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5 Punkte für die Talentsuche in der Arbeitswelt 4.0

5 Punkte für die Talentsuche in der Arbeitswelt 4.0

Wer die Industrie 4.0 und neue digitale Geschäftsmodelle und -prozesse umsetzen möchte, muss die Arbeitswelt 4.0 verstehen. Es geht darum, die Zukunft der Arbeitswelt proaktiv zu gestalten, ehe die bisherige Arbeitswelt veränderten unternehmerischen Anforderungen sowie veränderten Mitarbeiterbedürfnissen hinterherhinkt. Dies kann schnell passieren. Denn mit der digitalen Transformation und einer neuen Generation an Mitarbeitern erleben Unternehmen einen tief greifenden und schnellen Wandel. Die Bereitschaft, bei Bedarf in gänzlich neuen Paradigmen zu denken und die Arbeitswelt weiterzuentwickeln sowie die Fähigkeit, digitale Talente anzuziehen und zu binden, wird erfolgsentscheidend bei der Umsetzung der digitalen Transformation sein. Dies gilt insbesondere in einer Zeit, in der Kapital günstig ist und Menschen und Innovationen die tatsächlichen Erfolgsfaktoren sind.

  1. Recruiting 4.0 ist die Antwort auf eine komplexer werdende Arbeitswelt, wodurch die Mitarbeiterrekrutierung viele Facetten bekommt und sich dahingehend ein Perspektivwechsel aus der Sicht der Talente etabliert. Aus diesem Paradigmenwechsel ergeben sich wichtige Fragestellungen: Welche Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen sich Unternehmen, um einen besseren Zugang auf den Arbeitsmarkt zu haben, mit potentiellen MitarbeiterInnen in Beziehung zu treten oder unerschlossene Talentquellen zu finden? Sind die Möglichkeiten bei der Gestaltung von Jobangeboten, der Flexibilisierung von Arbeitsformen oder Ansprache von Zielgruppen ausgeschöpft? Je komplexer das ökonomische und technologische Umfeld, desto wichtiger wird die Talentsuche für den Erfolg des Unternehmens und desto anspruchsvoller und umfassender gestaltet sich auch die Rekrutierungsaufgabe. Im Sinne eines hohen Wertbeitrags ist Rekrutierung dabei mit allen Aufgaben zu verknüpfen, die Chancen für eine zukunftsfähige Struktur von Mitarbeitern und Fähigkeiten bieten.
  2. Active Sourcing wird als effizientes Tool in der Personalbeschaffung eingesetzt und beschreibt den Prozess, in dem mittels Identifikation und Direktansprache potentielle Talente aktiv gesucht und für Positionen aktiviert werden. Der Aufbau eines solchen Talentpools wird im Rahmen des Talent Managements gesteuert und sichert die Auswahl an passenden KandidatInnen. Denn die Personalbeschaffung steht in der Arbeitswelt 4.0 vor einer erheblichen Veränderung und fordert ein Umdenken seitens der Unternehmen. Spannende Talente auf dem klassischen Weg der einfachen Stellenanzeigen zu erreichen, wird für Unternehmen zunehmend schwerer, weswegen das Recruiting 4.0 oft auf professionelle Personaldienstleister übertragen wird. Das Ziel des Active Sourcing ist es dabei, die Talente durch persönlichen Kontakt langfristig an das Unternehmen zu binden, bis sie erfolgreich auf eine Vakanz vermittelt werden können. LinkedIn, Xing und weitere Social Media Kanäle wie Twitter oder Facebook sind wichtige digitale Plattformen, auf denen Talente für das Unternehmen aktiv angesprochen werden und sich Talente öffentlich präsentieren. Interim Recruiter erfüllen hier eine wichtige Schnittstellenfunktion, in dem sie unterstützend an das Unternehmen andocken und effizient die Talentsuche voranbringen.
  3. Employer Branding knüpft, als ein weiteres wichtiges Tool des Arbeitsmarkts 4.0, direkt daran an. Der Erfolg eines Unternehmens auf den Märkten resultiert maßgeblich aus der Fähigkeit, die technologischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Herausforderungen der Gegenwart sowie der Zukunft rechtzeitig zu erkennen und zu bewältigen. Das Humankapital spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle und ist neben der Expertise, der Produktqualität oder Kundenorientierung, ein maßgeblicher Faktor für den unternehmerischen Erfolg. Letztendlich werden solche Unternehmen, die in der Lage sind, die besten Nachwuchskräfte für sich zu gewinnen, gegenüber der Konkurrenz in Zukunft überlegen sein. Es gilt somit, geeignete Maßnahmen zur Schaffung eindeutiger Arbeitgeberpräferenzen bei den umworbenen Arbeitskräften einzuleiten. In Unternehmen kommt zur Planung und Umsetzung derselben das Personalmarketing zur Anwendung.
  4. Talente anstelle von Bewerbern ist die neue Perspektive in der Arbeitswelt 4.0, die, geprägt vom Fachkräftemangel, eine neue Dynamik in sich birgt. Seit Ende der 1990er Jahre prägt der Begriff War for Talents aufgrund einer Studie von McKinsey die Diskussion rund um das Talent Management (vgl. Michaels/Handfield-Jonas/Axelrod 2001: 1). Auch heute wird Talent Management zum Teil mit einem Kampf um die Besten assoziiert. Diese bewusste Begriffswahl soll aufzeigen, dass es für Organisationen überlebenswichtig ist, über Talente zu verfügen. Darüber hinaus können Organisationen so im umkämpften Markt um die Besten ermutigt werden, selbstbewusst und offensiv zu handeln. Sie müssen erkennen, dass sie auf sich selbst gestellt sind und für ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt eigenständig sorgen müssen (vgl. von der Oelsnitz/Stein/Hahmann 2007: 195). Um agil und effizient auf diese neuen Herausforderungen reagieren zu können, werden professionelle Personaldienstleister zunehmend wichtiger in der Arbeitswelt 4.0.
  5. Retention Management ist die Konsequenz des Arbeitsmarktes 4.0. Denn die langfristige Bindung (Retention) von Talenten an das Unternehmen wird zum obersten Ziel vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels. Qualifizierte MitarbeiterInnen in der Digital-, Tech- und IT-Branche sind nicht immer einfach zu finden. Sobald die perfekten Kandidaten gefunden wurden, liegt es nun am Unternehmen hier die Strukturen zu schaffen, in denen sich die Talente wohlfühlen und bleiben wollen.

Die Arbeitswelt 4.0 spielt also den Ball zu den Unternehmen. Es hat sich ein Angebotsmarkt etabliert, in dem BewerberInnen zu Talenten werden, die gezielt angesprochen, rekrutiert und gebunden werden. Der Fokus liegt dabei auf Berufen aus der Digital-, Tech- und IT-Branche, sodass hier, neben der digitalen Revolution, von einer gleichzeitigen HR-Revolution gesprochen werden kann, die in der Arbeitswelt 4.0 allen Talenten eine große Handlungsmacht zuspricht. Der daraus resultierende Gestaltungsspielraum birgt großes Potential für die Arbeitswelt der Zukunft, sodass Unternehmen zuversichtlich und mutig diese Herausforderungen annehmen sollten, um am Markt als attraktiver Arbeitgeber weiterhin Aufmerksamkeit zu bekommen und das perfekte Talent für sich zu gewinnen.

