Kategorien
Blog

Jobsuche mit dem Smartphone – 5 Apps im Vergleich

Jobsuche mit dem Smartphone – 5 Apps im Vergleich

 

Dass Bewerbungen per Mausklick und kaum noch per Post geschickt werden, ist schon lange üblich. Nun stehen aber immer mehr Stellenbörsen ihren Usern auch als App zur Verfügung. Schnell ist die App heruntergeladen, das Profil erstellt und die Suche per Standort und/oder Suchbegriffen kann beginnen!

Findet der User ein passendes Jobangebot, kann er sich mit wenigen Klicks bewerben. Lebenslauf und weitere Unterlagen können unkompliziert hochgeladen werden. Genauso auch das Anschreiben, welches aber auch oft direkt in der App erstellt werden kann.

Einige Apps bieten außerdem an, dass der gesamte Bewerbungsprozess über die App verfolgt werden kann. So haben die User all ihre Bewerbungen hinterlegt und können den aktuellen Status der Bewerbungen komfortabel verfolgen.

Doch wie gut sind diese Apps? Was können wir mit ihnen erreichen und erleichtern sie den Bewerbungsprozess wirklich?

Im Folgenden findest Du meine Ergebnisse zu 5 solcher Job-Apps. Ich habe mich dabei auf den Suchfilter fokussiert und probeweise bei allen Apps mit den gleichen Filtern gearbeitet. Dabei habe ich 5 Tätigkeitsbereiche angegeben und dann erfahren, wie viele Jobs diese App anbieten konnte. Des Weiteren habe ich analysiert, was auf mich zukommt, wenn ich mich auf eine der Angeboten Positionen bewerben möchte.

Kurzbeschreibung

Bei Talendo handelt es um eine schweizer Stellenbörse, welche Studenten und Absolventen als ihre Zielgruppe angibt und diesen passende Stellenangebote vorschlägt.

Rating im App Store: 5 Sterne

Specials:

– Merkfunktion für interessante Jobs

– Job-Alert: Du kannst Dir Filter einrichten, welche zu Dir passen und bekommst dann eine Nachricht, wenn ein passender Job verfügbar ist.

– Event-Empfehlungen: Du bekommst Bescheid, welche Firmen wann zu bestimmten Veranstaltungen einladen.

Suchaufbau

– Filter: Hier gibt es sehr viele Filter. Du kannst zum Beispiel Jobs nach Erscheinungsdatum, Relevanz und Dringlichkeit sortieren. Des Weiteren kannst Du nach folgenden Angaben filtern:

– Anstellungsart, Einstiegslevel, Kantone, Sprache, Branche, Tätigkeitsbereich, Angestelltenzahl.

App-Test

→ Personalwesen: 1

→ Marketing: 46

→ Kundenservice: 1

→ Softwareentwicklung: 3

→ Sales: 49

Bewerbungsprozess

Zunächst musst Du Dich registrieren/anmelden. Wenn Du eine interessante Jobanzeige gesucht und gefunden hast, klickst Du auf den Button “Bewerben”.

AB JETZT erfolgt eine Weiterleitung an das Bewerbungstool des Unternehmens, wobei der Aufbau dieses Tools abhängig vom jeweiligen Unternehmen ist.

Gib Deine Daten an:  Name. E-Mail, Telefonnummer. Deinen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und Deine Zeugnisse kannst Du als Datei hochladen (bei mir leider mit Fehlermeldung) oder alternativ ein Foto davon machen, bzw. ein Video.

Lob und Tadel:

Für Studenten bietet die App eine gute Übersicht zu offenen Stellen. Unternehmen werden Dir vorgestellt und Du kannst Dir diese markieren, um informiert zu werden, sobald wieder eine Position offen ist. Der Suchaufbau ist hier sehr offen gestaltet. Du kannst sämtliche Buzzwords eingeben (z.B. Unternehmensname, Position, Themenfeld,) und es erscheinen Treffer. Ich würde nicht unbedingt alle Filter nutzen, da dies die Suche etwas einschränkt.

