Abstriche im finanziellen Rahmen, nehmen dafür aber gern die Sicherheit der Festanstellung an. Sie müssen sich nicht um die Kundenakquise sorgen, oder Scheinselbständigkeit und mit all den Widrigkeiten auseinandersetzen, die Freelancer Zeit und Aufwand kosten.

Merke:

Die Befristung einer IT-Position selbst vereint in den allermeisten Fällen die am wenigsten attraktiven Komponenten beider Welten und macht daraus ein fast unlösbares Problem. Wer soll denn bitte Ja sagen, zu einem Job, der weniger einbringt als ein Freelance-Auftrag, dafür aber zeitlich begrenzt ist? Das würden nur Verzweifelte annehmen, oder solche, die eigentlich etwas besseres suchen und so die Zeit überbrücken. Genau diese Kandidaten will aber natürlich kein Unternehmen haben.

Unter dem Strich war es also ein sehr einfacher Fehler, der ganz leicht hätte behoben werden können, wenn das Gespür für die andere Seite da gewesen wäre. Daher unser Tipp: einfach mal die Perspektive wechseln – oder direkt Profis rekrutieren lassen 😉

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Bewerbung Blog Gehalt Jobwechseln Vorstellungsgespräch

Gehaltsverhandlungen besser führen

Gehaltsverhandlungen besser führen

In vielen anderen Kulturen/Ländern enthält eine Stellenausschreibung oft bereits das Gehalt oder zumindest die Gehaltsspanne, die ein Bewerber für diese Position erwarten kann. In Deutschland ist das nicht der Fall. Generell ist in der Deutschen Kultur das Thema Gehalt etwas, worüber die meisten Leute kaum reden. Deswegen ist es schwierig zu wissen, wie viel man verlangen kann. Insbesondere für Berufseinsteiger ist das immer wieder ein Thema.

Wie Du herausfinden kannst, welches Gehalt Du für ein (künftige) Position verlangen solltest/kannst, kannst Du hier genauer in Erfahrung bringen:

Dieser Artikel hingegen gibt Dir Tipps dazu, wie Du diese Summe in Gehaltsverhandlungen auch „durchsetzen“ kannst.

  • Vorbereitung ist das A & O

    Je mehr Du über das Unternehmen, die Position und Deine(n) Interviewpartner weißt, desto besser kannst Du verhandeln – ähnlich wie beim Pokern.

    Du solltest also bereits vor dem ersten Bewerbungsgespräch auf die Verhandlungen vorbereitet sein. Bewerber, die im ersten Gespräch von der Frage, was sie sich gehaltlich vorstellen, überrascht sind, wirken unprofessionell und nicht vorbereitet. Im Artikel “In 30 Minuten fit für das Bewerbungsgespräch”, hast Du bereits erfahren, wie Du Dich bestmöglich auf ein Interview vorbereiten kannst. All diese Informationen benötigst Du ebenfalls für die Gehaltsverhandlungen. Allerdings solltest Du hierfür ebenfalls Informationen zu beispielsweise branchenüblichen Gehältern einholen. Im ersten Gespräch kannst Du Deine Gehaltsvorstellungen durch gezielte Fragen zur Position und der Verantwortung, die diese mit sich bringt, verfeinern.

  • Setze den Anker

    Nenne die Zahl, um die sich die weiteren Verhandlungen drehen werden und der „Anker“ ist gesetzt. Vermutlich wird kaum jemand auf Deine Gehaltsvorstellungen von 40.000€/Jahr mit „30.000€ antworten“. Selbst wenn das Unternehmen 30.000€/Jahr anbieten möchte, wird Dein Verhandlungspartner nun eher 35.000 oder sogar 38.000€ als Gegengewicht setzen, weil der Unterschied sonst zu groß ist. Andersherum hättest Du Deine Vorstellungen wahrscheinlich bereits auf 38.000 oder sogar 35.000€ angepasst, wenn das Unternehmen mit den 30.000€/ Jahr den „Anker“ gesetzt hätte.