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DER richtige Jobtitel – Interesse vs. Ablehnung

DER richtige Jobtitel – Interesse vs. Ablehnung

Wie attraktiv kann ein Jobtitel sein und vor allem – wie spreche ich die richtige Zielgruppe an?

In Deinem Unternehmen ist eine neue Stelle zu besetzen? Du bist vielleicht sogar für die Vakanz verantwortlich?

Dann kennst Du bestimmte folgende Fragen: Wie formuliere ich einen Jobtitel, um eine möglichst große Reichweite zu generieren? Wie attraktiv kann ein Jobtitel sein und vor allem – wie spreche ich die richtige Zielgruppe an? Wie Du zukünftig den richtigen Jobtitel findest und dabei weder an Kreativität verlierst, noch beim Leser Fragezeichen aufwirfst, haben wir in diesem Beitrag zusammengetragen.

Jobtitel-früher und heute
Jobtitel früher und heute

Diese Grafik eines Twitter Nutzers beschreibt die aktuelle Arbeitsmarktsituation sehr gut: Waren es damals nur wenige Schlagwörter zur Beschreibung von Jobs, gibt es mittlerweile so viele Euphemismen, Internationalisierungen von Begriffen, dass man stets Gefahr läuft, den Überblick zu verlieren.

Oftmals wird der Jobtitel unterschätzt, der letztendlich aber eine große Wirkung auf die Bewerbungseingänge und die Aufmerksamkeit hat.
Denn letztendlich ist der Titel das Erste, was ein Leser in Stellenportalen oder auf Social Media Kanälen lesen kann. Und NEIN, der Leser möchte kein IT Hero als Darstellung einer Lego-Figur werden, noch als Digital Rockstar im nächsten MTV Video zu sehen sein…! Der Titel soll in möglichst einfachen Worten nahelegen, was er beim Klicken der Anzeige erwarten kann.

Ein guter Tipp an dieser Stelle, um zu prüfen, welche Keywords aktuell besonders relevant in der Google-Suche sind: Google Trends. Google Trends visualisiert die Nachfrage nach einzelnen Suchbegriffen im Netz, 

d.h.: wie viele Menschen haben in einem bestimmten  Zeitraum nach einem Begriff gesucht. Das heißt: Wenn Du mal wieder nicht weisst, ob Du lieber “Frontend Developer, Frontend Programmierer oder doch einen Frontend Entwickler” suchen sollst, hier der Vergleich:

Hier wird ganz klar der Trend gezeigt: Demnach sollte im Jobtitel Frontend Developer genannt werden. Diese einfache und kostenlose Möglichkeit sollte vor dem Post wahrgenommen werden.

Zuletzt sollte auch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) unbedingt beachtet werden. Das Ziel dieses Gesetzes ist es, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. Das bedeutet im Umkehrschluss für den Jobtitel, immer AGG-konforme Bezeichnungen mit geschlechtsneutralen Jobtiteln zu verwenden und zu markieren, dass alle angesprochen sind > (w/m)

  • Ein Aussagekräftiger Titel sollte nicht länger als 70 Zeichen und unbedingt folgende Informationen beinhalten:
    Grad der Professionalität (Junior, Senior, Lead, etc). Demnach wird ein ein “Affiliate Manager oder Developer (m/w)” weniger hermachen, als ein “Affiliate Specialist, oder ein Senior Developer.”
  • Gib den Zeitraum an: Vollzeitstelle, Praktikumsstelle, Teilzeit, etc.
  • Die Angabe des Einsatzortes kann ebenfalls die Aufmerksamkeit enorm erhöhen

Wichtig: Es soll letztendlich keine endlose Aneinanderreihung von Wörtern sein, sondern eine präzise Zusammenfassung der Position.

ALL-IN-ALL:

DO’s:

  • präzise, klar verständlich, auf den Punkt

  • google-relevant

  • agg-konform

  • nicht länger als 70 Zeichen sollte der Jobtitel sein um nicht nur die Aufmerksamkeit des Lesers zu beanspruchen: wie auch bei anderen Themen gilt: In der Kürze liegt die Würze

DON’Ts

  • Verwendung von Verniedlichungen, Fantasie-Begriffen oder sonstigen Darstellung von Action-Figuren

  • Verwendung von Euphemismen in dem Jobtitel

Ausgefallene Jobtitel mögen originell und kreativ sein und vielleicht am Anfang schön zu lesen, aber letztendlich werden sie von den Bewerbern nicht gefunden, weil sie zu abstrakt sind. Letztendlich muss ein Jobtitel primär eins sein: Auffindbar bei Google!

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Das Anschreiben – 4 Tipps zu einem gelungenen Anschreiben

Das Anschreiben – 4 Tipps zu einem gelungenen Anschreiben

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Wie soll ich mit meinem Anschreiben anfangen?

Kein Teil Deiner Bewerbung treibt Dir mehr den Schweiß auf die Stirn, als das Verfassen des Anschreibens? Keine Sorge, Du bist nicht allein. Nicht umsonst gibt es viele Ratgeber und Tipps rund um das Thema Anschreiben, die Dir näher bringen wollen, wie Du die Tür zu Deinem Traumjob mit diesem Schriftstück öffnen kannst. Auch, wenn mittlerweile viele Personaler auf diesen Teil der Bewerbung verzichten, gehört es für die nähere Zukunft doch weiterhin für viele Entscheider noch zur vollständigen Bewerbung dazu. Darum lohnt es sich für Dich, Dich damit zu beschäftigen, um Deine Chancen zu erhöhen und mit einem rundum gelungenen Anschreiben zu punkten.

Worauf es wirklich in Deinem Anschreiben ankommt, verraten wir Dir mit einigen praktischen Hinweisen, die Du gern direkt ausprobieren kannst. Und los geht’s!

Du bist auf Jobsuche und hast eine Stellenanzeige gefunden, auf die Du Dich unbedingt bewerben möchtest? Der HR-Mensch möchte von Dir ein Anschreiben haben? Keine Panik, das bekommen wir hin. Wichtig ist zuerst Dein Informationsstand. Recherchiere! Schreibe nicht einfach drauf los, sondern schaue Dir im Internet die Unternehmensseite an. Was fällt Dir positiv auf? Informiere Dich auf kununu.de oder glassdoor.de über das Unternehmen. Gibt es Mitarbeitende, die interviewt werden? Hinweise auf die interne Struktur? Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten? ALLES, was Du finden kannst (und wovon Du begeistert bist), solltest Du für Dich sammeln. So kannst Du das Anschreiben gezielt und mit Hintergrundwissen in Angriff nehmen.

Wenn Du alle Informationen beisammen hast, kannst Du auch schon mit Deinem Anschreiben los legen. Ein Anschreiben besteht – wie ein literarisches Werk – aus einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schlussteil. Für die Einleitung kannst Du aufgreifen, wo Du die Jobanzeige gefunden hast, oder wie Du auf das Unternehmen aufmerksam geworden bist. Ein kleines Beispiel:

Pro-Tipp #1: Suche Dir zuerst maximal 5 Stellenanzeigen heraus, die Dir sehr am Herzen liegen und mit denen Du Dich identifizieren kannst. So fällt es Dir leichter, den Bezug zum Unternehmen herzustellen. Beachte: Du solltest realistisch bleiben und Dich auf Positionen bewerben, die zu Dir passen, oder in die Du Dich hinein entwickeln kannst.