Im Vergleich zu den weiteren Apps fällt die Trefferquote leider etwas schwach aus. Dafür handelt es sich aber um wirklich relevante Jobs und eben nur für die Zielgruppe der Studierenden in der Schweiz. Du wirst hier keine Head Of Positionen finden, sondern Praktika, Werkstudentenjobs und Trainee-Angebote. Solltest Du Dein Praxissemester in der Schweiz absolvieren wollen, wirst Du bei Talendo bestimmt fündig.

Leider erhielt  ich seit meiner Registrierung regelmäßig Benachrichtigungen. Innerhalb von 3 Wochen 11 E-Mails, welche allesamt (außer einer) im Spam gelandet sind.

Der Bewerbungsprozess wirkt auf mich transparent. Es ist eine gute Idee, dass die Bewerbungen an das Bewerbungstool des Unternehmens geleitet werden. Auch die Information zu bevorstehenden Veranstaltungen sind ein tolles Special!

Kurzbeschreibung

HeyJobs ist eine deutsche Stellenbörse. Dem Website-Auftritt entnehme ich schnell, dass der Fokus auf Unternehmen liegt und nicht auf Bewerbern.

Rating im App Store: 4 Sterne

Specials: Übersicht der versendeten Bewerbungen, Favorisieren von Jobs.

Suchaufbau

→ Filter: Auch hier kannst Du die Jobs nach Relevanz und Datum sortieren. Mit Deinem Standort und einer Kilometer-Entfernung kannst Du sehen, welche Jobs bei Dir in der Nähe verfügbar sind. Außerdem kannst Du nach Arbeitszeit filtern. HeyJobs bietet diverse Positionen, von Bäcker/in über Head of Finance (in der App ohne “(m/w)”) zu UX Designer/in. Die Suche erfolgt über von HeyJobs vorgegeben Suchbegriffen, z.B. Monteur/-in.

Anzahl der Ergebnisse im Test

Hier konnte ich leider meine Suchbegriffe nicht eingeben, sondern musste die ähnlichste Bezeichnung wählen.

→ Personalwesen (HR Manager): 3

→ Marketing (Marketing Manager): 1

→ Kundenservice: 1

→ Softwareentwicklung (Softwareentwickler): 3

→ Sales (Vertriebler/in): 4

Bewerbungsprozess

Auch hier musste ich mich registrieren. Einen Lebenslauf konnte ich direkt in der App erstellen und weitere Dokumente hochladen. Dies wird alles von HeyJobs an das jeweilige Unternehmen weiter geleitet. Als ich dann einen Job öffnete und auf den Button “Bewerben” klickte, öffnete sich ein Chatfenster mit einer HeyJobs Mitarbeiterin, welcher mich fragte, ob ich einen Lebenslauf hochladen oder erstellen möchte. Scheinbar wollte mich diese Mitarbeiterin durch den Bewerbungsprozess begleiten, jedoch kam dann die Nachricht, dass die Antworten aus dem Chat mit in die Bewerbung kommen. Hier habe ich mich dann für einen Abbruch entschieden.

Lob und Tadel

Grundsätzlich finde ich die Idee nicht schlecht, dass mir Jobbezeichnungen vorgegeben werden. Denn dies könnte ausschließen, dass ich aufgrund von Begrifflichkeiten interessante Jobs verpasse. Leider waren die Bezeichnungen nicht einheitlich. Schon bei meiner Suche fiel mir auf, dass ich zwar nach einer Position als “Vertriebler“ oder auch „Vertrieblerin” suchen kann, jedoch nur nach einer Position als “Softwareentwickler” oder “HR Manager”, nicht aber nach der weiblichen Form dieser Bezeichnungen. Diese Bezeichnungen sind weder einheitlich noch AGG-konform.

Teilweise waren mehrere Aktualisierungen notwendig, um von den Ergebnissen der vorherigen Suche zu den Ergebnissen der aktuellen Suche zu gelangen. Leider war mir der Bewerbungsprozess nicht transparent genug. Mir war nicht klar, ab wann ich mich bewerbe, was alles übermittelt wird und zu welchem Zeitpunkt ich mich wirklich beworben habe.

