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Produktivität und Zeitmanagement – Neun Tipps für Deinen produktiven Arbeitstag

Produktivität und Zeitmanagement – Neun Tipps für Deinen produktiven Arbeitstag

Oh weh, oh weh – Dein E-Mail-Postfach quillt über, Du hast gefühlt hunderte unerledigte Aufgaben, die Du vor Dir her schiebst und Dir wächst Dein To-Do-Kram über den Kopf? Das geht uns allen beizeiten so. Aber mit den richtigen, zu Dir passenden Methoden für Dein Zeitmanagement, erledigst Du alles und behältst jederzeit den Überblick. Als Experten im Bereich der zielgerichteten Organisation geben wir Dir gern ein paar Tipps an die Hand, die Du mit ein wenig Übung schnell beherrschst und die Dir helfen werden, das vermeintliche Chaos zu bändigen.

Dein Alltag ist davon geprägt, Deadlines einzuhalten, dabei den Prinzipien maximaler Produktivität zu folgen und ein sinnvolles Zeitmanagement zu betreiben. Das ist gar nicht so leicht, aber – und vielleicht sogar genau deshalb – es gibt viele Methoden, die Dir zur Bewältigung zur Verfügung stehen. Einige kennst Du vielleicht bereits, was es leichter macht, Dir die Zugang dazu zu ermöglichen.

Das Pareto-Prinzip oder auch die 80/20-Methode

Die 80/20-Regel kannst Du wunderbar im Beruf anwenden. Das Pareto-Prinzip ist eine Zeitmanagement-Methode, mit der Du die Priorität auf die wichtigen Teile eines Projektes legst. Gemäß der Pareto-Regel erzielt man in 20 % der Zeit 80 % der Ergebnisse.  Die restlichen 20 % der Ergebnisse benötigen mehr Zeit, die Du dann aufwenden kannst, wenn Du die Meilensteine bearbeitet hast. Bei mehreren gleichzeitig zu erledigenden Aufgaben ist es wichtig, dass Du eine Prioritätenliste erstellst (dazu später mehr).

Die Pomodoro-Methode

Fun-Fact: Diese Methode des Zeitmanagements wurde nach einer Küchenuhr benannt; genauer gesagt nach einer, die wie eine Tomate aussieht. Das System verwendet einen Kurzzeitwecker, um Arbeit in 25-Minuten-Abschnitte – die sogenannten pomodori – und Pausenzeiten zu unterteilen. Danach machst Du fünf Minuten Pause. Hintereinander erledigst Du vier – fünf Pomodori und machst dann eine längere Pause. Wichtig ist, dass Du Dich während dieser “Sprints” nur auf die jeweilige Aufgabe konzentrierst und alle möglichen Ablenkungen ausstellst.

Zeitmanagement

Dies sind zwei der bekanntesten Zeitmanagement-Tools, die sich einige bei uns zu Nutze machen. Wir haben diese bereits für Dich getestet und für als sehr sinnvoll befunden. Welche Du für Dich wählst, bleibt Geschmackssache. Probiere am Besten beide aus und entscheide Dich dann für eine.

Doch kommen wir nun dazu, wie Du auch Deine Produktivität steigern kannst:

Die Eisenhower-Matrix

Diese Methode hilft Dir, viele verschiedene Aufgaben zu priorisieren und Du kannst herausfinden, was Du in welcher Reihenfolge erledigen solltest. Durch diese Kategorisierung hilfst Du Dir, Deine Aufgaben nach Ihrer Dringlichkeit zu sortieren. Stelle Dir dazu einfach eine Vierer-Matrix vor. Oben Links findest Du die A-Kategorie der Aufgaben – diese sind wichtig und haben für Dich demnach oberste Priorität. Am besten erledigst Du diese Aufgabe(n) sofort. Rechts daneben befindet sich die B-Kategorie. Diese Aufgaben sind wichtig, müssen jedoch nicht sofort erledigt werden. Unter der A-Kategorie geht es weiter mit Aufgaben der Kategorie C. Diese sind dringend, aber nicht wichtig für Dich. So solltest Du überlegen, ob Du diese Aufgaben gegebenenfalls auch delegieren kannst. Zu guter Letzt kommt noch die Kategorie D für Deine Aufgaben, die eigentlich schon keine mehr sind. Dies bedeutet, dass Du diese nach der Kenntnisnahme (wie z. B. eine rein informative E-Mail) einfach löschen kannst.

Umgang mit Deinen E-Mails

Ständig blinkt es, oder Du erhältst einen Signalton. So, wie Du mittlerweile von Deinen Endgeräten konditioniert wurdest, willst Du natürlich immer sofort wissen, von wem Dir was geschrieben wurde. Das Ergebnis ist, dass Du abgelenkt wirst. Deine aktuelle Tätigkeit wird unterbrochen und Du kannst Dich nicht mehr auf Deine eigentliche Aufgabe konzentrieren. Unser Tipp für Dich lautet: Stelle Deine Benachrichtigungen für eingehende E-Mails aus! Dringende E-Mails können auch in Randzeiten beantwortet werden (also z. B. morgens, kurz vor/nach der Mittagspause und vor Feierabend).

Tag planen – Blocks legen

Eine wichtige Methode, um Dir Deine Zeit sinnvoll einzuteilen, ist es, Dir in Deinem Kalender Blocks zu legen, in denen Du gleichartige Aufgaben am Stück erledigen willst. Sei es, dass Du Dich am Stück auf wichtige Tätigkeiten konzentrieren willst, oder Du einfach etwas abarbeiten möchtest. Mit dieser Vorgehensweise hast Du bei der Vorbereitung bereits ein Auge darauf, was Dich wieviel Zeit kosten wird und Du kannst Dich ganz und gar auf Deine Aufgaben konzentrieren.

To-Do-Listen

Klingt langweilig, ist jedoch ein richtig gutes Instrument, wenn Du gerne mal Aufgaben vergisst. In Kombination mit der Eisenhower-Matrix kannst Du dir hiermit auch gleich Deine Aufgaben priorisieren: Zuerst legst Du fest, wie wichtig eine Aufgabe ist und dann vergibst Du Kategorien. Wenn Du Dir dies noch zusätzlich um eine zeitliche Fälligkeit erweiterst, bist Du ein richtiger Profi in Sachen Produktivität und Zeitmanagement. Außerdem ist doch nichts schöner, als eine erledigte Sache einfach abzuhaken. Wusstest Du schon: Unerledigte Dinge erinnern wir eher als erledigte. Das bedeutet, dass Du eine Aufgabe auch gern gedanklich mit schleppst. Also schiebe sie nicht zu lange auf!

Kein Multitasking

“Ich bin multitaskingfähig.” Was erst einmal positiv klingt, ist zu Recht in Verruf geraten. Zwar ist es gut, wenn Du in der Lage bist, eine Situation zu überblicken und die darin enthaltenen Kleinigkeiten zu entschlüsseln. ABER: Es bringt erwiesenermaßen nichts, alles gleichzeitig machen zu wollen. Versuche, Dich auf eine Aufgabe völlig zu konzentrieren. Du wirst feststellen dass Du viel schneller voran kommst, als wenn Du zehn Aufgaben gleichzeitig bearbeiten möchtest. Denn wenn Du zwischen verschiedenen Inhalten hin und her switchst, entstehen dadurch sogenannte “Wechselkosten”. Das bedeutet, dass Du Dich immer wieder auf die Tätigkeit einstellen musst und dadurch Zeit verloren geht.

Auf ausreichend Pausen achten

Bei aller Optimierung sollst Du selbst natürlich auch nicht zu kurz kommen. Du bist produktiver, wenn – na klar! – es dir gut geht. Dazu gehört, dass Du z. B. in der Mittagspause nicht zu fettige Nahrung zu Dir nimmst, die Dir schwer im Magen liegt und dich am Nachmittag müde macht. Und wenn Du doch etwas mehr zugeschlagen hast: Wie wäre es mit einem kleinen Spaziergang? Frische Luft tut gut und bringt Deinen Kreislauf in Schwung. Auch zwischendurch solltest Du auf kleine (Bildschirm-)Pausen achten. Ein Gang in die Teeküche oder an den Kaffeeautomaten und ein kleiner Plausch mit deinem Team kann Dir eine kurze Pause verschaffen.

Nützliche Apps

Wo wären wir ohne unsere Technik, wenn es nicht Tools und Apps gäbe, die uns den Alltag erleichtern? Das am ehesten zugängliche ist für Dich sicher bereits gängig und heißt: MS Outlook. Alternativ darf es auch jedes andere E-Mail-Programm sein. In der Regel verfügen diese über Kalender, mit denen Du Dir zum Beispiel Deine Aufgaben-Blocks zeitlich definieren kannst. Auch Deine Mails kannst Du mit Hinweisen versehen und nach Dringlichkeit sortieren. Um Deine Tasks selbst zu organisieren, stehen Dir z. B. Wunderlist oder Trello zur Verfügung. Auch mit Jira lassen sich Aufgaben sehr gut organisieren und deren Status verfolgen. Wenn Du Schwierigkeiten hast, Dich von einer Internetseite loszureißen, dann gibt es so etwas wie SelfControl, womit du Pages blocken kannst, die Dich Deiner Zeit berauben. Du möchtest wissen, wie viel Zeit Du eigentlich für eine gewisse Aufgabe benötigst? Versuche es doch einmal mit Toggl oder Hours. Das sorgt sicher für die eine oder andere Überraschung bei Dir.

Wir hoffen, dass Du einige Tipps für Deinen Tag mitnehmen kannst und wünschen Dir viel Spaß beim Ausprobieren! Solltest Du all diese Tipps aus dem Effeff beherrschen, dann sollten WIR uns ganz dringen kennenlernen! Wir sind immer auf der Suche nach neuen Teammitgliedern. Du bist generell auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, hast aber mit HR nichts am Hut? Hier geht’s für beide Fälle zu unserer Jobbörse.