Ist der Einstieg geschafft, geht es im Hauptteil I für Dich darum, darzulegen, warum Du für diese Stelle so gut geeignet bist. Hierzu vergleichst Du einfach schriftlich Deine Kenntnisse mit dem, was in der Stellenanzeige gefordert ist. Die wichtigsten Punkte sind meist zuerst angeführt. Hier solltest Du direkt aufgreifen, welche Anforderungen Du im Besonderen erfüllst, Dich mit Deinen Stärken passend ins rechte Licht rücken. Damit kannst Du einerseits zeigen, dass Du Dich aktiv mit der Beschreibung auseinandergesetzt hast und zum anderen, dass Du wirklich dafür geeignet bist!

Ein Beispiel für die einleitenden Worte:

Nun führst Du KURZ & KNAPP auf, was Du bezüglich der von Dir ausgewählten Punkte der Stellenanzeige bereits gemacht hast. Den Rest stellst Du eh im Lebenslauf dar.

Kannst-Du-Dich-gut-selbst-einschätzen
Hast Du eine gute Selbsteinschätzung?

Pro-Tipp #2: Vielen fällt das Anschreiben so schwer, weil sie sich selbst einschätzen müssen. Bitte doch einfach jemanden, Stärken von Dir zu nennen. Was Dich im Vorstellungsgespräch weiter bringt, hilft Dir im Anschreiben ebenso!

Hauptteil II kann nun daraus bestehen, Deinem Traum-Arbeitgeber ein wenig Honig um den Mund zu schmieren. Im positiven Sinne! Jetzt kommen die Informationen zum Tragen, die Dir bei Deiner Informationssuche positiv aufgefallen sind.

Ein Beispiel:

Was ist Dein Sozialkompetenz?
Was ist Dein Sozialkompetenz?

Pro-Tipp #3: Unternehmen sind oft stolz auf Ihre Marketing-Tricks rund um das Thema Darstellung und Personal. Alles, was Dir wirklich gut gefallen hat, kannst Du auch im Anschreiben aufführen. Das wirkt authentisch und Du punktest wieder damit, dass Du Dich über das Unternehmen informiert hast.

Im Schlussteil rundest Du nun Dein Anschreiben ab. Hier beschreibst Du Dich und Deine Sozialkompetenzen; natürlich auch wieder nur kurz in zwei – drei Sätzen. Dazu kannst Du die Infos aus Pro-Tipp #2 verwenden. Außerdem schließt Du nun Dein Anschreiben ab.

So zum Beispiel:

Pro-Tipp #4: Versuche, den Konjunktiv in Deinem Anschreiben und vor allem im Schlussteil zu vermeiden, wenn es darum geht, auf den Wunsch des persönlichen Kennenlernens auszudrücken. Das wirkt erst einmal merkwürdig – aber auf gar keinen Fall unhöflich, sondern kann den kleinen Unterschied bewirken.

Und nun noch ein paar weiterführende Tipps:

Do’s:

  • Verwende keine Floskeln in Deinem Anschreiben.

  • Du solltest ein durchgehendes Layout (Erscheinungsbild) für Deine Bewerbung und somit auch das Anschreiben festlegen. Das wirkt schon rein optisch harmonisch und liest sich besser. Für die Form entscheidest Du Dich entweder nach DIN 5008 oder eben mit dem festgelegten Stil (wenn Du z. B. einen einheitlichen Header für alle Seiten wählst). Hier gilt: Lass Dich bei Google inspirieren, schau nach Format-Vorlagen (aber nicht nach Inhalten).

  • Du verwendest natürlich nur eine Schriftart für die selbst erstellten Teile Deiner Bewerbung (aber nicht Comic Sans – Du möchtest schließlich ernst genommen werden).

  • Dein Anschreiben erstellst Du gemäß dem aktuellen Trend im Fließtext. So muss die lesende Person nicht am Zeilenende im Lesefluss stocken.

  • Du solltest unbedingt jemanden gegenlesen lassen. Wir neigen dazu, Fehler schlichtweg zu überlesen. Schick Deine Bewerbung noch einmal an Mutti/Papa/jemanden, dem du vertraust, und hole dir Feedback ein.

Dont’s:

  • Auf gar keinen Fall Copy + Paste! Das fällt auf, ist nicht individuell und wirkt lieblos. Dem Unternehmen vermittelst Du so lediglich den Eindruck, dass Du Dich nicht mit ihm auseinandergesetzt hast.

  • Die falsche oder gar keine Ansprechperson einfügen. Warum? Siehe 1. Wenn Du keine Ansprechperson finden kannst, ist “Sehr geehrte Damen und Herren” natürlich angemessen. In allen anderen Fällen solltest Du diese unpersönliche Ansprache meiden.

  • Einen Roman verfassen oder eben Deinen kompletten Lebenslauf in das Anschreiben quetschen. Du schreibst hier Menschen an und Menschen sind von Natur aus neugierig! Du kannst diese Neugier wecken, indem Du nicht gleich alles offenbarst, sondern nur so viel, wie für den ersten Eindruck wichtig ist.

Da Du nun auch ein Profi für das Anschreiben bist, wünschen wir Dir gutes Gelingen und drücken Dir die Daumen für Dein gelungenes Anschreiben. Wenn wir Dich mit Deinem neuen Job unterstützen sollen, melde Dich gern direkt bei uns oder stöbere in unserer Jobbörse.

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Im Bewerbungsstress – Bewertungen auf Kununu und Co. effizient nutzen

Im Bewerbungsstress – Bewertungen auf Kununu und Co. effizient nutzen

Bewertungsplattformen sind Medien der öffentlichen Meinungskommunikation, auf denen Bewertungen von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern abgebildet werden. Das können Bewertungen zum Vorgesetzten, Mitarbeitern sowie der Ausstattung und Atmosphäre sein.

Der Dialog auf Augenhöhe zwischen Arbeitgebern, Mitarbeitern und Bewerbern lässt die geteilten Informationen als besonders glaubwürdig erscheinen. Hilfreich für den Bewerbungsprozess ist die Wahrnehmung authentischer Informationen über potentielle Arbeitgeber, um so einen möglichst umfassenden Eindruck über den Arbeitsplatz zu erhalten. Bewertungsplattformen wie Kununu und Co. und Glassdoor beeinflussen damit das Employer Branding eines Unternehmens.

Kommunikation beschreibt das essentielle Gestaltungselement des Employer Branding. Employer Branding (zu Deutsch: Arbeitgebermarkenbildung) umfasst „[…] alle Anstrengungen und Aktivitäten, die dazu führen, dass ein Unternehmen von aktuellen und potenziellen Mitarbeitern als Arbeitgeber der Wahl wahrgenommen wird […].“ (Latzel 2015: 20). Die Präsenz von Social Media ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen und mittlerweile erfolgt durch sie die Positionierung und Darstellung des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber. Dabei verfolgt sie eine für die Zielgruppe relevante Informationsfunktion hinsichtlich der Markenidentität, welche die charakteristischen Züge des Unternehmens in Form der Arbeitgebermarke mit beinhaltet.