Kurzbeschreibung

→ Generelles: Monster dürfte vielen bereits bekannt sein. Es handelt sich hierbei um eine große und bekannte Stellenbörse, welche neben vieler Stellenanzeigen außerdem interessante Artikel zu den Themen Bewerbung, Gehalt & Co. anbietet

→ Rating im App Store: 2 Sterne

→ Specials: keine

Suchaufbau

→ Filter: Auch hier unterscheiden sich die Filter kaum. Sortieren kannst Du nach Datum und Relevanz, filtern nach Vertragsart. Mit Deinem Standort und der Radiussuche erhältst Du auch hier Angebote in Deiner Nähe.

Anzahl der Ergebnisse im Test

→ Personalwesen: 73

→ Marketing: 177

→ Kundenservice: 91

→ Softwareentwicklung: 138

→ Sales: 250+

Bewerbungsprozess

Gleiches Spiel: Registrieren, Job öffnen, Bewerbungs-Button klicken. Deinen Lebenslauf kannst Du aus DropBox oder Google Drive hochladen. Dein Anschreiben kannst Du ebenfalls hochladen oder in der App erstellen.

Lob und Tadel

Bei der Suche musste ich viel klicken und wurde teilweise im Verlauf an den Anfang zurückgeworfen, musste meine Suche neu starten und alles neu einstellen, da meine Filtereinstellungen nicht gespeichert wurden. Unter den vielen Jobs waren einige nicht relevant oder gar doppelt. Als ich zum Beispiel mit dem Suchbegriff “Personalwesen” gestartet bin, war der zweite Vorschlag eine Position als “Hausmeister – Reiniger – Handwerker (m/w)”. So sehr ich Monster als Jobportal schätze, muss ich leider der Bewertung im APP Store recht geben. Bei dieser App funktioniert einiges nicht so optimal wie es sollte.

Kurzbeschreibung

→ Generelles: Diese Jobbörse ist Teil der Bundesagentur für Arbeit.

→ Rating im App Store: 2,5 Sterne

→ Specials: Jobs merken, Kalender für Termine, Postfach

Suchaufbau

→ Filter: Die Filter sind für nicht registrierte Nutzer simpel aufgebaut. Du kannst per Suchbegriff und Ort oder per “Klicksuche” und Ort auf die Jobsuche gehen. Bei der “Klicksuche” wählst Du Berufsgruppen bzw. Branchen aus. Es gibt jedoch noch detailliertere Filter, welche erst nach einer Registrierung zugänglich sind. Hier kannst Du mit Suchbegriffen arbeiten, also Begriffe gezielt suchen lassen oder ausschließen. Es ist auch  möglich, sich nur Jobs anzeigen zu lassen, die alle 3 Begriffe beinhalten oder solche, bei denen mindestens ein Begriff vorkommt. Bei den erweiterten Suchkriterien können außerdem Jobs gesucht werden, welche für einen bestimmten Grad an Behinderung geeignet sind. Auch die Arbeitszeiten sind wesentlich präziser aufgeführt. Während in den anderen Apps nur in Voll- und Teilzeit unterschieden wurde, kannst Du hier zum Beispiel: Teilzeit-flexibel, Teilzeit-Schicht, Teilzeit-Vormittag, Teilzeit-Nachmittag usw. auswählen.

Anzahl der Ergebnisse im Test

Unter den Treffern erscheinen auch sogenannte “externe Stellenangebote”. Klickst Du auf diesen Job, öffnet sich Dein Browser und Du kommst auf ein weiteres Stellenportal, wie zum Beispiel Stellenanzeigen.de oder ITsax.de.

→ Personalwesen: <200

→ Marketing: <200

→ Kundenservice: <200

→ Softwareentwicklung: <200

→ Sales: <200

Bewerbungsprozess

Bei einigen Unternehmen steht als Präferenz, dass sie gern eine Bewerbung per E-Mail erhalten möchten. Kontaktdetails stehen ebenfalls in der Stellenanzeige. Trotzdem kannst Du Dich bei der App registrieren und Dich dort bewerben. Hierfür wird Dir eine PIN per Post zugeschickt, um Deinen Account freischalten zu können.