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FAKING – Flunkern im Jobinterview? Warum wirkt es?

FAKING – Flunkern im Jobinterview? Warum wirkt es?

Hand aufs Herz: Wie ehrlich verhältst Du Dich in einem Jobinterview? Und wo in Deinem Lebenslauf hast Du schon mal etwas nachgeholfen? Keine Sorge, mit dem Flunkern bist Du nicht allein und laut Auswertungen auch gar nicht so blöd dran. Das Phänomen “Faking” wurde von der Universität Ulm und der University of Missouri St. Louis untersucht und ergab, dass 90% der Bewerber im Bewerbungsgespräch ,,faken’’. Eine ältere Studie aus dem Jahr 2006 ergab, dass 80% der Bewerber ,,faken’’. Wissenschaftler der University of Massachusetts haben im Schnitt 2,19 Lügen pro Interview gezählt, bei einer Interviewdauer von ca. 15 Minuten. Außerdem steht im Raum, dass 20-30% der Lebensläufe verschönert wurden oder gar Lügen enthalten.

Flunkern-lügen-jobinterview

So ganz mit der Wahrheit scheinen es Bewerber im Allgemeinen also nicht zu haben. Aber warum auch? Es ist kein Geheimnis, dass es Teil der menschlichen Natur ist, eigene positive Eigenschaften besser dar zu stellen und negative Eigenschaften herunter zu spielen. Der Mensch strebt nach Anerkennung und gerade in Bewerbungsgesprächen, wenn es um einen coolen Job geht, dann kann man sich so richtig ins Zeug legen. Das Flunkern im Jobinterview wird oft sogar belohnt und lässt auf eine gewisse Intelligenz zurückschließen. Die Studie der Universität Ulm und der University of Missouri St. Louis hat verschiedene Eigenschaften (Notendurchschnitt, Persönlichkeitsmerkmalen, demographischen Variablen und Fremdeinschätzungen) von Bewerbern in Relation mit ihrem “Faking-Verhalten” untersucht und unterstützt diese Aussage. Denn: Wenn Du im Jobinterview flunkerst, dann musst Du über ein hohes Maß an kognitiven Fähigkeiten verfügen. Du brauchst eine gewisse geistige Wendigkeit und eine hohe Auffassungsgabe, um zu verstehen, was Dein Gegenüber von Dir hören möchte, welche Eigenschaften verlangt sind und wie Du diese darstellen / glaubhaft verkaufen kannst, damit Dein Gegenüber Dir das auch abnimmt. Du musst für Dein Flunkern auch schnell genug reagieren können und Deine Aussagen aufrecht und glaubhaft halten können. Widersprüche würden Dich auffliegen lassen.

Bist Du ehrlich?

Kurz: Wer gut lügt, sich gut verkaufen kann, wird besser vom Gegenüber bewertet, hat damit eine höhere Wahrscheinlichkeit eine Zusage zu erhalten UND meistens sogar die besseren Noten. Die Kehrseite der Medaille: Solche Persönlichkeiten schneiden in Sachen Hilfsbereitschaft und soziales Engagement eher schlechter ab.

Und so ist es anders herum: sozial engagierte und hilfsbereite Menschen sind die schlechteren Lügner/innen bzw. lügen in Bewerbungsgesprächen seltener.

Zwischen Männern und Frauen gibt es auch kleine Unterschiede beim Flunkern. Während Männer ihre Erfolge beschönigen, stellen Frauen ihr Teamverhalten besser dar, als es ist.

Und jetzt zu einem ernsteren Thema, bei all den Komplimenten, mit denen die flunkernden Bewerber/innen überschüttet worden sind: Lügen in Schriftform kann ein Leben lang belasten. Im schlimmsten Fall begehst Du Urkundenfälschung, wenn Du mal eben eine Zeugnisnote frisierst. Allein der Versuch ist strafbar und kann hohe Geldstrafen oder sogar eine Haftstrafe zur Folge tragen. Lohnt sich diese Vorstrafe für Dich? Mehr zu dem Thema → Gefälschtes Zeugnis: Diese Strafen drohen

Auch mündliche Lügen können zu einer Anfechtung des Arbeitsvertrags führen. Du kannst in diesem Fall mit einer fristlosen Kündigung oder sogar einer Anzeige rechnen. Dein Ruf ist damit dahin. Das Arbeitszeugnis dementsprechend und erkläre diesen Vorfall mal Deinem nächsten Arbeitgeber…

Fazit:

Flunkern im Jobinterview ist weit verbreitet und im Grunde genommen schon beinahe normal. Personaler gehen ebenfalls davon aus, dass Du Dich von der besten Seite präsentierst. Und wie wir gelernt haben, deutet erfolgreiches Flunkern sogar auf eine gewisse Intelligenz hin. Bei all Deiner Intelligenz sei aber bitte so vernünftig und lass deine Dokumente / Urkunden so, wie sie sind. Hier bleibst Du bitte bei der Wahrheit.

Seine eigenen Erfolge um 10% besser darzustellen ist üblich und wer dies tut, bei dem ist Wahrscheinlichkeit höher, dass er erfolgreich durch den Bewerbungsprozess geht.

Außerdem ist das auch schwierig, wenn der Interviewpartner situationsbedingte Fragen stellt, wie: ,,Es ist 18 Uhr und Sie merken, dass Sie mit Ihren Aufgaben für heute noch nicht ganz fertig sind. Was tun Sie?’’ – Es ist doch offensichtlich, dass hier kein Bewerber sagen wird: ,,Also um 18 Uhr klappe ich den Laptop zu und gehe nach Hause.” An einigen Tagen wird das bestimmt der Fall sein, aber im Jobinterview (mit dem 10% Push) wird die Aussage eher lauten: ,,Ehe ich das Büro verlasse, erledige ich natürlich meine Aufgaben’’ oder ,,Ich priorisiere meine To-Do-Liste neu und erledige die dringenden Aufgaben noch am selben Tag.’’ Bei solchen Fragen ist es kein Wunder, dass Du den Best Case in diesem Szenario beschreibst.

Bedenke außerdem, dass Du Dich mit beeindruckenden Aussagen auch auf diese Eigenschaft festnageln lassen kannst. Und bist Du wirklich die richtige Person, wenn die Position von Dir verlangt, täglich komplizierte Aufgaben in Excel zu bearbeiten und Du Dich durch smartes Flunkern reingeschummelt hast, aber jetzt aufgeschmissen bist, weil Du es eben doch nicht kannst?

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Wie Google for Jobs etablierte Stellenbörsen in den Schatten stellen will

Wie Google for Jobs etablierte Stellenbörsen in den Schatten stellen will

Wie einfach wäre es, wenn wir anstatt auf verschiedenen Stellenbörsen verschiedene Jobangebote zu suchen und zu vergleichen, einfach Google darum bitten könnten? Google würde für uns alle Stellenbörsen durchsuchen und uns die relevanten Jobangebote übersichtlich auflisten, sodass wir diese direkt vergleichen können. Natürlich zeigt uns Google auch noch die Unternehmensbewertungen und Google analysiert für uns sogar das typische Gehalt für den Arbeitgeber, den Standort und  auch für den Job im Allgemeinen. Mit Google Maps kannst Du Dir dann natürlich sagen lassen, wie weit der Arbeitgeber von Deinem zu Hause entfernt ist. Das wäre tatsächlich echt praktisch, oder?

google for jobs?

Der Traum ist zum Greifen nah! Denn seit Juni 2017 ist in den USA bereits Google for Jobs gestartet! Die Ankündigung von Google for Jobs kam höchstpersönlich vom Google CEO Sundar Pichai und zeigt damit auch die hohe Relevanz und Ernsthaftigkeit hinter diesem Produkt. Hier kannst Du Dir gern seine Ankündigung anschauen → Google wants to make your job search easier

Die Suchfunktion von Google for Jobs: Was kann Google for Jobs?

Deine Jobsuche beginnt, wie bei den meisten Jobsuchenden, direkt bei Google. Du suchst über die Formulierungen “Jobs in meiner Nähe” oder “Tätigkeit als…’’. Der Unterschied ist jetzt, dass Du nicht wie sonst eine Übersicht der verschiedenen Stellenbörsen nach Relevanz angezeigt bekommst, die Du dann zB in mehreren Tabs öffnest und daraus dann wieder jeweils die einzelnen für Dich interessanten Stellen, sondern Du landest direkt bei der Google for Jobs Suchmaske.

Um Deine Suche zu verfeinern, kannst Du weitere Filter setzen:

  • Position

  • Standort

  • Vollzeit / Teilzeit

  • Branche

  • etc.

Job Alert und Favoriten benennen

Sollte es zu Deinen Suchfiltern passende Stellenanzeigen geben, schickt Dir Google E-Mail-Benachrichtigungen zu und merkt sich sogar, welche Anzeigen für Dich von besonderem Interesse sind, sodass Du diese schneller wieder findest.

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Intelligente Suche durch Cloud Jobs API

Die Cloud Jobs API kannst Du Dir wie einen “Übersetzer” vorstellen. Denn die Stellenbezeichnungen, welche von den Unternehmen vergeben und gepostet werden, stimmen nicht unbedingt mit den Suchbegriffen überein, für die sich Bewerber entscheiden. Schade eigentlich, wenn sich Bewerber und Unternehmen deswegen verpassen. Google hat die Lösung! Durch die Cloud Jobs API lernt Google also die Sprache der Jobsuchenden und zeigt damit verwandte Stellenanzeigen ebenfalls an. Es könnten sich zum Beispiel ein Talent Acquisition Manager auch für eine Position als Recruiter interessieren. Google weiß das und zeigt dem Suchenden ähnliche Stellenausschreibungen an, nur eben unter anderem Titel.