  • Zeige und wecke Emotionen

    Wenn man sein Gegenüber überzeugen möchte, kommt man um Emotionen nicht herum. Entspricht das Angebot also nicht Deinen Vorstellungen (oder es Deinen Vorstellungen entspricht, Du aber ausprobieren möchtest, „ob noch mehr drin ist“), solltest Du Emotionen wecken und zeigen. Ausrufe wie ein erstauntes „Ohh“, ein enttäuschtes „Puh“ oder auch ein überraschtes Lufteinziehen, können Wunder bewirken. Auch durch belastbare Begründungen kannst Du Deine Verhandlungspartner auf Deine Seite ziehen. Eine Erklärung wie „Ich habe erst vor kurzem eine Wohnung gekauft und bezahle sie noch ab. Mit dem von Ihnen angebotenen Gehalt, kann ich das so nicht mehr finanzieren“ erwecken beim Gegenüber Emotionen und dadurch ist er/sie eher gewillt Dir mehr Gehalt zu zahlen.

  • Setze Dir ein Minimum und sei bereit, die Verhandlungen abzubrechen

    Lege bereits vor dem Gespräch ein Minimum fest, dass Du definitiv nicht unterschreiten wirst. Diese Zahl kann sich beispielsweise aus Deinen fixen Ausgaben und dem ergeben, was Du durchschnittlich im Monat für Freizeitaktivitäten ausgibst. Wenn das Angebot Deines/Deiner Verhandlungspartner unter diesem Minimum liegt, solltest Du klar machen, dass das keine Option für Dich ist. Dieser Schritt ist wichtig, damit Du Dich nicht unter Wert verkaufst und zudem von Deinen Verhandlungspartnern ernst genommen wirst.

Wie immer gilt auch hier Augenmaß und Feingefühl für die Stimmungen Deines Gegenübers. Versuche nicht nur die Worte, sondern auch die Körpersprache im Auge zu behalten. Auch dazu hatten wir bereits einen Artikel veröffentlicht: hier kannst Du ihn lesen.

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Vier Dinge, die Dir Dein Gegenüber im Vorstellungsgespräch sagt, ohne ein einziges Wort zu verlieren

Vier Dinge, die Dir Dein Gegenüber im Vorstellungsgespräch sagt, ohne ein einziges Wort zu verlieren

Unser letzter Artikel beschäftigte sich mit dem Thema “Körpersprache im Vorstellungsgespräch”. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Personaler und Hiring Manager nehmen Dich gerade im persönlichen Gespräch genau unter die Lupe und achten in der Regel peinlich genau darauf, wie Du Dich gibst. Aber wir sind natürlich alle nur Menschen. Nicht nur Du sendest unbewusste Signale, das gilt auch für Dein Gegenüber im Vorstellungsgespräch. Damit sind wir beim Thema dieses Beitrags.

Schule Deinen Blick für unbewusste Signale, um das Gespräch in Deinem Sinne zu beeinflussen. Beobachte, ob Deine Gesprächspartner die Regeln, die für Dich gelten, auch selbst anwenden. Worauf solltest Du zusätzlich noch achten? Und was machst Du, um auf Dein Gegenüber einzuwirken?

Ein sehr deutliches Signal, dass Du Dir immer bewusst machen solltest, ist ein abschweifender Blick zur Uhr. Es kann unhöflich wirken, auch ungeduldig. Womöglich ist es aber auch nur ein Zeichen, dass Dein Gegenüber befürchtet, nicht schnell genug vorwärts zu kommen. Frage Dich, ob Du Dich nicht zu lang und umständlich ausdrückst. Kannst Du vielleicht zielführender werden und somit dem Gesprächspartner den Druck nehmen?

Guter Blickkontakt hilft Dir zu erkennen, ob Dein Gegenüber noch weitere Informationen zu Deiner letzten Ausführung benötigt. Gerade dann, wenn es um technische oder fachlich sehr spezifische Themen geht, kommt es häufig vor, dass Dich Dein Gesprächspartner nicht gleich versteht. Du bist als Experte vielleicht schnell so tief im Thema drin, dass Du ein fachfremdes Gegenüber (zB Recruiter oder Personaler) auf dem Weg verloren hast. Hol sie wieder ab, indem auf sie eingehst und komplizierte Sachverhalte mit Beispielen und sprachlichen Bildern schmückst.

Gerade Personaler wollen sich nicht gern in die Karten schauen lassen. Doch die Fassade können sie nicht immer aufrechterhalten. Lächelt jemand verlegen, hast Du womöglich einen Punkt zum Unternehmen oder der Position berührt, der noch nicht ganz klar ist oder sogar ein heikles Thema getroffen. Du solltest hier nicht zurückschrecken. Ein Vorstellungsgespräch dient auch dazu, dass Du Dir ein realistisches Bild des Unternehmens machen kannst. Aber gehe von diesem Punkt diplomatisch und mit Feingefühl weiter.  Versuche, einen gemeinsamen Weg zu diesem für Dich interessanten Thema zu finden. Wichtig ist, dass Du versuchst, den Grund für dieses Verhalten ohne weitere Verlegenheit oder Druck herauszufinden.