Vor allem durch die rasante Entwicklung der Nutzerzahl verschiedener Kanäle und der globalen Vernetzung dieser Technologien, gewinnen Bewertungsplattformen von potentiellen Arbeitgebern für die externe Unternehmenskommunikation zunehmend an Bedeutung.

Diese Entwicklung schafft eine fast vollständige Informations- und Markentransparenz und Informationen aus Foren werden in diesem als besonders glaubwürdig wahrgenommen (Caypet et al. 2013: 4ff.), womit Glaubwürdigkeit zu einem der höchsten Güter wird, die erreicht werden können.

Als interessierter Bewerber kannst Du über Bewertungsplattformen also zunächst einen ersten Eindruck über ein Unternehmen gewinnen. Doch wie kannst Du die Bewertungen für Dich im Bewerbungsprozess sinnvoll verwenden?

Die Interaktion findet hauptsächlich zwischen dem Unternehmen und Dir als Bewerber statt. Ein Interim-Recruiter kann hier eine wichtige Schnittstelle sein, um für Dich die wichtigen Informationen auf der Plattform bestmöglich zu verwerten. In einem persönlichen Gespräch über die Position und das Unternehmen, können die dort aufgelisteten Informationen besprochen und Deine offenen Fragen geklärt werden. So erhältst Du einen umfassenden Einblick in das Unternehmen und eine konkrete Vorstellung zum Arbeitgeber.

Ein Beispiel aus der interim Group zeigt, dass Bewerber durch Bewertungen auf Plattformen wie Kununu oder Glassdoor verunsichert werden, da negative Einträge zum Unternehmen von einer Bewerbung abschrecken können. Denn solche dort abgegebenen Bewertungen können sehr eindimensional sein und bei negativen Einträgen stark verunsichern.

Im persönlichen Gespräch mit der Interim-Recruiterin konnten die Fragen zum Unternehmen ausführlich besprochen werden. Das Problem waren negative Einträge von ehemaligen Mitarbeitern zur Arbeitsatmosphäre, weswegen der Kandidat nachvollziehbarer Weise skeptisch wurde. Die Interim-Recruiterin kennt das Unternehmen aus der engen Zusammenarbeit und konnte den Kandidaten mit seinen Bedenken gut abholen. Im Fall des Unternehmens hat es ein starkes Wachstum gegeben, wie es viele erfolgreiche Start-Ups durchleben. Hier wird vom sogenannten „Wachstumsschmerz“ gesprochen. Innerhalb dieses Prozesses finden Umstrukturierungen statt, die vor allem das Stamm-Team beeinflussen können. Denn die steigende Zahl an Mitarbeitern und Aufträgen erfordert eine Umwandlung innerhalb der Organisationsstrukturen. In dieser Wachstumsphase kommt es häufig zu Unzufriedenheit und Frustration, da die Kommunikationswege länger werden und der Draht zur Geschäftsleitung dünner. Ein erfolgreiches Unternehmen muss hier also zügig nachjustieren, um die Stamm-Crew zu halten und neue Teammitglieder zu gewinnen. Im persönlichen Gespräch mit unserer Interim-Recruiterin hat sie dem Kandidaten ein vollständiges Bild des Unternehmens vermitteln können, sodass der Kandidat mehr Sicherheit im Bewerbungsprozess erlangte. Vor allem aber konnten die Informationen auf der Plattform in einen Kontext gesetzt werden, sodass der Bewerber einen besseren Einblick und somit eine klare Haltung einnehmen konnte. Der Bewerber hatte nach dem Gespräch einen guten Überblick und Lust bekommen, das Unternehmen in einem persönlichen Vorstellungsgespräch kennenzulernen.

Für Dich als Bewerber ist es also besonders wichtig, Transparenz und Klarheit im Bewerbungsprozess zu erhalten, damit Du die richtige Wahl für Dich treffen kannst, ohne Deine Zeit zu verschwenden – sei es mit Ratlosigkeit auf Portalen oder eindimensionalen Stellenausschreibungen.

Persönliche Gespräche sind besonders hilfreich dafür, Deine offenen Fragen zu klären und auch ‚heikle’ Aspekte zu besprechen. Interim-Recruiter bilden hier eine wichtige Schnittstelle zwischen dem Unternehmen und Dir. Im Rahmen des Interim-Projektmanagements beraten Recruiter das Unternehmen rund um HR Themen. Dabei geht es nicht um das klassische Head Hunting, wo es vornehmlich um den Profit mit dem Besetzen von Positionen geht. Vielmehr haben Bewerber und Unternehmen hier die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Recruiter abzustimmen, ob Bewerber und Unternehmen gut zusammenpassen. Die Skills hast Du bereits, deshalb hat Dich der Recruiter kontaktiert. Jetzt geht es darum, im Gespräch gemeinsam zu erörtern, ob die Position für Dich das Richtige ist und das Unternehmen der perfekte Arbeitgeber. Interim-Recruiter sind also Vermittler, die sich vor allem darum bemühen, den perfekten Bewerber – also Dich – mit dem perfekten Unternehmen – also Deinem Wunscharbeitgeber, zu verbinden. Plattformen sind zwar zunächst eine wichtige Anlaufstation, um einen ersten Eindruck vom Unternehmen zu bekommen. Darauf aufbauend hilft ein Gespräch mit einem Interim-Recruiter, die Informationen richtig einordnen zu können. Und genau darum geht es: Eine umfassende Beratung für den Berufseinstieg, Arbeitgeber-Wechsel oder der Neugierde auf neue Herausforderungen, damit Du an Deinem neuen Arbeitsplatz glücklich bist und das Unternehmen mit Dir das richtige Teammitglied gefunden hat.

  1. LATZEL, JANA u.a. (2015),„Marke und Branding“, in Hesse, Gero, Mattmüller, Roland (Hrsg.): „Perspektivwechsel im Employer Branding. Neue Ansätze für die Generationen Y unZ“, Springer Verlag, Wiesbaden, 2015, S. 17-52
  2. Horizn Studios und die “Wachstumsschmerzen in der Orga”
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Wie finde ich das passende Praktikum?

Wie finde ich das passende Praktikum?

Einleitung

Es gibt viele Wege zum Praktikum. Man kann einfach durch die Stadt fahren und klingeln, Angebote im Internet oder der Zeitung suchen oder Freunde und Bekannte aktivieren. So findet man ein Praktikum – aber wie findet man ein wirklich passendes Praktikum?

Netzwerke nutzen!

Nutze das Netzwerk Deiner Universität! Der Career Service kann Dir bestimmt eine Liste von Unternehmen mitgeben, welche entweder Partner der Universität sind und oder welche bereits in den letzten Jahren gern Praktikanten aufgenommen haben.

Je nachdem, wie gut Du Dich mit den Dozenten verstehst, kannst Du auch hier einen Versuch wagen. Einige Dozenten stellen Werkstudenten und Praktikanten bei sich in der Firma ein oder kennen andere Firmen, welche sie Dir empfehlen können.

Unterschätze nicht Dein eigenes Netzwerk. Du musst ja nicht unbedingt bei Deinen Eltern in der Firma Dein Praktikum absolvieren, aber auch Deine Kontakte können bei der Suche nützlich sein und ggf. ein gutes Wort für Dich einlegen, sodass das erste Eis bereits gebrochen ist, bevor Du Dich beworben hast. Fun Fakt: Mein Zahnarzt konnte mir die Firma seines Sohns empfehlen. Von daher einfach mal nachfragen 😉

Karriere-Messen

Teilweise kostenlos, teilweise kostenpflichtig. Am Wochenende oder unter der Woche.