Wie bereits erwähnt, vergleicht Google die Stellenausschreibungen. Durch Partnerschaften wie LinkedIn, Glassdoor, Careerbuilder, Monster oder Facebook, kann Dir Google auch mehr Auskunft geben, als nur in der Stellenausschreibung erwähnt wird. Also Bewertungen des Unternehmens oder das übliche Gehalt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich weitere Partnerschaften bilden und damit noch mehr Informationen generiert werden können.

Keine Duplikate – Nur “Relevantes”

Google for Jobs sorgt dafür, dass Du nicht mehrmals die gleichen Stellenausschreibungen gezeigt bekommst und Google for Jobs zeigt Dir nur die umfangreichsten Websites an.

Google sagt über die neue Funktion aus, dass sie keineswegs eine Gefahr für Stellenbörsen & Co. darstellen soll. Im Gegenteil! Durch die Cloud Jobs API werden die Suchbegriffe der Bewerber übersetzt und dies soll den Stellenbörsen sogar mehr Klicks verschaffen. Genau genommen werden durch die ‘’Jobs in der Nähe’’-Formulierung lokale Stellenbörsen und Online-Anzeigen von lokalen Zeitungen sogar unterstützt.

Zudem ist es Google for Jobs egal, ob die Anzeige auf einer Unternehmenshomepage steht oder auf einer Stellenbörse. Es zählt die umfangreichste / relevanteste Stellenbeschreibung.

Wenn es für Google for Jobs nun unerheblich ist, ob die Stellenausschreibung auf einer Stellenbörse oder auf einer Unternehmenshomepage gepostet wird, dann Stellenbörsen im Grunde genommen ihre Daseinsberechtigung verloren. Dann reicht eine umfangreiche Stellenbeschreibung auf der eigenen Homepage vollkommen aus.

Doch auch das ist nicht so ganz das Wahre, denn eben diese umfangreichen Stellenbeschreibungen sind nicht zwingend auch die besten. Zu viel Information bzw. zu viel unnütze Information kann Bewerber abschrecken, frustrieren oder gar dazu führen, dass sie sich das nicht einmal vollständig durchlesen. Gerade Developer bevorzugen aufgrund der Fülle der an sie gerichteten Angebote eine kurze und knackige Beschreibung der Anforderungen und der Technologien. Seitenlanges Geschwafel ist nicht gefragt.

Ein zunächst noch nicht ganz geklärter Punkt ist der eigentliche Bewerbungsprozess über Google for Jobs. Bereits in der Ankündigung von Sundar Pichai fällt auf, dass es noch nicht feststand, wo der Bewerber landet. Gesprochen wird von einer One-Click-Bewerbung. Mittlerweile wurde dies nun geklärt. Der / die Jobsuchende kann selbst auswählen, ob er/sie sich über das Bewerbungstool des Unternehmens, über die Stellenbörse oder ein soziales- / Business Netzwerk bewerben möchte. Probleme: Es öffnet sich ein neues Fenster mit dem Link zum ausgewählten Kanal, manche Optionen machen es erforderlich, sich ein Benutzerkonto anzulegen oder die gesamte Suche muss von vorne gestartet werden, da die Bewerber auf der Startseite landen. Hier punktet der Kanal mit dem benutzerfreundlichsten Bewerbungstool.

Eine weitere Hürde für die Einführung von Google for Jobs in Deutschland ist tatsächlich, dass in hier wesentlich strengere Datenschutzrichtlinien vorliegen und dass gerade ab Mai 2018 durch die DSGVO weiter gedacht werden muss und weitere Schritte im Bewerbungsprozess mitgedacht werden müssen.

Die Reaktionen von Google for Jobs reichen so weit, dass sogar die These aufgestellt wurde, dass es bestimmt bald bezahlte Anzeigen auch bei Google for Jobs geben könnte. Und dann beginnt das wahre Chaos. Nicht nur, dass dies ein weiterer Seitenhieb für die Stellenbörsen ist, diese Anzeige sind für Google besonders lukrativ.

Fazit

Ob Fluch oder Segen ist schwer zu sagen. Fakt ist, dass Google for Jobs die Jobsuche revolutionieren wird. Für die Jobsuchenden bringt dieses Produkt wunderbare Vorteile wie die Übersichtlichkeit von Stellenbeschreibungen, als auch weitere Informationen, nach denen die Jobsuchenden sonst extra suchen müssten. Damit Google for Jobs auch nach Deutschland kommen kann, sind besonders im Datenschutz Vorkehrungen zu treffen. Wir sind in jedem Fall gespannt auf weitere Partnerschaften, neue Features und die Auswirkungen auf dem Markt der Stellenbörsen.

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Marketing-Tools im E-Recruiting: SEO, SEA, SMO, SMM kurz vorgestellt

Marketing-Tools im E-Recruiting: SEO, SEA, SMO, SMM kurz vorgestellt

E-Recruiting umfasst alle Maßnahmen, die in der Talentsuche über das Internet erfolgen. Um als Unternehmen effizient und kostengünstig das perfekte Talent zu finden, reichen Active Sourcing Strategien allein nicht mehr aus. Versierte Recruiter wissen das und erweitern ihre Strategien im Social Media, um Talente nicht nur anzusprechen, sondern auf das Unternehmen selbstständig aufmerksam zu machen und damit einen positiven Wiedererkennungseffekt zu erwirken. Dafür werfen sie einen Blick über den Recruiter-Tellerrand und lassen sich von erfolgreichen Marketing-Maßnahmen inspirieren, indem sie diese auf ihre Talentsuche adaptieren. Im Rahmen eines erfolgreichen Employer Brandings werden somit Talente passiv aktiviert, indem sie selbst über die Suchmaschine auf das Unternehmen aufmerksam gemacht werden, sodass hier Personalmarketing und Suchmaschinenoptimierung Hand in Hand gehen. Denn indem das Unternehmen nicht mehr nur unter seinem Namen gefunden wird, sondern auch zu bestimmten Suchbegriffen, können mit gezielten Keywords (Schlagwörter), clevere Social Recruiter die Suchmaschine beeinflussen und eine erhöhte Sichtbarkeit des Unternehmens generieren.

Für eine gelungene Talent Acquisition reicht es also nicht mehr aus, wichtige Social Media Aktivitäten an Agenturen abzugeben, da die Streuverluste in Zeiten des War for Talents ein hohes Risiko für jedes Unternehmen darstellen, die die besten Talente dringend brauchen, um sich am Markt behaupten zu können. Darum lernen clevere Recruiter wichtige Marketing-Tools effizient in ihrer Talentsuche zu integrieren, weshalb hier die wichtigsten Instrumente vorgestellt werden.

SEO steht für Search Engine Optimization oder übersetzt: Suchmaschinenoptimierung. Suchmaschinen helfen beim Auffinden von Daten im Internet. Bei der Erstellung einer eigenen Website sind diverse Punkte zu beachten, um später durch Suchmaschinen wie Google gefunden zu werden. Welche genau welchen Einfluss haben, da gibt es viele Meinungen zu. Wir beleuchten hier einige basics.

Google Analytics macht SEO einfacher.
Google Analytics macht SEO einfacher.

Ein sehr wichtiger Faktor ist z.B. der Title-tag. Er soll der Seite als gute Überschrift dienen und somit den Inhalt komprimiert beschreiben. Dieser Tag wird bei der Erstellung einer eigenen Homepage im Header (Kopf) per HTML Code hinterlegt. Beim Aufrufen der Website wird im Webbrowser dieser Kopf zwar nicht angezeigt, aber von den Suchmaschinen ausgelesen. Zusätzlich gibt es die sogenannten Mega-Tags, die ebenso im Header mit eingetragen werden. Diese werden eingesetzt, um in mehreren Sätzen den Inhalt der Seite zu beschreiben.

Je besser und einzigartiger die Begriffe und Sätze bei den Tags sowie den Mega-Tags sind, desto wahrscheinlicher wird die Seite gefunden.

Eine Suchmaschinenoptimierung besteht aus zwei Arten: Eine Optimierung kann sowohl innerhalb als auch außerhalb der eigenen Website erfolgen. Diese zwei Arten werden auch On- und Offpage-Optimierung genannt. Die Optimierung und Abstimmung beider Arten kann ein besseres Ranking bei den Suchergebnissen erzielen. Ein Mittel der Offpage-Optimierung ist zum Beispiel der Aufbau einer relevanten Backlink-Struktur. Dazu werden sinnvolle Texte verfasst, in verschiedenen Blogs oder Foren veröffentlicht und dabei gleichzeitig auf die eigene Internetseite verlinkt. Eine Variante ist es, mit einer Verlinkung zwischen der eigenen Website und einer großen Anzahl von Foren viele Backlinks zu erzeugen. Sind die Artikel in den Foren qualitativ hochwertig, wird dies in den Suchergebnissen positiv berücksichtigt. Bei schlechtem Content werden sie von Google automatisch ausgefiltert. Die Erfahrung vieler Nutzer zeigt, dass die Spielregeln von den Suchmaschinen-Betreibern ständig erneuert werden. Auch, um zu verhindern, dass diese ausgetrickst werden.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ein Konzept für SEO einheitlich sein muss und der Content beziehungsweise Inhalt auf der Seite stets interessant sein sollte, um Besucher auf die Seite zu holen und damit ständigen Traffic, also Besucherzahlen, auf der eigenen Website zu generieren. Das Ziel ist dabei, ein Branding und oder eine Marke zu pflegen und aufzubauen. Somit muss ein einheitlicher Wiedererkennungswert angestrebt werden, um als Unternehmen im Internet sichtbar zu sein und somit von Talenten gefunden zu werden (vgl. Schiff, 2013: 60).