Du wirst im Interview in den meisten Fällen nicht mit einer Person allein sprechen. Achte darauf, wie sie miteinander umgehen. Sitzen sie nah beieinander oder lassen sie Raum zwischen sich, womöglich sogar mit einer physischen Barriere? Auch, wenn Deine Aufmerksamkeit im Gespräch schon sehr beansprucht wird – nimm Dir dennoch einen Augenblick, um zu analysieren, welches Verhältnis Deine Gesprächspartner zueinander ausdrücken. Vor allem dann, wenn es im Unterschied zum Gesagten steht.

Womöglich kommentiert der stille Gesprächspartner den anderen durch die eigene Körpersprache. Womöglich erkennst Du sogar Überraschung oder Erstaunen über eine der getroffenen Aussagen. Im besten Falle aber bestätigt die Körpersprache derjenigen, die nicht sprechen, das Gesagte. Daraus kannst Du wichtige Informationen für Dich ableiten.

Du kannst durch ein wenig Aufmerksamkeit für die Körpersprache auch für Dich Vorteile und Erkenntnisse ziehen, die für Deine Entscheidung sehr wertvoll sind. Du kannst durch ein Auge für die stillen Signale das Gespräch besser steuern und ebenso subtile Änderungen in Deinem Verhalten vornehmen, die dem Gespräch eine bessere Richtung geben können.

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Die sieben Tücken der Körpersprache im Interview als Bewerber

Die sieben Tücken der Körpersprache im Interview als Bewerber

Jetzt bloß nichts falsch machen. Das denken eigentlich alle Bewerber, wenn es zum Vorstellungsgespräch geht. Zig Ratgeber sind gut gefüllt mit mannigfaltigen Tipps, die von Bewerbern unbedingt berücksichtigt werden sollten. Es gibt hier eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte ist, auch die Körpersprache kann im Interview einige falsche Signale an die Personaler, Geschäftsführer und Hiring Manager senden. Und das nicht einmal bewusst, das macht es ja so schwer.
Diese Tipps werden Dir dabei helfen, ungewollte unvorteilhafte Signale zu vermeiden.

  • Fehlender Augenkontakt

    Zu einem soliden Handschlag gehört auch ein fester Augenkontakt. Mit diesem setzt Du den Grundstein für den Aufbau einer persönlichen Beziehung zu Deinem Gegenüber. Hierbei gilt: durchziehen. Im gesamten Verlauf des Gesprächs wird Dein offener Blick dem Gesprächspartner das Gefühl geben, dass Du aufmerksam, selbstbewusst und involviert bist. Darüber hilft Dir der Augenkontakt auch dabei, die Signale Deines Gegenübers zu lesen.

  • Schwacher Handschlag

    Jedes Gespräch beginnt mit einer Begrüßung. In unserem Kulturkreis bedeutet das meist, dass man sich die Hand gibt. Hier lauert auch direkt die erste Tücke. Menschen leiten aus der Körpersprache wichtige Erkenntnisse ab. Ein schwacher Handschlag wird oft als wenig verbindlich und mangelnde Durchsetzungsstärke interpretiert. Ganz egal, ob dem wirklich so ist. In den meisten Fällen ist es besser, im Zweifel lieber durch einen etwas stärkeren Handschlag aufzufallen, als durch einen schwachen. Wichtig: immer das Gegenüber im Auge behalten und nicht versehentliche eine greise hand zerquetschen. Denn das kommt auch nicht so gut an.

  • Fehlendes Lächeln

    Du musst nicht mit einem Dauerlächeln im Gespräch sitzen, das einfach nur künstlich wirkt. Aber ein offenes Lächeln fördert die Beziehung zu Deinem Gesprächspartner. Ein Lächeln verbindet. Es schafft auch einen gemeinsamen Nenner, von dem aus alle weiter arbeiten können. Wenn Du hingegen nicht lächelst, wirkst Du nicht selten steif und vielleicht sogar abwesend. Das ist in der Regel nicht der Eindruck, den Du hinterlassen willst. Tipp: Check vor dem Termin nochmal fix, dass keine Mittagsreste zwischen den Zähnen klemmen. Das könnte irritierend wirken. Kein Spiegel zur Hand? Selfietime

  • Häufiges, starkes Nicken

    Natürlich solltest Du zeigen, dass Du am Gespräch teilnimmst, Dich dafür interessierst und alles verstehst. Du kannst Deine Aufmerksamkeit schon mit einem Blick oder einem Lächeln signalisieren – meistens nicken wir aber mit dem Kopf. Das ist beinahe ein Reflex. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. In der Situation eines Vorstellungsgesprächs willst Du natürlich jederzeit Aufmerksamkeit ausdrücken. Schnell kann das aber nach hinten losgehen, wenn Du unnatürlich stark und oft nickst. Dann wirkt es aufgesetzt, sogar erzwungen.