Die Auswahl ist groß und Du wirst bestimmt fündig. Nimm Dir Verstärkung mit und hör Dir an, was die einzelnen Unternehmen zu erzählen haben. Schnell wirst Du merken, dass die Stände der großen Unternehmen ziemlich überlaufen sein werden. Von daher schadet der Blick nach links und rechts nicht. Meistens erhaltet Ihr Infomaterial. Hier kommt es besonders auf die Visitenkarten an! Vielleicht wird bereits ein konkreter Ansprechpartner genannt? Unbedingt merken und notieren, denn ggf. landest Du dann direkt bei der richtigen Person und nicht mit anderen Bewerbungen irgendwo im nirgendwo.

CV-Gestaltung

Auf der Karriereseite sieht es bei Dir noch etwas karg aus? Kein Problem. Das ist normal und den meisten Unternehmen bewusst. Dafür wird bei Studenten nämlich Wert auf die persönlichen Eigenschaften gelegt. Hobbys oder Gelegenheitsjobs lassen den CV nicht nur voller aussehen, Unternehmen können sich dadurch einen ersten Eindruck Deines Wesens machen. Du hast Kinder betreut, Senioren im Alltag geholfen oder bist mit den Hunden Deiner Nachbarn Gassi gegangen? Das klingt doch sehr hilfsbereit, sozial und Menschen-/Tierfreundlich. Oder Du warst Trainer/in einer Kindermannschaft, hast im Catering gearbeitet oder warst Nachhilfelehrer/in? Du könntest geduldig, stressresistent und verträglich sein.

Vielleicht lassen Deine Hobbys auch erahnen, dass Du bereits genau weisst, wohin es gehen soll. Du studierst Grafikdesign, bewirbst Dich beim Graphiker und zeichnest schon immer für Dein Leben gern – Ist doch super! Eine sehr wichtige Information für Deinen potenziellen Arbeitgeber.

Kleine Unternehmen nicht unterschätzen!

Ohne Dir den Mut oder die Motivation nehmen zu wollen: Es ist kein Geheimnis, dass große bekannte Unternehmen sich vor Bewerbungen kaum retten können. Die Konkurrenz ist daher sehr groß und teilweise kannst Du auch einfach Pech haben. Wenn der / die Personaler/in sich durch 100 Bewerbungen pro Woche durchbeißen muss (was keine Seltenheit ist), dann wird er / sie auch ein System haben und den Aufwand möglichst gering zu halten. Der kleinste Fehler könnte für Dich das Aus bedeuten. Von daher gib Dir hier besonders viel Mühe und wähle einen guten Zeitpunkt aus, um Dich zu bewerben (hier findest Du Infos zum perfekten Zeitpunkt)

Startup-Praktikum

Außerdem kannst Du es auch bei kleineren Unternehmen probieren. Auch hier werden Praktikanten gesucht und meistens bekommst Du relativ schnell Verantwortung und wirst von Anfang an stärker eingebunden. Es herrscht auch einfach mehr Freiraum. Gerade wenn Unternehmen noch sehr jung sind, dann gibt es noch vieles umzusetzen oder zu probieren.

Diese kleineren oder jüngeren Unternehmen werden nicht unbedingt auf Karriere-Messen anzutreffen sein, da diese Stände unverschämt teuer sind. Dafür greifen diese Unternehmen gern zu Stellenanzeigen und davon gibt es viele. Hier eine Auswahl:

“Jobware” hat für Praktikanten eine extra Rubrik: https://www.jobware.de/Praktikum/

Sehr interessante Unternehmen: https://karriere.unicum.de/ und https://www.praktikum.info/

“Mein Praktikum” ist der Klassiker: http://www.meinpraktikum.de/

“Prabo” ist international aufgestellt: http://www.prabo.de/

Nicht nur Praktika, auch Werkstudentenstellen & Co.https://www.askstudents.de/jobsuche

Fazit

Es gibt verschiedene Wege, um an Deinen Praktikumsplatz zu gelangen. Manchmal klappt es auf Anhieb, manchmal muss man alle Register ziehen. Wir empfehlen auch, nicht gleich bei dem ersten Angebot zuzugreifen, sondern Dir noch einen Vergleich einzuholen. Achte in jedem Fall darauf, was Deine Aufgaben sein werden. 3-6 Monate Kaffee zu holen oder Akten zu sortieren sollte nicht Dein täglich Brot sein. Bereite Dich außerdem ordentlich auf das Vorstellungsgespräch vor. Ein Thema wird bestimmt Dein Studium sein: Warum studierst Du, was Du studierst? Was interessiert Dich am meisten? Was möchtest Du nach Deinem Studium machen? Bereite Dich auch auf die Frage vor,  was Du Dir von dem Praktikum erhoffst. Ob Du auch in andere Abteilungen rein schauen magst, um möglichst viele Eindrücke zu sammeln und das Richtige für Dich zu finden.

Wir drücken Dir die Daumen!

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Wann sollte ich meine Bewerbung abschicken, damit sie die besten Chancen hat?

Wann sollte ich meine Bewerbung abschicken, damit sie die besten Chancen hat?

Passend dazu, haben wir uns verschiedene Studien ausgewertet und möchten Dich darüber informieren, wann der beste Zeitpunkt ist, Deine Bewerbung abzuschicken.

Bald ist das Jahr vorbei! Das bedeutet für viele unter uns, dass die letzten 11-12 Monate reflektiert werden. Neben all den privaten Ereignissen, ob positiv oder negativ, spielt der aktuelle Arbeitgeber natürlich auch eine große Rolle. Hast Du Dir Dein Jahr so vorgestellt? Ist es langsam an der Zeit, Dir etwas Neues zu suchen? Nach dem Motto “Neues Jahr – neues Glück” bzw. nach den bekannten Vorsätzen für das neue Jahr, beschäftigen sich sogar grundsätzlich zufriedene Arbeitnehmer mit einem Arbeitgeberwechsel. Gehörst auch Du dazu?

Passend dazu, haben wir uns verschiedene Studien ausgewertet und möchten Dich darüber informieren, wann der beste Zeitpunkt ist, Deine Bewerbung abzuschicken.

Jahr:

Zu Jahresbeginn bedenke, dass sich hier noch der ein oder andere Personaler im Weihnachtsurlaub befinden kann. Daher könnte es sein, dass sich in den ersten zwei Januarwochen nichts tut. Dafür wird aber in den meisten Unternehmen spätestens zu Jahresbeginn geklärt und veröffentlicht, wie sich die Abteilungen entwickeln sollen und welche Budgets es dafür geben wird.

Genau so, wie Du zum Jahresbeginn einen Wechsel anstrebst, könnte das bei einigen Mitarbeitern Deines potenziellen Arbeitgebers auch der Fall sein. Dadurch entsteht wieder freier Platz für neue motivierte Mitarbeiter so wie Dich!

Für bestimmte Branchen gibt es eine hohen Personalbedarf vor Saisonbeginn. Gute Chancen sicherst Du Dir zB für die Sommersaison, wenn Du Dich bereits im Frühling bei solchen Unternehmen bewirbst. Hier wird viel gesucht – ist auch Dein Profil mit dabei?

