OKR in der Praxis – Was bedeutet es für die HR/Rec?
OKR – Management mit Objectives and Key Results für Führungskräfte, Teammitglieder und die HR
“OKR” als Begriff ist Dir sicher schon einmal in der HR-Welt aufgefallen und Du hast bestimmt den einen oder anderen Artikel hierüber gelesen. Doch was bedeutet das überhaupt für Dich als Mitarbeiter/in, Personaler/in oder Führungskraft? Schauen wir uns das doch einfach gemeinsam genauer an.
Woher kommt OKR?
Tatsächlich ist OKR ein „uraltes“ Konzept von Google, welches seit 1999 dort fest in der Unternehmenskultur verankert ist. Das Unternehmen stand vor der Herausforderung, „softe“ Kriterien zu messen. Das bedeutet zum Beispiel, wie Du als Teammitglied zum Unternehmenserfolg messbar beiträgst. Der Erfolg dieses Systems ist so herausragend, dass Du OKR mittlerweile bei weiteren großen Unternehmen wie LinkedIn, Oracle oder auch Twitter findest. Das hat einen ganz einfachen Grund: Für Dich als Teammitglied oder als Führungskraft ist OKR ein Management-Instrument, welches einen einfachen Basisgedanken verfolgt und keine Software-Krake benötigt, um eingeführt und administriert zu werden. Es müssen hierbei lediglich „objectives“ (Ziele) und „key results“ (Schlüsselergebnisse) festgelegt und deren Erreichung nach einem festgelegten Zeitraum X kontrolliert werden. Doch darauf gehen wir jetzt etwas genauer ein und betrachten grob, wie sich OKR für beide Seiten auswirken.
Grundsätze von Objectives and Key Results:
sollte ambitioniert sein und sich ein wenig unbequem anfühlen
machen das Ziel objektiv erreichbar, sind quantitativ messbar und führen zu einer objektiven Einschätzung
fünf Ziele mit jeweils vier Meilensteinen
Wie nutzt du OKR als Führungskraft?
OKR liefern nicht nur den Fahrplan für Deinen Einflussbereich, sondern auch für das „Big Picture“ des Unternehmens. Insofern gelten für Dich und Dein Team ebenfalls OKR, die Du mit Deiner Führungskraft festgelegt hast. Nun gilt es, die unternehmensweit definierten Ziele auf die einzelnen Teammitglieder abzustimmen, den Fortschritt im Auge zu behalten und Ziele messbar zu machen. Insofern bist Du nun gefragt, ebenfalls zu überlegen, welche Ziele für wen in Frage kommen und auch nicht völlig außerhalb der Reichweite liegen. Aber Achtung: Ein wenig Risikobereitschaft muss auch bei Dir vorhanden sein. Denn ein zu niedrig gestecktes Ziel kann Deinen eigenen Erfolg und den des Teams gefährden. Du agierst in dieser Rolle eher als Mediator zwischen Deinem eigenen Ziel und denen des Teammitglieds. Das heißt: Du gibst nicht vor, sondern unterstützt bei der Zielformulierung und führst Deine/n Mitarbeiter/in in die richtige Richtung. So committest Du ihn oder sie optimal und stellst sicher, dass diese Person sich mit dem Ziel identifiziert und dieses auch als einen Ansporn versteht. Wichtig ist auch ein weiterer Grundsatz: Das Ziel sollte sich ein bisschen unkomfortabel anfühlen. Gleichzeitig sollst Du keinen kompletten „Zielkatalog“ formulieren, sondern nur wirklich wichtige Meilensteine festhalten, die in einem sinnvollen Zeitraum umgesetzt werden sollen (z. B. Quartal oder halbjährlich). So stellt Du den OKR-Fokus sicher und das Teammitglied kann sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren.
Was bedeuten OKR für Dich als Teammitglied?
Oh nein – schon wieder ein Instrument, mit dem Du oder Deine Leistung gemessen wird. Doch halt! So solltest Du hierüber nicht denken! Durch OKR hast Du Mitspracherecht und Dir werden nicht einfach irgendwelche Ziele „aufs Auge gedrückt“, die dann in Stein gemeißelt sind. Für Dich gilt ebenso: OKR sind flexibel! Das heißt, dass Du mitgestalten kannst, wo die Reise fachlich für Dich hingehen soll. Außerdem kannst Du gut überprüfen, wie und in welchem Maß Du Dich verbessert hast. Auf der anderen Seite stellst Du so auch fest, wo Du möglicherweise auch noch weiteres Potential freisetzen kannst. Durch diese Transparenz bist Du außerdem in der Lage, immer eine Aussage darüber treffen zu können, was Dein aktueller Ist-Zustand in Bezug auf die Erreichung Deiner Ziele ist. Auch lassen sich Entscheidungen zu Ausschüttungen für Dich einfacher nachvollziehen.
Warum sind OKR bei Personaler/-innen so beliebt?
Die Begründung wurde Dir in den vorangegangenen Absätzen bereits mitgeliefert. OKR sind ein einfaches Instrument. Natürlich erfordert es Übung von Dir als Mitarbeiter/in und als Führungskraft. Zudem sollte solch eine Maßnahme nicht über Nacht eingeführt werden. Hier bist Du auch maximal gefordert, wenn Du als HR-Ansprechperson ein solches Projekt oder diese Vorgehensweise fest implementieren willst. Es gilt, Dich für die Führungskräfte und deren Teammitglieder zu sensibilisieren und ein offenes Ohr für sie zu haben. Auch die Flexibilität ist für Dich ein großer Pluspunkt. Da OKR auch zwischendurch angepasst werden können (Lebensumstände oder auch die Inhalte einer Tätigkeit können sich eben auch ändern), ist dieses Tool sehr flexibel und passt perfekt in eine agile Unternehmensumgebung. Weiterhin lassen sich Transformationen und Prozesse auf diese Art sehr einfach auswerten, indem Du die Ziele mit dem Ist-Zustand am Ende einer Periode vergleichst. Die Ergebnisse erleichtern auch für Dich das Verständnis für Bonus-Zahlungen und sichern Dir als Teammitglied oder als Führungskraft eine Basis für ebendiese Ausschüttungen. Also steht OKR auch für eine hohe Transparenz und erzeugt darüber hinaus auch das Vertrauen in das vorher erwähnte „Big Picture“ des Unternehmens.
Ein Fazit
OKR klingen erst einmal exotisch und auch die Umsetzungsweise erfordert ein absolutes Höchstmaß an Disziplin von Dir. Und sie erfordern von Dir – dem Kernpunkt aller Prozesse in einem Unternehmen – dass Du eine Kommunikationskultur etablierst, die empathisch, offen und auf Augenhöhe stattfindet. So kannst Du OKR sehr gut überwachen, effektiv Ziele setzen und synchronisieren, sodass alle fokussiert arbeiten können und Erfolge messbar gemacht werden.
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