Die Optimierung der Suchmaschine ist ein Teil, um auf sein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber aufmerksam zu machen. Eine effiziente und aussagekräftige Präsenz auf relevanten Social Media Kanälen ist ein weiteres Tool des E-Recruitings.

Social Media wird genutzt, um die Präsenz sowie die Reichweite von Inhalten im Internet zu optimieren. Der Kerngedanke dabei ist, die Website so zu gestalten, dass diese mit den Social Media Diensten wie Facebook, Twitter, Instagram, Snap Chat und Co. interagieren. Die Inhalte können auf Angebote der Website oder auch auf der eigenen Gestaltung der Social Media Kanäle basieren. In beiden Fällen ist es das Ziel, die Informationen effizient zu verbreiten, um einen noch größeren Wirkungskreis zu erreichen. SMO (Social Media Optimization) unterscheidet sich von der Suchmaschinenoptimierung (SEO) in der Form, dass bei SEO “lediglich” ein höheres Ranking in den Suchergebnissen erzielt werden kann. Mit SMO werden die Inhalte in den verschiedenen Kanälen gestreut, um möglichst viele Nutzer mit dem Inhalt zu konfrontieren. Werden die Inhalte noch einmal kanalspezifisch angepasst, kann das zu einer noch größeren Reichweite führen und damit auch die SEO-Maßnahmen positiv beeinflussen. Denn bestimmte Social Media Inhalte, wie beispielsweise Blogeinträge, finden bei Suchmaschinen eine bevorzugte Beachtung. Die verbreiteten Links wirken auf die Social Media Kanäle und beeinflussen damit positiv die Suchmaschinenergebnisse (vgl. Schiff 2013: 82 ff.). Für die Optimierung der Social Media Präsenz von Unternehmen hat Rohit Bhargava (2006) fünf Regeln aufgestellt.

  1. Die Inhalte müssen so aufgebaut sein, dass sie stets aktuell sind und einen Mehrwert für den Leser schaffen. Dabei ist es besonders wichtig den Titel so zu gestalten, dass eine Aufmerksamkeit erregt wird.
  2. Es müssen sogenannte Social Buttons eingebunden werden, um den Nutzern die Möglichkeit zu geben, die Inhalte schnell und bequem weiter zu verbreiten.
  3. Für die User muss eine Belohnungen für Fragen, die zeitnah beantwortet werden, eingebaut werden. Es müssen also Anreize geschaffen werden, dass der Content auch geteilt und damit eine zügige Verbreitung erhält.
  4. Damit die Nutzer keinen Artikel mehr verpassen und die Inhalte eine schnelle Verbreitung in Social Media finden, müssen zudem Dienste wie ein RSS-Feed in die Website integriert werden.
  5. Abschließend müssen Anreize geschaffen werden, dass die Inhalte von den Usern in den eigenen Social Media Kanälen eingebaut werden und somit eine positive und kontinuierliche Verbindung zum Unternehmen virtuell aufgebaut wird (vgl. Hettler 2010).
Instagram - ein neues Tool für E-Recruiting?
Instagram – ein neues Tool für E-Recruiting?

Social Media Marketing (SMM) betrachtet alle Marketing-Aspekte, die außerhalb einer Website vorhanden sind und damit die Möglichkeit eines zielgerichteten Employer Brandings zu erzielen. Da dies nicht auf herkömmlichem Weg erreicht werden kann, muss durch die Gestaltung der verschiedenen Vertriebskanäle im Social Media ein schneller Wiedererkennungswert geschaffen werden. Somit ist zunächst ein eins zu eins Feedback über die Leser gewährleistet und darüber hinaus ein Tracking der Erfolge möglich. Social Media Maßnahmen werden auch bei Suchmaschinen berücksichtigt. Deshalb lohnt es sich auch für Unternehmen im Social Media aktiv zu agieren, um bessere Suchmaschinenergebnisse zu erzielen und beispielsweise im Google Ranking aufzusteigen (vgl. Schiff, 2013: 18 ff.).

Im Search Engine Marketing (SEM) oder auch Suchmaschinenmarketing verbergen sich Marketingmaßnahmen, um das Ranking einer Internetseite bei den Suchmaschinenergebnissen zu verbessern. Dies umfasst also alle Maßnahmen, um ein Unternehmen optimal virtuell zu platzieren. Dazu zählen einerseits Search Engine Advertising (SEA) und andererseits Maßnahmen, die im Abschnitt SEO beschrieben wurden. SEA sind Werbeanzeigen bei Google oder auch sogenannte Ads auf Yahoo und Facebook. Google nutzt zum Beispiel für die Sortierung bei der Anzeige der Suchergebnisse Rankingfaktoren die aus circa 200 Signalen bestehen. Die Auswertung dieser 200 Signale bildet dann zusammen die Platzierung der Webseite bei den Suchergebnissen. Diese Signale beinhalten auch Social Signals, die dann erzeugt werden, wenn Social Shares aktiviert werden. Das passiert durch Bestätigen eines Facebook-Like-Buttons, eines Google+-One Buttons, mit Twitter Retweets und auch bei anderen Diensten mit Social Buttons (vgl. Schiff 2013: 58 ff.).

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Social Media hilft Dir bei E-Recruiting.

Die oben beschriebenen Marketing Technologien im Online Medien Bereich sollen einen ersten Einblick in die Potentiale des E-Recruitings geben. Diese adaptierten Marketing-Maßnahmen sind wichtige ergänzende Tools des E-Recruitings und sorgen für eine gute Präsenz der Unternehmen im Internet, die Talente auf sich aufmerksam machen wollen. Die richtige Umsetzung sorgt für eine gute Sichtbarkeit im Internet und schließt Social Media Aktivitäten mit ein. Werden diese Aspekte richtig eingesetzt, ist die Talentsuche auf dem richtigen Weg. Denn die Suche erfolgt nicht mehr nur aktiv in Form des Active Sourcing, sondern kann zudem über ein Passive Sourcing zusätzlichen Antrieb bekommen. Dabei geht es nicht wie beim Active Sourcing um ein IST-Matching von IST-Personen, sondern um Predictive Matchings, wobei Talente auf die virtuelle Präsenz des Unternehmens positiv reagieren und zur Verbreitung des Employer Branding beitragen.

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7 Dinge, die Deine Bewerbung retten können

7 Dinge, die Deine Bewerbung retten können

Bewerbung

Aufgrund des hohen Bewerbungszulaufs auf die meisten Stellen nehmen sich moderne Personaler maximal 5 Minuten zur Betrachtung von Bewerbungsunterlagen. Und das ist bereits sehr großzügig eingeschätzt. Die meisten werden sich wohl eher nicht einmal eine Minute Zeit nehmen, um sich mit den einzelnen Bewerbungsseiten zu beschäftigen. Nun muss man kein Sherlock sein, um zu erkennen, dass sich da inhaltlich kaum mit der Bewerbung beschäftigt wird. Der geübte Personaler macht es instinktiv oder aufgrund seiner wirklich umfangreichen Erfahrung genau richtig. Er selektiert grob und sucht dann aus der stark dezimierten Zahl der übrig gebliebenen Bewerbungen die Vielversprechendsten heraus. Unter den Bewerbern werden meist nicht alle qualifiziert sein – der Personaler sortiert oberflächlich zuerst all die Bewerbungen aus, die nicht auf den ersten Blick gut aussehen. Am Ende hält er somit ein paar ansprechende Bewerbungen in der Hand, die er jetzt entweder genauer durchsieht oder an die Fachabteilungen und Entscheidungsträger weitergibt. Wenn nur eine Stelle zu vergeben ist, hat der Personaler damit ganz effektiv und zeitökonomisch-legitim die Bewerberzahl clever eingeschränkt.

Während es sich unter Personalern halbwegs die Waage hält, ob Onlinebewerbungen oder klassische Bewerbungen auf echtem Papier bevorzugt werden, so hat allein das Aussehen sehr wohl einen im wahrsten Sinne des Wortes entscheidenden Einfluss auf die Entscheidungen eines Personalers. Laut einer Befragung unter HR-Profis im Februar 2017 legen 87% gesonderten Wert auf die Struktur der Bewerbung, 38% auf das Design und immerhin noch 16% nur auf das Bewerbungsfoto. So viel zumindest zu dem, was Personaler offen zugeben; Welche Wirkung und Bedeutung hat das Layout, einschließlich des Bewerbungsfotos, nun tatsächlich auf den Beschluss eines Personalers?

Das Bewerbungsbild

Die Anwesenheit eines Bewerbungsfotos ist wichtig.
Die Anwesenheit eines Bewerbungsfotos ist wichtig.

Wie oben angesprochen, legen mindestens 16% der Personaler gesteigertes Hauptaugenmerk auf das Bewerbungsfoto, welches sich nach Möglichkeit auf der ersten Seite der Bewerbung befindet. Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) kann kein Arbeitgeber mehr ein Bewerbungsfoto verlangen, was ein Bewerber wissen sollte.[3] Genauso sollte der Bewerber aber auch wissen, wie wichtig die Anwesenheit eines Bewerbungsfotos ist. Auf sozialen Netzwerken zur Knüpfung beruflicher Kontakte hat man bessere Chancen überhaupt wahrgenommen zu werden, wenn man ein Profilbild hat. Auch wenn es moralisch fragwürdig ist, so ist es doch unbestreitbar, dass man im Leben gerne von schönen Menschen umgeben ist, im Beruf wenigstens von kompetent aussehenden. Im Idealfall sieht man auf seinen Bewerbungen möglichst attraktiv und kompetent aus. Kein Personaler kann, geschweige denn möchte, dem Charme eines ansprechenden Bewerbungsfotos widerstehen. Der Neurowissenschaftler und Psychologe Prof. Dr. Dr. Spitzer hat in seinem Werk „cyberkrank“ sinngemäß erklärt, dass man sich die Freiheit der Privatsphäre manchmal noch nehmen kann, z.B. beim Bewerbungsfoto.  Allerdings behält man sich diese Freiheit häufig nur unter Benachteiligung der eigenen Person, da das Preisgeben persönlicher Daten für viele Unternehmen einen Wert hat, auf den sie nicht verzichten möchten. Wer also sein Bewerbungsfoto zurückhält, gibt automatisch Bewerbern mit Bewerbungsfoto einen Vorteil und nimmt dem Unternehmen etwas, worauf es Wert legt, wobei letztendlich aber nur der Bewerber leidet.