Nun ist es soweit. Der Sommer ist da! Viele sind im Urlaub und es gibt kaum offene Positionen ausgeschrieben. Der ein oder andere wird natürlich immer noch oder schon wieder suchen, aber aufgrund der teils überschneidenden Abwesenheiten im Betrieb und diverser Urlaubsvertretungen, kann die ein oder andere Bewerbung schon mal untergehen. Bedenke außerdem, dass Du Dir vielleicht auch schon Urlaub genommen hast. Vielleicht hast Du bereits  Dein Urlaubsbudget für das Jahr angezapft und selbst gar keine Möglichkeit, flexibel für ein Bewerbungsgespräch verfügbar zu sein. Von daher warte lieber noch ein wenig, denn..

…die Herbstmonate sind voller entspannter Personaler, welche noch einen Hauch Bräune aus dem Sommerurlaub tragen. Mit Ausblick auf das Jahresende und das Umsatzziel wird nochmal ordentlich angekurbelt. Neue Projekte kommen herein und warten nur darauf, von Dir betreut zu werden.

Und dann ist das Jahr ja auch schon wieder um. Im Dezember den neuen Job anzutreten, empfehlen wir Dir nicht. Denn dann schaut es mit dem Weihnachtsurlaub etwas knapp aus. Aber getreu unserem Motto “Neues Jahr – neues Glück”, liegt Deine Bewerbung schon mal bei Deinem potenziellen Arbeitgeber auf dem Schreibtisch, sodass einem neuen Job zum neuen Jahr nichts im Wege stehen sollte.

Die besten Momente für berufsbegleitende Plätze

Azubis und Duale Studenten aufgepasst! Im Herbst seid Ihr besonders gefragt! Größere Unternehmen suchen nämlich verstärkt von September bis November Nachwuchskräfte. Kleinere Unternehmen reihen sich ab November ein. Von daher scheut Euch nicht, einer/eine der ersten Bewerber/innen zu sein. Es ist kein Geheimnis, dass der Bewerbungsprozess teilweise 6-12 Monate vor Ausbildung- oder Studienstart los geht. Von daher achtet auf die Bewerbungsfristen und versucht, Euch so früh wie möglich zu bewerben.

Hier findet ihr eine Übersicht von Bewerbungsfristen nach Branchen sortiert: https://www.azubiyo.de/bewerbung/bewerbungsfrist-ausbildung/

Der beste Tag für Deine Bewerbung:

Eine US-Studie, welche 500.000 Bewerbungen unter die Lupe nahm, besagt, dass Montag der beste Tag sei, um sich zu bewerben. 30% der Bewerber/innen schafften es Montags in die 1. Runde. Dienstags sind es nur noch 20%. Zum Ende der Woche sinkt der Wert sogar noch weiter. Am Samstag sind es nur noch 14%.

Woran liegt diese abfallende Tendenz? Bewerbungen, welche am Samstag versendet werden, werden zwar Montags gelesen, landen jedoch im Verlauf des Tages ganz weit unten – zusammen mit all den anderen E-Mails, die sich über Wochenende angestaut haben.

  1. Idee: Wenn Deine E-Mail unbedingt am Wochenende versendet werden muss, versende sie Sonntagabends, so spät wie möglich. Damit landest Du zumindest im Wochenendschwung weiter oben.
  2. Empfehlung: Noch besser wäre, Du verschickst Deine Bewerbung am Montag. Zu welcher Uhrzeit? Lies weiter!

Die beste Uhrzeit für Deine Bewerbung:

Eine Talentworks Studie mit 1.600 Bewerbungen empfiehlt, dass Du Deine Bewerbung zwischen 06:00 und 10:00 Uhr morgens verschicken solltest. Entweder wirst Du auch hier mit Deiner Bewerbung ganz oben bei den ungelesenen Nachrichten landen oder der Personaler sitzt bereits an seinem PC und sieht Deine E-Mail mit voller Aufmerksamkeit eintreffen. Dies steigert die Wahrscheinlichkeit auf 13%, dass Du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Ebenfalls empfiehlt die Studie, dass Du Dich um 12:30 Uhr bewirbst. Gleiches Szenario: nach der Mittagspause werden die E-Mails gecheckt und Deine Bewerbung liegt ganz frisch im Postfach. Die Wahrscheinlichkeit für eine Einladung zum Bewerbungsgespräch steigt nach dem Mittag auf 11%.

Zu anderen Uhrzeiten ist die Wahrscheinlichkeit geringer. Bedenke außerdem, dass Bewerbungen mitten am Tag auch so wirken könnten, als würdest Du bei Deinem aktuellen Arbeitgeber die bezahlte Arbeitszeit für private Aufgaben nutzen. Nun gut, meistens werden Bewerbungen in der Freizeit geschrieben, einen Tag liegen gelassen, erneut gegengelesen und dann erst verschickt und so solltest Du es ebenfalls halten, allein schon, um die Qualität hoch zu halten.

Das richtige Timing für die richtige Position

Das Timing ist durchaus entscheidend. Je nach Position weichen die Empfehlungen durchaus voneinander ab. Bei Positionen im weniger qualifizierten Bereich z.B. die  eines/einer Werkstudenten/in, einer Aushilfe oder eines Trainees, wird empfohlen, sich innerhalb der ersten Woche nach Erscheinen der Anzeige zu bewerben. Bei Bewerbungen auf höher qualifizierte Positionen kann die Bewerbung oft auch nach einem Monat noch versendet werden. Die Dauer des Prozesses steigt mit der Qualifikation der Position. Hier sind Personaler auch bereit, trotz laufender Gespräche weitere Kandidaten in Betracht zu ziehen, da eine Fehlentscheidung bei gut bezahlten Positionen mit Führungserfahrung teuer werden und einen großen Schaden nach sich ziehen können.

Der richtige Zeitpunkt im Leben

Studium

Dein Studium lässt zu, dass Du nebenbei berufstätig sein kannst? Super! Denn als Student bist Du bezüglich des Starttermins relativ flexibel, was für Unternehmen natürlich praktisch ist. Gleichzeitig mit Dir beginnen in Deiner Stadt jede Menge anderer Studenten. Das Interesse ist groß und die Konkurrenz schläft nicht. Wer zuerst mahlt, gewinnt! Also zögere nicht lange und bewirb Dich!

Je nachdem, was für einen Job Du anstrebst, gibt es natürlich auch hier Unterschiede.

Für Aushilfsjobs kannst Du Dich an der altbekannten Hochsaison orientieren. Extrembeispiel:  Aushilfe bei einer Eisdiele vs. Kassiertätigkeit bei einem Eisstadion – Du verstehst was ich meine?!
Bei Werkstudentenjobs konnten wir beobachten, dass besonders hoher Andrang in den Semesterferien herrscht. Nutze diese Information und bewirb Dich etwas früher. Dass Du erst in den Semesterferien starten möchtest, kannst Du ja in Deiner Bewerbung erwähnen.

Abschluss

Deine letzten Prüfungen bzw. das Datum der Abgabe Deiner Abschlussarbeit sind zum Greifen nah? Natürlich dreht sich bei Dir gerade alles darum, bestmöglichst zu absolvieren.