  • Nervöses Ausweichverhalten

    Du bist angespannt und das ist auch gut so. Nervosität hilft Dir in der Regel, Dich auf die Situation vorzubereiten und sie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Sie schärft Deine Sinne. Die Nervosität wird aber zu hinderlicher Körpersprache, wenn Du beispielsweise mit Deinem Haar spielst, es vielleicht verträumt um Deinen Finger drehst. Andere wischen sich oft mit der Hand durchs Gesicht oder klopfen mit den Fingern auf dem Tisch. Das sind alles Wege, in denen sich die Nervosität ein Ventil sucht. Das macht sie aber nicht besser. Achte darauf, dass Du Deine nervösen Gedanken und das Ausweichverhalten möglichst schnell nach der Begrüßung ablegst. Tipp: Wenn Du es gar nicht kontrollieren kannst oder Dir zappeln hilft, versuche es auf die Füße unter den Tisch zu lenken. So bleibt Deine Nervosität eher unbemerkt.

  • Gebückter Oberkörper

    Hiring Manager, genauso wie Personaler, bevorzugen ein dynamisches Gespräch und solche Kandidaten, die Energie ausstrahlen. Nichts steht dem so sehr im Wege wie ein stark gebeugter Oberkörper. Der wirkt, als wärst Du in Dich zusammen gefallen. Das ergibt sich manchmal durch die Aufregung im Gespräch. Oder aber auch von Beginn an, wenn Du Dich nicht sicher fühlst. Wenn Du dann auch noch merkst, dass Deine Körperhaltung die Gesprächspartner beeinflusst, begibst Du Dich in einen Kreislauf. Du solltest Dich wohlfühlen und nicht steif auf dem Stuhl sitzen, aber frage Dich regelmäßig, ob Du noch die richtige Körperspannung hast. Tipp: Stelle Dir vor, eine kleine Schnur wäre am höchsten Punkt Deines Kopfes befestigt und jemand würde diese leicht gerade nach oben ziehen. Dadurch richtet sich Dein ganzer Körper automatisch auf und du glänzt mit einer perfekten Haltung.

  • Überkreuzte Arme

    Ein Interview sollte in einer offenen und freundlichen Atmosphäre stattfinden. Mit überkreuzten Armen erreichst Du dieses Ziel leider nicht. Wir alle wissen manchmal nicht,  wohin mit den Händen. Ob sie nun auf den Tisch sollen oder in den Schoß – der denkbar ungünstigste Weg ist es, die Hände verschränkt in Deinen Achselhöhlen zu vergraben. Das wirkt verschlossen und abweisend. Zudem dürfte es dort recht feucht sein, wenn Du aufgeregt bist. Du baust damit eine physische Hürde zwischen Dir und Deinen Gesprächspartnern auf, die Du dann selbst wieder überwinden musst.

Aber wo ist eigentlich die versprochene gute Nachricht geblieben, fragst Du Dich jetzt als aufmerksamer Leser, der Du eben bist. Hier ist sie: Du kannst Deine Körpersprache im Vorfeld trainieren, immer wieder anpassen und auch anfängliche Fehler korrigieren, indem Du Dich im Gespräch wieder fängst, sobald sich die erste Aufregung gelegt hat. Am Anfang wird über die meisten Fehler wohlwollend hinweg gesehen. Die erste Hürde hattest Du ja bereits genommen, sonst wärst Du jetzt nicht im persönlichen Bewerbungsgespräch.

Sind die Arme verschränkt? Öffne sie. Hast Du womöglich in der Begrüßung die Hand der Geschäftsführerin zu schwach gedrückt? Mach es beim Abschied einfach besser. Du kannst das! Und das mit dem Interview wird schon klappen. Wir glauben an Dich. Noch wichtiger ist aber, dass Du an Dich selbst glaubst!