Das Foto vermittelt nun einmal einen ersten Eindruck. Dieser sollte sein, dass Du zur angestrebten Position passt. Durch das Foto wird subtil eine Wirkung erzielt – ein konservatives Bewerbungsportrait eignet sich somit weniger für einen Kreativberuf und umgekehrt.

Aufbau

Aus einem strukturierten Bewerbungsaufbau kann man auf die Persönlichkeit und Arbeitsweise des Bewerbers schließen. Bewerbungen werden meist nicht unter Zeitdruck geschrieben. D. h., ein ordentlicher Lebenslauf ist eine Grundvoraussetzung, keine Option.

NoGos sind z.B. der Wechsel zwischen chronologischen und antichronologischen Aufzählungen, unnötige und irrelevante Informationen, wie Nebenjobs, die die Sicht auf das Wesentliche verdecken.

Auch sollte eine Bewerbung, d. h. der Lebenslauf und das Anschreiben, nicht zu lang sein.

Unordnung

Neben einem strukturierten Aufbau sollte ein CV nicht überladen oder unordentlich wirken. Es ist wichtig, dass Du nicht zu viele Infos in einer zu kleinen Schriftgröße auf eine Seite quetschst.

Ein Mix aus fetter, kursiver Schrift, verschiedenen Schriftgrößen und –arten ist sehr gezielt und restriktiv zu nutzen. Der sparsame Gebrauch von Hervorhebungen mithilfe dieser Stilmittel ist jedoch nicht verboten. Es passiert aber schnell, dass ein Lebenslauf mit inkonstantem Schriftbild unordentlich wirkt. Das wiederum lässt den Schluss zu, dass der Bewerber weder ordentlich noch stilbewusst ist.

Sich widersprechende Angaben

Es wirkt unprofessionell, wenn sich Datumsangaben nicht nachvollziehbar überschneiden.

Entweder denkt ein Personaler, dass Du lügst oder, dass Du nicht gründlich gearbeitet hast und Deinen CV fehlerhaft erstellt hast. Beides wirft kein gutes Licht auf Dich.  

Orthographie und Grammatik

Immer weniger junge Leute scheinen grammatikalisch korrekt zu arbeiten und es wäre gut, wenn Du nicht dazu gehörst.

Schlechte Rechtschreibung und Grammatik lassen einfach nicht auf eine gute Bildung und korrekte Arbeitsweise schließen. Das muss nicht der Wahrheit entsprechen, doch sobald der Personaler einen Flüchtigkeitsfehler entdeckt, wird seine Begeisterung für dein Profil gedämpft sein. Lass Freunde drüberlesen und tue alles dafür, dass z. B. Kommas an den richtigen Stellen stehen und Substantive einen großen Anfangsbuchstaben haben.

Farben

Manchmal ist weniger mehr! Wenn es um die Farbgebung in der Bewerbung geht, solltest Du Dir diesen Leitsatz zu Herzen nehmen! Falls du nicht gerade ein Praktikum als Clown machst, wäre es gut, wenn du nicht mehr als 2-3 Farben einsetzt, von denen eine grau sein sollte oder auch schwarz.

Zu viele und zu grelle Farben wirken nicht qualifiziert.

Das Format

Scheint unwichtig? Nein, das falsche Datei-Format führt bei Personalern regelmäßig zu Verzweiflung und Ärger. Das ist aber auch nicht einfach, denn man kann nicht mal pauschal sagen, dass man zB. mit PDFs immer gut fährt……aber fast immer, denn wenn Du Bewerbungsunterlagen über ein Bewerberportal hochlädst oder Deine Bewerbung per Mail an eine Personalabteilung schickst, ist ein PDF sinnvoll. Hier verrutscht nichts und alles wird so gesendet und empfangen, wie Du es konzipiert hast.

Das ist gut für Dich und die Personalabteilung, die sich nicht über verrutschte Infos oder inkompatible Dateien ärgert. Den CV oder das Anschreiben als Word-Doc (o. ä.) einzureichen wirkt oft wenig professionell. Das gilt jedoch nicht, wenn explizit andere Formate als das PDF gefordert werden. Außerdem ist es meist gewünscht, dass alle Dokumente in einer logischen Reihenfolge als eine zusammengefasste Datei übermittelt werden (ähnlich, wie eine physische Bewerbungsmappe).

Ganz anders verhält es sich jedoch bei Einstellungsvorgängen via Personaldienstleister. Hier kann man nicht davon ausgehen, dass der Bewerbungsempfänger einfach eine PDF-Datei erhalten möchte, da oft bearbeitete Profile (bestehend aus Lebenslauf und Kandidatenprofil sowie Einschätzung des Recruiters) an den Kunden, d. h. an die Firma, die eine freie Stelle zu besetzen hat, weitergeleitet werden. Da ist es sinnvoll, wenn bestimmte Seiten einfach nachträglich einzufügen und dann stimmig zu formatieren sind.

Generell kann man bei Recruitern und Headhuntern einfach erfragen, in welchem Datei-Format die Bewerbungsunterlagen einzureichen sind, ohne unprofessionell zu wirken.

Viel Glück beim Bewerben!

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Mein nächster Job – Freelancer oder Festanstellung?

Mein nächster Job – Freelancer oder Festanstellung?

Bei Dir steht aktuell die Suche nach einem neuen Job an? Du spielst mit dem Gedanken Dich selbstständig zu machen? Oder bist Du schon selbstständig und fragst Dich, ob eine Festanstellung richtig für Dich wäre? Egal in welcher Situation Du Dich aktuell befindest: Du solltest Dir Gedanken machen, welche Vor- und Nachteile eine Festanstellung, bzw. die Freiberuflichkeit mit sich bringen. In diesem Artikel werde ich genau diese Fragen diskutieren.

In Festanstellung

Als Festangestellter bist Du, wie bereits die Bezeichnung verrät, ein fester Bestandteil des Unternehmens, in dem Du tätig bist. Deine Vorgesetzten und Deine Kollegen verlassen sich auf Dich und beziehen Dich in interne Angelegenheiten mit ein. Du hast Deine Aufgaben und wahrscheinlich einen festen Arbeitsplatz, feste Arbeitszeiten und erhältst sehr wahrscheinlich auch eine gewisse Ausstattung, um Deine Aufgaben erfüllen zu können. Durch Deine stetige Anwesenheit lernst Du Deine Kollegen gut kennen. Man versucht ein gutes Verhältnis untereinander zu pflegen. Ihr verbringt viel Zeit gemeinsam, bewältigt Aufgaben gemeinsam und unterstützt Euch gegenseitig. Spätestens in der Mittagspause trefft Ihr aufeinander und tauscht Euch aus. Es entstehen auch echte Freundschaften. Ein solches Gefüge ist möglich, da Du als Festangestellter damit rechnest, auf längere Zeit Teil des Unternehmens zu sein und Dich darauf einstellst, längerfristig mit den Kollegen zu arbeiten. Deine Arbeit stellt eine Konstante in Deinem Leben dar.

Durch die Routine in Deinem Job erledigst Du Deine Aufgaben zunehmend schneller. Du hast die Möglichkeit, Dich im Laufe der Zeit zu bewähren und Dich weiterzuentwickeln. Deine Führungskräfte werden dies ebenfalls feststellen können, da Ihr bestenfalls regelmäßig Feedbackgespräche führt und Ziele vereinbart. Innerhalb des Unternehmens kannst Du daher befördert werden, eine Gehaltserhöhung oder bei Zielerreichung sogar einen Bonus erhalten.
Schon bei der Beschreibung eines eher normalen Berufsalltags lassen sich diverse Vorteile einer Festanstellung herauslesen. Doch damit nicht genug. Es mag als selbstverständlich gelten, doch Du erhältst natürlich regelmäßig ein festes Gehalt. Dein Arbeitgeber übernimmt einen Teil Deiner Sozialbeiträge und versichert Dich im Krankheitsfall. Bei Krankheit musst Du Dir daher keine Sorgen machen, in finanzielle Not zu geraten. Ein Teil Deines Monatsgehalt fließt in Deinen Rententopf. Auch hier wird vorgesorgt! Ganz wichtig: Urlaub! Der Sommer ist zum Greifen nah und Du hast Anspruch auf bezahlten Urlaub! Diese vertraglich festgelegten Konditionen geben Dir eine gewisse Sicherheit. Du kannst dadurch längerfristig planen, kannst mit Deinem Geld besser kalkulieren und genießt Arbeitnehmerrechte! Gerade Deutschland gilt als arbeitnehmerfreundlich.