Mit einem Schlag ist es dann vorbei – und nun? Entscheide für Dich selbst, ob Du direkt im Anschluss erstmal 2 Wochen Urlaub brauchst oder vielleicht doch noch mal ins Ausland gehst. Aber vielleicht möchtest Du auch gleich den Einstieg wagen und brauchst nun ein Traineeship?

Gerade die letzten Wochen werden sehr stressig für Dich sein, aber vielleicht kannst Du Dich mit ausreichend Planung schon vorher um einen Einstiegsplatz bemühen? Denn mit dem Ende des Sommer- & Wintersemesters kommen von sämtlichen Seiten alle möglichen Bewerbungen. Für Dich heißt das: noch mehr Konkurrenz!

Fazit:

Zu guter letzt möchten wir Dir noch einmal nahe legen, die genannten Tipps und Empfehlungen zu nutzen und Deine Bewerbungen anhand dieser zu organisieren. Die Einhaltung und Kombination aller Tipps führt nicht automatisch zu einer Einladung zu einem Bewerbungsgespräch, erhöht Deine Chancen aber nachweislich. Es gehört immer auch ein Fünkchen Glück dazu und natürlich eine ordentliche Bewerbung! Wir drücken Dir in jedem Fall die Daumen. In unserem Jobportal findest Du Angebote für alle Qualifikationsstufen.

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Mein nächster Job – Freelancer oder Festanstellung?

Mein nächster Job – Freelancer oder Festanstellung?

Bei Dir steht aktuell die Suche nach einem neuen Job an? Du spielst mit dem Gedanken Dich selbstständig zu machen? Oder bist Du schon selbstständig und fragst Dich, ob eine Festanstellung richtig für Dich wäre? Egal in welcher Situation Du Dich aktuell befindest: Du solltest Dir Gedanken machen, welche Vor- und Nachteile eine Festanstellung, bzw. die Freiberuflichkeit mit sich bringen. In diesem Artikel werde ich genau diese Fragen diskutieren.

In Festanstellung

Als Festangestellter bist Du, wie bereits die Bezeichnung verrät, ein fester Bestandteil des Unternehmens, in dem Du tätig bist. Deine Vorgesetzten und Deine Kollegen verlassen sich auf Dich und beziehen Dich in interne Angelegenheiten mit ein. Du hast Deine Aufgaben und wahrscheinlich einen festen Arbeitsplatz, feste Arbeitszeiten und erhältst sehr wahrscheinlich auch eine gewisse Ausstattung, um Deine Aufgaben erfüllen zu können. Durch Deine stetige Anwesenheit lernst Du Deine Kollegen gut kennen. Man versucht ein gutes Verhältnis untereinander zu pflegen. Ihr verbringt viel Zeit gemeinsam, bewältigt Aufgaben gemeinsam und unterstützt Euch gegenseitig. Spätestens in der Mittagspause trefft Ihr aufeinander und tauscht Euch aus. Es entstehen auch echte Freundschaften. Ein solches Gefüge ist möglich, da Du als Festangestellter damit rechnest, auf längere Zeit Teil des Unternehmens zu sein und Dich darauf einstellst, längerfristig mit den Kollegen zu arbeiten. Deine Arbeit stellt eine Konstante in Deinem Leben dar.

Durch die Routine in Deinem Job erledigst Du Deine Aufgaben zunehmend schneller. Du hast die Möglichkeit, Dich im Laufe der Zeit zu bewähren und Dich weiterzuentwickeln. Deine Führungskräfte werden dies ebenfalls feststellen können, da Ihr bestenfalls regelmäßig Feedbackgespräche führt und Ziele vereinbart. Innerhalb des Unternehmens kannst Du daher befördert werden, eine Gehaltserhöhung oder bei Zielerreichung sogar einen Bonus erhalten.
Schon bei der Beschreibung eines eher normalen Berufsalltags lassen sich diverse Vorteile einer Festanstellung herauslesen. Doch damit nicht genug. Es mag als selbstverständlich gelten, doch Du erhältst natürlich regelmäßig ein festes Gehalt. Dein Arbeitgeber übernimmt einen Teil Deiner Sozialbeiträge und versichert Dich im Krankheitsfall. Bei Krankheit musst Du Dir daher keine Sorgen machen, in finanzielle Not zu geraten. Ein Teil Deines Monatsgehalt fließt in Deinen Rententopf. Auch hier wird vorgesorgt! Ganz wichtig: Urlaub! Der Sommer ist zum Greifen nah und Du hast Anspruch auf bezahlten Urlaub! Diese vertraglich festgelegten Konditionen geben Dir eine gewisse Sicherheit. Du kannst dadurch längerfristig planen, kannst mit Deinem Geld besser kalkulieren und genießt Arbeitnehmerrechte! Gerade Deutschland gilt als arbeitnehmerfreundlich.

Als Festangestellter bist Du, wie bereits die Bezeichnung verrät, ein fester Bestandteil des Unternehmens, in dem Du tätig bist. Deine Vorgesetzten und Deine Kollegen verlassen sich auf Dich und beziehen Dich in interne Angelegenheiten mit ein. Du hast Deine Aufgaben und wahrscheinlich einen festen Arbeitsplatz, feste Arbeitszeiten und erhältst sehr wahrscheinlich auch eine gewisse Ausstattung, um Deine Aufgaben erfüllen zu können. Durch Deine stetige Anwesenheit lernst Du Deine Kollegen gut kennen. Man versucht ein gutes Verhältnis untereinander zu pflegen. Ihr verbringt viel Zeit gemeinsam, bewältigt Aufgaben gemeinsam und unterstützt Euch gegenseitig. Spätestens in der Mittagspause trefft Ihr aufeinander und tauscht Euch aus. Es entstehen auch echte Freundschaften. Ein solches Gefüge ist möglich, da Du als Festangestellter damit rechnest, auf längere Zeit Teil des Unternehmens zu sein und Dich darauf einstellst, längerfristig mit den Kollegen zu arbeiten. Deine Arbeit stellt eine Konstante in Deinem Leben dar.

Durch die Routine in Deinem Job erledigst Du Deine Aufgaben zunehmend schneller. Du hast die Möglichkeit, Dich im Laufe der Zeit zu bewähren und Dich weiterzuentwickeln. Deine Führungskräfte werden dies ebenfalls feststellen können, da Ihr bestenfalls regelmäßig Feedbackgespräche führt und Ziele vereinbart. Innerhalb des Unternehmens kannst Du daher befördert werden, eine Gehaltserhöhung oder bei Zielerreichung sogar einen Bonus erhalten.
Schon bei der Beschreibung eines eher normalen Berufsalltags lassen sich diverse Vorteile einer Festanstellung herauslesen. Doch damit nicht genug. Es mag als selbstverständlich gelten, doch Du erhältst natürlich regelmäßig ein festes Gehalt. Dein Arbeitgeber übernimmt einen Teil Deiner Sozialbeiträge und versichert Dich im Krankheitsfall. Bei Krankheit musst Du Dir daher keine Sorgen machen, in finanzielle Not zu geraten. Ein Teil Deines Monatsgehalt fließt in Deinen Rententopf. Auch hier wird vorgesorgt! Ganz wichtig: Urlaub! Der Sommer ist zum Greifen nah und Du hast Anspruch auf bezahlten Urlaub! Diese vertraglich festgelegten Konditionen geben Dir eine gewisse Sicherheit. Du kannst dadurch längerfristig planen, kannst mit Deinem Geld besser kalkulieren und genießt Arbeitnehmerrechte! Gerade Deutschland gilt als arbeitnehmerfreundlich.