Lob und Tadel

Die App “jobboerse” zeigt Suchenden jede Menge offene Positionen. Die Filter in dieser App sind sehr präzise. Eigentlich würde ich Dir auch hier zuerst raten wollen, großzügig zu sein, um nicht aufgrund von vielen verschiedenen Filtern interessante Stellen auszuschließen. Jedoch trifft das hier nicht ganz zu. Da Dir “nur” die ersten 200 Treffer angezeigt werden, ist es auf jeden Fall sinnvoll, etwas mit den Filtern zu spielen, um immer neue Ergebnisse und diese vielleicht auch in einer anderen Reihenfolge angezeigt zu bekommen. Leider dauert das Zusenden der PIN per Post einige Tage, sodass Du zwar sofort los suchen kannst, aber durch die fehlende Freistellung Dich erstmal nicht per App bewerben kannst. Dafür findest Du aber alle nötigen Angaben Deiner Ansprechpartner für diese Position. Ebenfalls ein Pluspunkt: Die Terminfunktion und das Postfach. Hier kannst Du Deine Bewerbungen und Deine Vorstellungsgespräche über die App verwalten. Ob eine Synchronisation mit Deinem Kalender möglich ist, ist mir nicht bekannt. Das wäre jedoch eine coole Idee!

Kurzbeschreibung

→ Generelles: Durchsucht wichtige Stellenbörsen und Zeitungen nach Jobs.

→ Rating im Store: 4,5 Sterne

→ Specials: interessante Jobs kannst Du Dir per E-Mail zukommen lassen.

Suchaufbau

→ Filter: hier ebenfalls sehr simpel. Mit Suchbegriff, einem Standort und einem Suchradius startet die Suche. Vorgeschlagen werden Stellenanzeige aus anderen Portalen wie zum Beispiel Stepstone, Monster, Jobware, Xing, Absolventa & Co.

Es gibt außerdem eine erweiterte Suchfunktion, mit der die Suche verfeinert werden kann, weil zum beispiel zur Auswahl steht, dass die Treffer den Suchbegriff im Anzeigetitel haben müssen.

Anzahl der Ergebnisse im Test

→ Personalwesen: 146

→ Marketing: >1000

→ Kundenservice: 504

→ Softwareentwicklung: 744

→ Sales: >1000

Bewerbungsprozess

Bei JOBworld selbst brauchst Du keinen Account. Wenn Dich ein Job interessiert, dann registrierst Du Dich bei der jeweiligen Jobbörse, welche den Job gepostet hat. Ab hier gehen die Bewerbungsschritte sehr weit auseinander, da hier nun mal die Prozesse der einzelnen Stellenbörse gelten.

Lob und Tadel

Zum einen erleichtert diese App die Suche über mehrere Stellenbörse, jedoch bewirbst Du Dich nach wie vor über die originale Plattform. Du müsstest Dir also unter Umständen für jedes Jobportal ein Konto erstellen, bei dem Dich eine Anzeige interessiert. Die App erleichtert nicht die Bewerbung, sie erleichtert jedoch die Suche und bietet durch den Zugriff auf mehrere Jobportale entsprechend eine Vielzahl an Jobangeboten.

Gesamtfazit:

Der Vorteil von Job-Apps liegt ganz klar darin, dass Du sie unterwegs nutzen kannst. Sei es nur, um etwas zu stöbern oder Dich zu informieren. Ist der Suchfilter gut gebaut, kannst Du mit wenigen Klicks schauen, welches Unternehmen passende Positionen ausgeschrieben hat. Ich empfehle Dir trotzdem, Dich vor Deiner Bewerbung zu informieren. Dazu gehört, dass Du nach dem Unternehmen recherchierst. Schau Dir den Internetauftritt an, Veröffentlichungen und Treffer in Suchmaschinen sowie sozialen Netzwerken und informiere Dich vor allem darüber, was das Unternehmen tut. Bist Du Dir sicher, dass dieses Unternehmen und die Position zu Dir passen, steht Deiner Bewerbung nichts im Weg.