Als Festangestellter bist Du, wie bereits die Bezeichnung verrät, ein fester Bestandteil des Unternehmens, in dem Du tätig bist. Deine Vorgesetzten und Deine Kollegen verlassen sich auf Dich und beziehen Dich in interne Angelegenheiten mit ein. Du hast Deine Aufgaben und wahrscheinlich einen festen Arbeitsplatz, feste Arbeitszeiten und erhältst sehr wahrscheinlich auch eine gewisse Ausstattung, um Deine Aufgaben erfüllen zu können. Durch Deine stetige Anwesenheit lernst Du Deine Kollegen gut kennen. Man versucht ein gutes Verhältnis untereinander zu pflegen. Ihr verbringt viel Zeit gemeinsam, bewältigt Aufgaben gemeinsam und unterstützt Euch gegenseitig. Spätestens in der Mittagspause trefft Ihr aufeinander und tauscht Euch aus. Es entstehen auch echte Freundschaften. Ein solches Gefüge ist möglich, da Du als Festangestellter damit rechnest, auf längere Zeit Teil des Unternehmens zu sein und Dich darauf einstellst, längerfristig mit den Kollegen zu arbeiten. Deine Arbeit stellt eine Konstante in Deinem Leben dar.

Durch die Routine in Deinem Job erledigst Du Deine Aufgaben zunehmend schneller. Du hast die Möglichkeit, Dich im Laufe der Zeit zu bewähren und Dich weiterzuentwickeln. Deine Führungskräfte werden dies ebenfalls feststellen können, da Ihr bestenfalls regelmäßig Feedbackgespräche führt und Ziele vereinbart. Innerhalb des Unternehmens kannst Du daher befördert werden, eine Gehaltserhöhung oder bei Zielerreichung sogar einen Bonus erhalten.
Schon bei der Beschreibung eines eher normalen Berufsalltags lassen sich diverse Vorteile einer Festanstellung herauslesen. Doch damit nicht genug. Es mag als selbstverständlich gelten, doch Du erhältst natürlich regelmäßig ein festes Gehalt. Dein Arbeitgeber übernimmt einen Teil Deiner Sozialbeiträge und versichert Dich im Krankheitsfall. Bei Krankheit musst Du Dir daher keine Sorgen machen, in finanzielle Not zu geraten. Ein Teil Deines Monatsgehalt fließt in Deinen Rententopf. Auch hier wird vorgesorgt! Ganz wichtig: Urlaub! Der Sommer ist zum Greifen nah und Du hast Anspruch auf bezahlten Urlaub! Diese vertraglich festgelegten Konditionen geben Dir eine gewisse Sicherheit. Du kannst dadurch längerfristig planen, kannst mit Deinem Geld besser kalkulieren und genießt Arbeitnehmerrechte! Gerade Deutschland gilt als arbeitnehmerfreundlich.

Fazit

Zusammenfassend ist es schwer zu sagen, welche Beschäftigungsart die bessere ist. Es kommt ganz darauf an, was Dir persönlich wichtig ist, wie Deine Lebenssituationaussieht und vor allem in welchem Bereich Du tätig bist. Nicht jeder Beruf ist als Freelancer allein umsetzbar. Typische Bereiche, in denen viele Freelancer unterwegs sind und gerne beauftragt werden, sind zum Beispiel die IT und das Webdesign. AuchÜbersetzer und Journalisten sind  häufig anzutreffen . Diese Tätigkeiten lassen sich auch zusätzlich zu einer Festanstellung ausüben. Denn Du entscheidest, ob Du den Auftrag annehmen möchtest oder nicht. Sänger, Schauspieler und Künstler sind meistens auch Freelancer. Du merkst, es ergibt in den eben genannten Berufen auch Sinn, da die Dauer der Beschäftigung durch das Projekt beschränkt und gleichzeitig nicht so auslastend ist, dass Du Dich damit in Vollzeit beschäftigen kannst. Trifft das auf Dich zu? Dann kannst Du Dir gerne ernster Gedanken machen, ob Du den Schritt in die Freiberuflichkeit für Dich selbst wagst.

Du kannst aber auch die Vorteile beider Beschäftigungsarten genießen. Es gibt Freelancer, die arbeiten über mehrere Monate, auch Jahre, für das selbe Unternehmen oder mehrere Unternehmen. Sie haben berufliche Beständigkeit, einen regelmäßigen Austausch mit dem Team etc., aber eben auch die Freiheit, vieles für sich selbst mitzubestimmen.

Viele Festangestellte sind auch neben der Festanstellung als Freelancer beschäftigt und nehmen kleinere Aufträge an. Damit runden sie Ihr Festgehalt etwas auf.

Freiberuflich zu arbeiten ist auch dann sinnvoll, wenn Du gerade aus einer längeren Arbeitspause kommst. Du hast Dich die letzten Monate auf Dein Studium sehrfokussieren müssen, bist gerade aus der Elternzeit raus oder kommst frisch aus einem Auslandsaufenthalt? Dann ist eine Tätigkeit als Freelancer gut, um wieder in das Arbeitsleben hinein zu tauchen.

Wichtig ist, dass Du für Dich die optimale Anstellung findest und dass Dir der Job vor allem Freude bereitet, Du Dich weiterentwickeln kannst und es zu Deinem Leben passt!

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Freelancer & interim Manager – Was ist rechtlich zu beachten?

Freelancer & interim Manager – Was ist rechtlich zu beachten?

Im letzten Artikel habe ich versucht, Dir einen groben Überblick über Freelancer, interim Manager und die Arbeitnehmerüberlassung zu verschaffen. Heute geht es in erster Linie darum, Dir verschiedene rechtliche Aspekte aufzuzeigen, welche für Freelancer und interim Manager relevant sind. Dabei ist insbesondere der Punkt der Scheinselbständigkeit zu betrachten. Dieser wird einen großen Teil des Artikels einnehmen.

Los geht’s!

Freiberufler, interim Manager, Freelancer, freier Mitarbeiter, Selbständiger. Diese Begriffe werden oft synonym verwendet.

Jedoch: Einige wenige rechtliche Abgrenzungen gibt es bezüglich der Gewerbeordnung und in der steuerlichen Betrachtung.

Für die interim Group sind vorzugsweise die Begrifflichkeiten interim Manager und Freelancer relevant. Bei diesen handelt es sich zwar um Synonyme, jedoch wecken sie unterschiedliche Assoziationen:

  • Der Begriff Freelancer hat sich im Bereich IT und Design gefestigt – Aufträge haben hierbei oft Projektcharakter

  • interim Manager sind in den Köpfen der Menschen noch stark an eine seniorige Rolle wie z.B. in einer Managementfunktion gebunden

Praxistipp: 

Stelle Dich auf Dein Gegenüber ein und nutze die Begrifflichkeiten, die eher zu seinem Umfeld passen!

Rechtliches

Freelancer und interim Manager sind aufgrund ihres freiberuflichen/selbständigen Schaffens keine Arbeitnehmer – für sie gelten daher auch keine Arbeitnehmerrechte und -pflichten.

So gilt für sie z.B. das Kündigungsschutzgesetz, Entgeltfortzahlungsgesetz, Arbeitszeitgesetz usw. nicht!

Die Grundlage der Tätigkeit bildet bei Freelancern und interim Managern ein Werk- oder Dienstvertrag.

>Hier wird ein fertiges Ergebnis/Werk gegen eine Geldleistung vereinbart. Der Auftragnehmer schuldet dem Auftraggeber nach einem erfolgreichem vertraglichen Abschluss einen Erfolg.
Hier wird eine selbstständige Tätigkeit gegen eine Geldleistung vereinbart. Der Auftragnehmer schuldet dem Auftraggeber nach einem erfolgreichem vertraglichen Abschluss eine Leistung, jedoch keinen Erfolg.

Es entstehen für den Auftraggeber bei der Beauftragung eines Freelancers, bzw. interim Managers mehrere Vorzüge:

  • Sie sind flexibel einsetzbar

  • Die benötigte spezifische Expertise kann dadurch kurzfristig eingekauft werden

  • Sie haben für Arbeitsmittel und Arbeitsort selbst Sorge zu tragen

  • Es fallen für den Auftraggeber keine Lohnnebenkosten an (Senkung hoher Fixkosten im Vergleich zu Festangestellten möglich)

  • Arbeitnehmerschutzrechte gelten für Freelancer und interim Manager nicht

Scheinselbstständigkeit

Hintergrund: Zum einen möchte der Gesetzgeber Personen vor Ausbeutung (geringes Arbeitsentgelt, keine Arbeitszeitkontrolle, keine Renten/ALO/Kranken-Versicherung) schützen und zum anderen sicherstellen, dass unser Sozialversicherungssystem stabil bleibt – denn durch Freiberufler werden die Sozialversicherungskassen nicht gefüllt.

Vor diesem Hintergrund wird, zum Beispiel im Rahmen einer Betriebsprüfung, innerhalb eines Unternehmens begutachtet, ob ein Freelancer oder interim Manager den Anschein erweckt, augenscheinlich wie ein Arbeitnehmer zu arbeiten.

Scheinselbstständigkeit ist demnach die Bezeichnung für ein Arbeitsverhältnis von Auftraggeber (Unternehmen) und Auftragnehmer (Freelancer), bei dem der Mitarbeiter zwar vertraglich als selbstständig betitelt wird, er tatsächlich aber wie ein Arbeitnehmer im Beschäftigungsverhältnis agiert. Der Mitarbeiter gilt folglich als abhängig beschäftigt und ist dementsprechend versicherungspflichtig.

Geprüft werden u.a. folgende Kriterien:

  • Arbeitsweise

  • Arbeitsort

  • Arbeitszeit

  • Arbeitsinhalt

  • Anlass und Form der Vergütung (Rechnungsstellung, Einzelhonorar etc.)