Doch hast Du Deine Bewerbungsunterlagen immer abrufbar auf Deinem Handy? Ich muss zugeben, dass das bei mir nicht zutrifft. Solltest Du diesen Weg gehen wollen, lege Dir also erstmal Deine Unterlagen im Handy ab. Und ehe Du Dich bei einem Unternehmen bewirbst, ist es vielleicht auch nicht schlecht, Deinen CV zu aktualisieren und evtl. auf das Unternehmen anzupassen. Mir persönlich ist es lieber, von zu Hause aus an einem PC diese Unterlagen zu bearbeiten, zu sortieren, für das jeweilige Unternehmen zu individualisieren, alles noch einmal zu prüfen und dann die Unterlagen per E-Mail zu versenden. Daher würde ich diese Job-Apps eher für die Suche von offenen Positionen suchen und mich dann anschließend zu Hause an die Bewerbung setzen.

Hast Du bereits Erfahrungen mit Job-Apps gesammelt? Comments welcome 🙂

Kategorien
Blog

Mobile Recruiting – ein Überblick

Mobile Recruiting – ein Überblick

In Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung ist es wichtig, immer auf dem Laufenden zu bleiben, wenn es darum geht, Kandidaten auch abseits vom PC abzuholen. Wie diese ohne große Umstände auch unterwegs Jobs finden können, haben wir bereits im Artikel „Können Bewerbungs-Apps eine Alternative zu Online-Bewerbungen sein?“ erörtert.

Für beide Seiten – Suchende als auch Bedarfsträger – gibt es Lösungen in Form von Apps und mobile Apps, die sich spielerisch leicht bedienen lassen. Für die, die sich gerade denken „Gibt es da einen Unterschied?“, begeben wir uns erst einmal in den Bereich der Begriffserklärung.

Eine App für sich betrachtet ist ein Programm, welches – im Gegensatz zu einem “vollständigen” Computer-Programm – auf wichtige Funktionen beschränkt ist. Hierbei wird noch einmal auf das Endgerät heruntergebrochen. Es gibt Apps, die sich auf dem Desktop darstellen lassen (z.B. aus dem Google-Store die Indeed-App als Erweiterung) oder die gängige Variante, bei der sich der/die Jobsuchende die gewünschte App auf das Smartphone oder ein anderes mobiles Gerät installiert. Wir werden uns hier eingehender mit den mobilen Apps beschäftigen und einige davon ein wenig näher betrachten.

Beginnen wir bei den klassischen Jobbörsen, die auch bereits online via Homepage erreichbar sind. Sie alle finden sich ebenfalls im mobilen Bereich wieder. Konkret handelt es sich hier beispielsweise um: StepStone, Indeed Jobs, Jobscout24, Monster Jobbörse, meinestadt Jobbörse, kimeta Jobs, Jobrapido, experteer, Xing Stellenmarkt, LinkedIn Job Search, Jobboerse, Streetspotr, eBay Kleinanzeigen, Glassdoor, Truffls, Hokify…

Das ist bereits eine lange Liste, die sich bei all der Vielfalt nicht vervollständigen lässt – doch welche ist die geeignete App? Wo kann ich inserieren, wo suchen? Grundsätzlich gibt es in der Auflistung bereits einige Unterschiede in der Funktionalität und im Aufbau. Während die Apps der klassischen Stellenanbieter (von StepStone bis experteer) sich in der Anwendung nicht gravierend unterscheiden, gilt hier: man spricht die gleiche Klientel an, wie auch schon mit der klassischen Online-Stellenanzeige.

Interessierte können sich direkt über die App bewerben und entweder einen CV senden oder sich mit Ihrem Xing- oder LinkedIn-Profil empfehlen. Wer sich erhofft, dass hier Ausnahmekandidaten erreicht werden können, der sollte sich mit Apps beschäftigen, die noch ein wenig ungewöhnlicher sind. Doch dazu später mehr.

Wer bereits ein Unternehmens- und Recruiting-Profil bei Xing oder LinkedIn hat, dem wird der Aufbau der Apps als Kanal für ein Social Business Network geläufig sein. Wenn man diese bereits auf dem Handy installiert hat, sind die Job-Apps eine sinnvolle Ergänzung für Kandidaten.

Von dort aus können sie auf die online eingestellten Jobs zugreifen. Auch die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit hat den Weg auf das Smartphone gefunden. Die Funktionen hier gleichen denen der Desktop-Version. Wer ein Profil als Arbeitsuchender hinterlegt hat, kommt hier schnell an sein Ziel.

Kommen wir nun zu den spannenden Varianten der Apps, die einem die Jobs fast spielerisch näher bringen. Nicht alle sind ausgereift, aber die Ansätze sind die Erwähnung definitiv wert.

Hinter “streetspotr” steckt die Idee, Informationen zu beschaffen oder Fotos zu machen. Dies kann durch Partnerunternehmen in Auftrag gegeben werden. Das Konzept nennt sich Crowdsourcing und basiert auf der Verteilung von kleineren Aufgaben, die man sozusagen im Vorbeigehen lösen kann. Der Clou: je nachdem, wo sich der „Spotr“ gerade befindet, werden die Aufträge oder Job-Anfragen der Region angezeigt. Wir finden: das kann noch einiges mehr!

Auch ebay-Kleinanzeigen sollte bei zu postenden Jobs ein Thema darstellen. Für Unternehmen als auch Nutzer der App ist dieser Dienst kostenfrei. Daher lohnt es sich in Einzelfällen, die Zeit zu investieren und eine Anzeige einzustellen. Man trifft hier vor allem Berufsgruppen aus dem Fachkräftebereich, aber auch Studenten- oder 450-Euro-Jobber. Zudem finden sich hier aber auch für das Finanzwesen und den Office-Bereich viele Inserate.

“Glassdoor” als App ist analog den Jobbörsen aufgebaut. Seit 2007 gibt es das Unternehmen, welches als Pendant zu Xing‘s kununu auf dem deutschen Markt, eine weitere Komponente der Arbeitgeberbewertung durch anonym Kommentierende ermöglicht: Angaben zum Gehalt je Karrierelevel oder Berufsgruppe. Oftmals ist der Eintrag der eigenen Jobs auch kostenfrei möglich. Sonderdarstellungen schlagen natürlich extra zu Buche.

And last but not least – gelangen wir zu den Swipe-Apps. Vielleicht, auch wenn der Eine oder Andere es nicht zugeben mag, ist das Konzept bereits bekannt. Ein Job wird erstellt, der/die Suchende kann Suchparameter festlegen und per „Swipe“ in die eine oder andere Richtung auf dem Smartphone (also „Wisch“) wischen und sich bewerben. Diese Art der Bewerbung könnte leichter nicht sein und Dating-Portale sind hiermit  ja schließlich auch erfolgreich. Anbieter sind zum Beispiel die App von “truffls” und “hokify”. Die Berufsgruppen sind auch sehr breit gefächert, sodass sich eine tiefergehende Recherche lohnt.

Natürlich sind alle genannten Dienste für die Anbieter der Jobs kostenpflichtig. Sie unterscheiden sich jedoch erheblich im Preis. Für den Nutzer sind alle kostenfrei und lassen sich bequem im App Store oder Play Store herunterladen.

Wir wünschen beiden Seiten viel Erfolg beim erfolgreichen Zusammenfinden!

Achja, P.S.: Auch bei uns gibt es tolle Jobs unter http://www.interim-group.de/jobportal/.

Kategorien
Blog

Mobiles Recruiting – Ein Begriff, der Bauchschmerzen macht

Mobiles Recruiting – Ein Begriff, der Bauchschmerzen macht

Auch wenn die Cyborgs kommen, also Menschen, die sich Magnete in Fingerkuppen verpflanzen, Sensoren in die Arme, ganze Rechner im Körper integrieren wollen, müssen wir ja nicht ganz so weit gehen. Trotzdem ist digitale Technik mehr als ein bloßes Hilfsmittel im Alltag. Es ist dieses Jahr gerade einmal 10 Jahre her, doch mit der Einführung des iPhones und dem Konzept des Smartphones hat sich viel verändert. Wir alle haben mittlerweile die mobilen Geräte schätzen gelernt und können kaum noch auf sie verzichten. Ob das nun gut ist oder nicht, will ich hier gar nicht klären. Was ich mich frage ist: Hat die Technik das Recruiting verändert?