  • Eingliederung in eine bestehende Betriebsorganisation und/oder in Dienstpläne

  • Einsatz betrieblicher Arbeitsmittel und Arbeitsplätze

  • Verpflichtung zu regelmäßigem Erscheinen

  • Einzige oder existenzsichernde finanzielle Einnahmequelle innerhalb eines Wirtschaftsjahres für den Freelancer/interim Manager

  • Eingeschränkte unternehmerische Entscheidungsfreiheit des interim Managers

  • Fehlende private Absicherung für Krankheit und Rente

Wird eine Scheinselbstständigkeit im Rahmen einer Prüfung (z.B. durch die Rentenversicherung, Sozialversicherungen, Arbeitsgericht) festgestellt, werden hohe Strafen verhängt.

So ist der Arbeitgeber verpflichtet, rückwirkend für die letzten vier Jahre sowohl die Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung nachzuzahlen (+ i.d.R. Säumniszuschläge), hinzukommen Lohnsteuernachzahlungen und weitere mögliche Sanktionen. Für den ehemals selbständigen Mitarbeiter endet automatisch die Selbständigkeit, die Gewerbeerlaubnis erlischt, die Person gehört fortan zu den festen Mitarbeitern des Unternehmens und genießt damit auch die gleichen Rechte und Pflichten.

Praxistipp:

Einsätze von FreelancerInnen oder interim ManagernInnen sollten über eine kurze Zeitspanne angelegt sein, da Tätigkeiten in Vollzeit über einen längeren Zeitraum den Verdacht einer Scheinselbständigkeit auslösen könnten. Die Kriterien für ein Projekt sollten bei der Anfrage kurz reflektiert und überprüft werden, ggf. ist ein Freelancer oder interim Manager nicht die richtige Wahl für das Projekt.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit dem heutigen Artikel ein bisschen die Thematik der Selbständigkeit näher bringen. Wenn Du mehr über die Arbeitnehmerüberlassung und die Abgrenzung zum interim Management wissen möchtest, solltest Du den nächsten Artikel in dieser Reihe nicht verpassen! Ich freue mich auf Dich!

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Die ersten Schritte in die Selbständigkeit in qualifizierten Berufen

Die ersten Schritte in die Selbständigkeit in qualifizierten Beruf

#1 Der Freelancer

Wie baut man sich eine Existenz in der Selbständigkeit auf? Wie findet man Kunden? Was gibt es zu beachten und zu regeln? In dieser Beitragsserie geben wir Dir wertvolle Tipps für einen sicheren Start in Deine berufliche Selbständigkeit.

Gewerbe oder Freelancer?

Zunächst stellt sich die Frage, warum man sich mit der Selbstdefinition beschäftigen sollte. Viele wissen nicht, dass überhaupt ein Unterschied zwischen Gewerbe und Freelancer besteht. In diesem Beitrag wenden wir uns im Schwerpunkt dem Freelancer zu.

Die Einstufung als Freelancer oder auch Freiberufler bringt einige Vorteile mit sich. Der Freiberufler:

  • zahlt keine Gewerbesteuer.

  • muss kein Gewerbe anmelden.

  • muss keine doppelte Buchführung betreiben (eine Einnahme-Überschuss-Rechnung reicht aus).

  • ist kein Zwangsmitglied in einer Industrie- und Handelskammer (IHK).

  • kann mit anderen Freiberuflern eine Partnerschaftsgesellschaft gründen.

Folgende Charakteristiken lassen sich daraus ableiten:

In unserer immer komplexer werdenden Gesellschaft benötigen die Menschen zunehmend kompetente Unterstützung. Die hochqualifizierten Freiberufler unterstützen, beraten und vertreten neutral und fachlich unabhängig.

Die Sicherung der Gesundheitsvorsorge, der Rechtsordnung und der Kultur liegt im Interesse aller Bürger. Die der Allgemeinheit verpflichteten Freiberufler tragen dafür besondere Sorge.

Patienten, Mandanten und Klienten erwarten persönliche Betreuung auf neuestem Kenntnisstand. Der hohe ethische Anspruch der Freiberufler und ihre strenge Selbstkontrolle garantieren gesicherte Qualität.

Wer Verantwortung übernimmt, schafft Vertrauen und sichert Wachstum. Freiberufler sind mehrheitlich selbstständig tätig. Sie erwirtschaften 10,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und beschäftigen über drei Millionen Mitarbeiter.

Konkreter wird § 18, Abs. 1 des Einkommensteuergesetz (EStG) demnach bilden folgende 4 Katalogberufsgruppen den Kern freiberuflicher Tätigkeit:

  1. Heilberufe: Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Heilpraktiker, Krankengymnasten, Hebammen, Heilmasseure und Diplom-Psychologen.
  2. Rechts-, Steuer- und wirtschaftsberatende Berufe: Rechtsanwälte, Patentanwälte, Notare, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, beratende Volks- und Betriebswirte und vereidigte Buchprüfer.
  3. Naturwissenschaftliche und technische Berufe: Ingenieure, Handelschemiker, Architekten, Lotsen und Sachverständige.
  4. Kulturberufe: Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer, Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Lehrer und Erzieher.

Wichtige Überlegungen und Erledigungen vor Aufnahme einer freiberuflichen Tätigkeit:

Formular zur Anmeldung der freiberuflichen Tätigkeit anfordern. Hier wird die Art der freiberuflichen Tätigkeit angegeben und z.B. die Höhe der zu erwartenden Einnahmen geschätzt. Vorsicht: Für Umsatz und Gewinn solltest Du eine realistische bis konservative Schätzung abgeben. So gehst Du auf Nummer sicher, denn Deine Schätzung beeinflusst die Höhe Deiner Steuervorauszahlungen. Fällt diese durch eine zu optimistische Schätzung zu hoch aus, belastet dies Deinen jungen Cashflow und das könnte Deine Selbständigkeit gefährden!

Tipp: Du hast Überschüsse erwirtschaftet? Gratuliere! Lege sie Dir gerade im ersten Jahr für etwaige Nachzahlungen zurück und lebe nicht auf zu großem Fuß. Die Einnahmesituation kann täuschen. Viele Selbständige sind von der Höhe von möglichen Nachzahlungen überrascht und haben keine finanziellen Reserven, um diese zu bedienen. Hierzu kannst Du Dir z.B. verschiedene Konten anlegen, um den Überblick zu bewahren. Es bieten sich drei verschiedene Konten an:

  • Girokonto (für den täglichen Zahlungsverkehr)
  • Konto für die Rücklage der vereinnahmten Umsatzsteuer, die wieder an das Finanzamt abzuführen ist
  • Konto für Risiko- und Einkommenssteuerrücklagen
Du musst Dich nun selber versichern: was vorher Dein Arbeitgeber für Dich getan hat, liegt nun in Deiner Verantwortung. Es besteht grundsätzlich die Wahl zwischen privaten und gesetzlichen Krankenkassen. Private Kassen locken mit günstigen Einstiegstarifen, die Entwicklung der Beiträge kann aber drastisch ausfallen. Die Leistungen der Kasse und die Behandlung beim Arzt können besser ausfallen. Wer sich gesetzlich versichert, kann sich privat zusatzversichern. Hinweis: Die Beitragsentwicklung für die gesetzliche Krankenkasse fällt deutlich moderater aus.

Als Freiberufler bist Du nicht dazu verpflichtet, eine Rentenversicherung abzuschließen. Du solltest aber dringend darauf achten, für Deine Versorgung im Alter vorzusorgen! Als  Freiberufler kannst Du dabei sehr flexibel vorgehen. Aktien, Gold, freiwillige Rentenversicherung oder Immobilien können alles gute Mittel sein, um Dich für die Zukunft abzusichern. Wir empfehlen, mindestens den Anteil, den Du als Angestellter mit ähnlich hohem Einkommen in die Rentenversicherung gezahlt hast, für die private  Altersvorsorge zurückzulegen. Den Beitrag zur freiwilligen Rentenversicherung kann man relativ frei wählen.

Tipp: Auch hier bietet sich die Anlage eines separaten Kontos für die Altersvorsorge an, z.B. bei dem Anbieter, bei dem man auch sein Depot führt.

Auch als Freiberufler kann man sich freiwillig gegen Arbeitslosigkeit absichern. Im ersten Jahr liegt der Beitrag bei ca 40 Euro, ab dem zweiten Jahr dann bei ca 80 Euro. Wichtig: Diese Versicherung muss innerhalb der ersten drei Monate beantragt werden. mehr Infos dazu hier

Da die meisten Auftraggeber den Auftragnehmer (Freiberufler) in Ihren Verträgen sowieso dazu verpflichten, sich gegen verursachte Schäden zu versichern, ist es ratsam, sich bereits vor Beginn der Selbständigkeit mit den verschiedenen Versicherungen zu befassen und eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen. Dabei solltest Du überlegen, wie hoch die finanziellen Risiken für den jeweiligen freien Beruf tatsächlich sind und die Versicherungssumme entsprechend wählen. Achtung: Als Freiberufler haftest Du grundsätzlich mit dem gesamten Vermögen (auch dem privaten)!

Projektakquise:

Hast Du alles erledigt, gehst Du, idealerweise vorab oder begleitend, auf die Akquise nach Deinen ersten Projekten und Auftraggebern. Erstelle und pflege Deine Referenzen unbedingt! Frage vorherige Arbeit-, oder Auftraggeber schon zu Beginn, ob Du Ihre Kontaktdaten an zukünftige Auftraggeber zum Referenzcheck weitergeben darfst. Das beschleunigt später den Prozess und erhöht Deine Beauftragungschance. Deinen CV solltest Du, anders als bei der Bewerbung, auf eine feste Arbeitsstelle deutlich fachlicher ausrichten, da Du genau für diesen Zweck beauftragt wirst. Zur fachlich versierten, selbständigen Erbringung von Leistungen für Deinen Auftraggeber, ohne dass dieser Dich anleiten muss. Du bringst Wissen in das Unternehmen und nicht umgekehrt. Das ist auch zur Abgrenzung zur Scheinselbständigkeit (in einem späteren Beitrag hier bald dazu mehr) wichtig. Hobbies und Familienstand sind zum Beispiel eher unwichtig, Deine Reisebereitschaft hingegen kann wichtig werden.