Für das Recruiting verändert sich tatsächlich sehr viel. So reagiert die Branche mit einer Menge an Buzzwords auf all die neuen technischen Möglichkeiten. Mobile Recruiting soll die Kandidaten dort abholen, wo sie sind. Sie sollen die Apps, die Plattform, den Kanal selbst bestimmen und am besten die Bewerbung von unterwegs senden. Aber mit dieser Entwicklung zeigt sich das Recruiting wiederum in der schnellen Welt der technischen Veränderungen zu unflexibel und reaktiv.

Warum unflexibel?

Mobiles Recruiting wird als Ergänzung verstanden, zu den klassischen Wegen des Recruiting. Die Bewerber sollen sich unterwegs über Jobs informieren und dann bei einem guten Angebot sogar sofort zuschlagen können. In der Theorie hört sich das fantastisch an. Warum machen wir das nicht alle nur noch so? Holen wir die Leute dort ab, wo sie gerade sind: Auf der Straße. Oder in der U-Bahn, im Museum, meinetwegen auf dem Weg zur Hochzeit. Wo auch immer sie sind, die Hürde zur Bewerbung soll so gering wie möglich sein. Das klingt schon wieder nach einem Königsweg. Wenn wir doch alle nur mobile Angebote hätten, die schneller, besser, höher, weiter als die der Konkurrenz wären. Wir könnten die berstende Bewerberpipeline ja gar nicht mehr retten.

Dieser Ansatz hat jedoch einen großen Haken, denn die Bewerber lassen sich nicht in diese Form pressen. Viele sitzen morgens in der Bahn und lesen Stellenangebote, doch sie schreiben keine Bewerbung. Für die Bewerbung nehmen sie sich lieber Zeit. Sie haben das Stellenangebot gespeichert und nehmen sich am Abend dann Zeit, eine gute Bewerbung zusammenzustellen und zu versenden. Bewerber nehmen die Aufgabe wirklich ernst. Mit der Technik wird auch die Nutzung in vielen Punkten individualisiert. Die mobile Technik wird nicht von der Desktop-Welt unterschieden. Wenn das Recruiting wiederum die Pfade unterscheidet, ist es nicht flexibel genug auf die Lebenswirklichkeiten eingestellt.

Wir sind nicht die Cyborgs. Wir betrachten die Technik nicht als Teil von uns. Wir betrachten Sie aber als wichtigen Teil in der Organisation unseres Lebens. Smarthphone, PC, Konsole, Tablet, Smartwatch, sie alle sind Teil eines Technikmixes, den wir uns zulegen. Mobilität ist kein relevantes Kriterium mehr, wenn die Ubiquität der Technik solche Grenzen aufhebt.

Warum reaktiv?

Das eigentliche Problem ist aber, dass die Recruiting Industrie sehr oft Trends folgt, die dann aber oft schon wieder vorüber sind, bevor alles richtig umgesetzt ist. So wie es meist läuft, wenn wir Trends jagen. Die Einstellung, erst zu warten, wie Menschen sich Bewerben wollen, um dann erst darauf zu reagieren, ist schon grundlegend falsch. Das ist eigentlich nichts anderes, als die gute alte Post-and-Pray-Vorgehensweise für Stellenanzeigen auf einem neuen Kanal. Recruiting sollte doch nicht nur ausstrahlen, dass sie für Kandidaten da sind, wenn die sich bereits auf den Weg zu den Recruitern befinden. Auf einem Weg, von welchem die Kandidaten noch nicht einmal genau wissen, wohin er sie führen soll. Genau dort muss Recruiting schon warten.

Natürlich ist das eine schwierige Aufgabe. Gerade dann, wenn sich gewisse Nutzungspfade individualisieren. Aber wie sieht die Alternative aus? So weiter zu machen wie immer? Was es braucht, ist analog auch an der Entwicklung des Webs abzulesen: Während Recruiting noch von Apps träumt, ist das Web schon wieder weiter. Daher nur ein Stichwort, das aber nun wieder nicht als modisches Buzzword verstanden werden sollte, sondern als Credo für eine selbstbewusste Einstellung im Recruiting, das proaktiv, strategisch und individuell ist: Responsive Recruiting.