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Freiberuflich oder Festangestellt – oder gleich das Beste aus beiden Welten? Erfahrungsbericht eines Interim Recruiters

Freiberuflich oder Festangestellt – oder gleich das Beste aus beiden Welten? Erfahrungsbericht eines Interim Recruiters

Viele Angestellte stellen sich irgendwann in ihrem Leben die Frage, ob nicht vielleicht doch eine Freiberuflichkeit der Schlüssel zu mehr Flexibilität und einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Viele Freiberufler hingegen überlegen an bestimmten Punkten in ihrem Leben, insbesondere dann, wenn sie mehr finanzielle Sicherheit benötigen, ob sie vielleicht doch (wieder) in eine Festanstellung wechseln. Beides hat (wie alles im Leben) Vor- und Nachteile.

Ich selbst arbeite als Interim Recruiter und habe mir dadurch Vorteile aus beiden Welten „ergattern“ können. Natürlich gibt es auch Nachteile (wie bei allem im Leben), aber die vielen Vorteile überwiegen für mich deutlich.

Als Festangestellte bei der interim Group, bin ich eigentlich eine klassische Festangestellte. Ich erhalte jeden Monat mein festes Entgelt und wenn ich beruflich verreise, bekomme ich die Kosten erstattet. Mein Team besteht aus derzeit ca. 20 Leuten und ist ein fester Bezugspunkt für mich. Bei Krankheit oder Urlaub springt mein Team ein, aber auch bei Fragen oder sogar Sorgen ist mein Team für mich da – so wie es in jedem festen Team sein sollte. Ich bekomme mein Gehalt auch dann, wenn ich mal krank bin und ich kann ohne Probleme zwei Wochen Urlaub machen, ohne im nächsten Monat nur halb so viele Geld zu bekommen, wie es bei Freiberuflern oft der Fall ist – außer sie arbeiten im Urlaub und dann ist es ja kein richtiger Urlaub…

Nun mag ein Freiberufler sagen, dass ich aber dafür weniger Freiheiten und Abwechslung habe, als Freiberufler bei ihren oft sehr unterschiedlichen Projekten und Kunden. Das ist aber zum Glück als Interim Recruiter nicht der Fall – insbesondere letzteres. Als Interim Recruiter arbeite ich an bis zu 6 Projekten gleichzeitig – oft bei verschiedensten Kunden. Meine Arbeit dort variiert von operativer Unterstützung bis hin zur (strategischen) Beratung und/oder Schulungen meiner Kollegen vor Ort. Langeweile kommt in diesem Job also nicht auf. Ob ich weniger Freiheiten habe, als ein Freiberufler, ist für mich schwierig zu sagen. Generell arbeite ich wahrscheinlich seltener am Wochenende und mehr in den typischen Zeiten von Montag bis Freitag zwischen 9 und 18 Uhr. Aber ich bin ebenso vor Ort bei unseren Partnerunternehmen, lerne dadurch viele verschiedene Unternehmen und Menschen kennen und erweitere gleichzeitig meinen Horizont und mein Netzwerk. Nebenbei bemerkt – so habe ich auch einige gute Freunde kennengelernt. Durch die vielen verschiedenen Projekte und meine Rolle, die sich in jedem Projekt verändert, ist meine Lernkurve insbesondere in den ersten 2 Jahren immens gewesen – wenn man “nur” bei einem Unternehmen arbeitet, kann man gar nicht so viele verschiedene Prozesse, Best- als auch Worst-Practices kennenlernen, wie ich es bereits durfte. Durch die Möglichkeit des Austauschs mit meinem Team wurde dieser Effekt sogar noch verstärkt.

Wie ihr merkt – zumindest ich bin begeistert von meinem Job. Das Beste aus beiden Welten, irgendwo zwischen Freiberuflichkeit und Festanstellung.

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Warum ist eine Befristung von IT-Stellen oft ein Fehler?

Warum ist eine Befristung von IT-Stellen oft ein Fehler?

Manchmal ist es einfach am besten, die Perspektive zu wechseln. Das gilt natürlich in vielen verschiedenen Situationen im beruflichen Leben, besonders aber auch im Recruiting. Was erwartet eigentlich die andere Seite? Das ist keine außergewöhnliche Frage. Aber öfter als gedacht gehen genau die einfachen Fragen unter, wenn eine Stelle besetzt werden soll. Damit wird dann der Weg für einfache Fehler geebnet.

Unforced errors, vermeidbare Fehler. Es gibt sie nicht nur im Tennis. Viele werden gerade dort gemacht, wo die Besetzung ohnehin schon am schwierigsten ist. Genau dann, wenn jeder kleine Fehler den eh schon kleinen Kandidatenpool weiter schmälert, ist dies umso ärgerlicher. Die Wirkung ist eben viel weitreichender. Einer der größten vermeidbaren Fehler kam mir vor einiger Zeit im IT-Recruiting unter. Und der konnte eben nur geschehen, weil nicht einmal für einen kurzen Moment auf die gegenüberliegende Seite im Recruitingprozess gesehen wurde.

Als das Projekt übernommen werden sollte, hatte der Kunde bereits eine Reihe von Versuchen unternommen, überwiegend über Anzeigen, die Stelle eines Developers zu besetzen. Allesamt ergebnislos. Es herrschte allgemeine Ratlosigkeit darüber, warum die Bewerbungen ausblieben. Es hätte doch alles so schön sein können.

Übergehen wir mal einen weiteren vermeidbaren Fehler, der schon jetzt erkennbar ist: Wer sich bei IT-Positionen auf passive Maßnahmen wie Anzeigen verlässt, ist i.d.R. verlassen. Aber es gab einen ganz anderen Punkt, viel subtiler, aber in den Auswirkungen genauso blockierend: Die Stelle war befristet. Nicht einmal begründet befristet. “So kann man erstmal sehen, ob es wirklich passt und im Zweifel dann ja die Zusammenarbeit beenden oder doch verlängern”, war die Argumentation des Kunden. Genau an dieser Stelle hätte der Perspektivwechsel vermutlich Wunder bewirkt. Mit ein paar Fragen wäre klar geworden, warum von Beginn an nicht mit einer großen Resonanz auf die Stellenanzeigen zu rechnen war.

Die erste Frage hätte lauten sollen “befindet man sich auf einem Arbeitgeber- oder einem Arbeitnehmermarkt?”. Die Antwort diktiert einem dann schon einen großen Teil der Konditionen und Rahmenbedingungen der Mitarbeitersuche auf diesem Markt. Die Antwort auf diese Frage verrät einem, ob man aktiv werden muss, oder sich zurücklehnen und abwarten kann, bis die Bewerbungen herein purzeln. Die Antwort im IT-Umfeld ist leicht: Es ist ein Arbeitnehmermarkt! Kein Developer muss suchen, um einen neuen Job zu erhalten. Alles, was Developer machen müssen, ist ihre Mailbox zu öffnen und sich aus den dutzenden Anfragen & Jobangeboten von Personaldienstleistern, Recruitern und Headhuntern die schönsten auszusuchen und auf diese zu reagieren. Einfach kurz antworten und schon einmal gedanklich Platz im Terminkalender für Vorstellungsgespräche schaffen. Kein Entwickler, der etwas auf sich hält, wird sich aktiv bewerben. Ausgenommen sind die Handvoll internationale Spitzenunternehmen, zu denen nun wirklich jeder will. Aber wenn Dein Unternehmen nicht gerade Google, Microsoft oder Apple heisst, dann musst Du bei der Suche nach einem Entwickler selbst aktiv werden.

“Kein Developer muss suchen, um einen neuen Job zu erhalten.”

Aus der Antwort auf die erste Frage ergibt sich eigentlich schon die konkrete Antwort auf die eingehende Frage, warum eine Befristung abschreckend ist. Warum sollte jemand, der die freie Wahl hat, sich für einen befristeten Job entscheiden? IT-Fachkräfte können mitunter nach Belieben die Bedingungen diktieren. Für IT-ler ist Projektarbeit interessant, wenn sie als Freelancer viel Verantwortung und auch einen satten Stundensatz nehmen können. In diesem Fall ist ein eingebautes Ende der Zusammenarbeit reizvoll. Derart reizvoll sogar, dass sich viele IT-ler gar keinen festen Job suchen. Diejenigen, die etwas mehr Sicherheit suchen, machen im Vergleich zu den Freelancern einige Abstriche im finanziellen Rahmen, nehmen dafür aber gern die Sicherheit der Festanstellung an. Sie müssen sich nicht um die Kundenakquise sorgen, oder Scheinselbständigkeit und mit all den Widrigkeiten auseinandersetzen, die Freelancer Zeit und Aufwand kosten.

Merke:

Die Befristung einer IT-Position selbst vereint in den allermeisten Fällen die am wenigsten attraktiven Komponenten beider Welten und macht daraus ein fast unlösbares Problem. Wer soll denn bitte Ja sagen, zu einem Job, der weniger einbringt als ein Freelance-Auftrag, dafür aber zeitlich begrenzt ist? Das würden nur Verzweifelte annehmen, oder solche, die eigentlich etwas besseres suchen und so die Zeit überbrücken. Genau diese Kandidaten will aber natürlich kein Unternehmen haben.

Unter dem Strich war es also ein sehr einfacher Fehler, der ganz leicht hätte behoben werden können, wenn das Gespür für die andere Seite da gewesen wäre. Daher unser Tipp: einfach mal die Perspektive wechseln – oder direkt Profis rekrutieren lassen 😉