Fazit

Zusammenfassend ist es schwer zu sagen, welche Beschäftigungsart die bessere ist. Es kommt ganz darauf an, was Dir persönlich wichtig ist, wie Deine Lebenssituationaussieht und vor allem in welchem Bereich Du tätig bist. Nicht jeder Beruf ist als Freelancer allein umsetzbar. Typische Bereiche, in denen viele Freelancer unterwegs sind und gerne beauftragt werden, sind zum Beispiel die IT und das Webdesign. AuchÜbersetzer und Journalisten sind  häufig anzutreffen . Diese Tätigkeiten lassen sich auch zusätzlich zu einer Festanstellung ausüben. Denn Du entscheidest, ob Du den Auftrag annehmen möchtest oder nicht. Sänger, Schauspieler und Künstler sind meistens auch Freelancer. Du merkst, es ergibt in den eben genannten Berufen auch Sinn, da die Dauer der Beschäftigung durch das Projekt beschränkt und gleichzeitig nicht so auslastend ist, dass Du Dich damit in Vollzeit beschäftigen kannst. Trifft das auf Dich zu? Dann kannst Du Dir gerne ernster Gedanken machen, ob Du den Schritt in die Freiberuflichkeit für Dich selbst wagst.

Du kannst aber auch die Vorteile beider Beschäftigungsarten genießen. Es gibt Freelancer, die arbeiten über mehrere Monate, auch Jahre, für das selbe Unternehmen oder mehrere Unternehmen. Sie haben berufliche Beständigkeit, einen regelmäßigen Austausch mit dem Team etc., aber eben auch die Freiheit, vieles für sich selbst mitzubestimmen.

Viele Festangestellte sind auch neben der Festanstellung als Freelancer beschäftigt und nehmen kleinere Aufträge an. Damit runden sie Ihr Festgehalt etwas auf.

Freiberuflich zu arbeiten ist auch dann sinnvoll, wenn Du gerade aus einer längeren Arbeitspause kommst. Du hast Dich die letzten Monate auf Dein Studium sehrfokussieren müssen, bist gerade aus der Elternzeit raus oder kommst frisch aus einem Auslandsaufenthalt? Dann ist eine Tätigkeit als Freelancer gut, um wieder in das Arbeitsleben hinein zu tauchen.

Wichtig ist, dass Du für Dich die optimale Anstellung findest und dass Dir der Job vor allem Freude bereitet, Du Dich weiterentwickeln kannst und es zu Deinem Leben passt!

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Freelancer & interim Manager – Was ist rechtlich zu beachten?

Freelancer & interim Manager – Was ist rechtlich zu beachten?

Im letzten Artikel habe ich versucht, Dir einen groben Überblick über Freelancer, interim Manager und die Arbeitnehmerüberlassung zu verschaffen. Heute geht es in erster Linie darum, Dir verschiedene rechtliche Aspekte aufzuzeigen, welche für Freelancer und interim Manager relevant sind. Dabei ist insbesondere der Punkt der Scheinselbständigkeit zu betrachten. Dieser wird einen großen Teil des Artikels einnehmen.

Los geht’s!

Freiberufler, interim Manager, Freelancer, freier Mitarbeiter, Selbständiger. Diese Begriffe werden oft synonym verwendet.

Jedoch: Einige wenige rechtliche Abgrenzungen gibt es bezüglich der Gewerbeordnung und in der steuerlichen Betrachtung.

Für die interim Group sind vorzugsweise die Begrifflichkeiten interim Manager und Freelancer relevant. Bei diesen handelt es sich zwar um Synonyme, jedoch wecken sie unterschiedliche Assoziationen:

  • Der Begriff Freelancer hat sich im Bereich IT und Design gefestigt – Aufträge haben hierbei oft Projektcharakter

  • interim Manager sind in den Köpfen der Menschen noch stark an eine seniorige Rolle wie z.B. in einer Managementfunktion gebunden

Praxistipp: 

Stelle Dich auf Dein Gegenüber ein und nutze die Begrifflichkeiten, die eher zu seinem Umfeld passen!

Rechtliches

Freelancer und interim Manager sind aufgrund ihres freiberuflichen/selbständigen Schaffens keine Arbeitnehmer – für sie gelten daher auch keine Arbeitnehmerrechte und -pflichten.

So gilt für sie z.B. das Kündigungsschutzgesetz, Entgeltfortzahlungsgesetz, Arbeitszeitgesetz usw. nicht!

Die Grundlage der Tätigkeit bildet bei Freelancern und interim Managern ein Werk- oder Dienstvertrag.

>Hier wird ein fertiges Ergebnis/Werk gegen eine Geldleistung vereinbart. Der Auftragnehmer schuldet dem Auftraggeber nach einem erfolgreichem vertraglichen Abschluss einen Erfolg.
Hier wird eine selbstständige Tätigkeit gegen eine Geldleistung vereinbart. Der Auftragnehmer schuldet dem Auftraggeber nach einem erfolgreichem vertraglichen Abschluss eine Leistung, jedoch keinen Erfolg.

Es entstehen für den Auftraggeber bei der Beauftragung eines Freelancers, bzw. interim Managers mehrere Vorzüge:

  • Sie sind flexibel einsetzbar

  • Die benötigte spezifische Expertise kann dadurch kurzfristig eingekauft werden

  • Sie haben für Arbeitsmittel und Arbeitsort selbst Sorge zu tragen

  • Es fallen für den Auftraggeber keine Lohnnebenkosten an (Senkung hoher Fixkosten im Vergleich zu Festangestellten möglich)

  • Arbeitnehmerschutzrechte gelten für Freelancer und interim Manager nicht

Scheinselbstständigkeit

Hintergrund: Zum einen möchte der Gesetzgeber Personen vor Ausbeutung (geringes Arbeitsentgelt, keine Arbeitszeitkontrolle, keine Renten/ALO/Kranken-Versicherung) schützen und zum anderen sicherstellen, dass unser Sozialversicherungssystem stabil bleibt – denn durch Freiberufler werden die Sozialversicherungskassen nicht gefüllt.

Vor diesem Hintergrund wird, zum Beispiel im Rahmen einer Betriebsprüfung, innerhalb eines Unternehmens begutachtet, ob ein Freelancer oder interim Manager den Anschein erweckt, augenscheinlich wie ein Arbeitnehmer zu arbeiten.

Scheinselbstständigkeit ist demnach die Bezeichnung für ein Arbeitsverhältnis von Auftraggeber (Unternehmen) und Auftragnehmer (Freelancer), bei dem der Mitarbeiter zwar vertraglich als selbstständig betitelt wird, er tatsächlich aber wie ein Arbeitnehmer im Beschäftigungsverhältnis agiert. Der Mitarbeiter gilt folglich als abhängig beschäftigt und ist dementsprechend versicherungspflichtig.

Geprüft werden u.a. folgende Kriterien:

  • Arbeitsweise

  • Arbeitsort

  • Arbeitszeit

  • Arbeitsinhalt

  • Anlass und Form der Vergütung (Rechnungsstellung, Einzelhonorar etc.)

  • Eingliederung in eine bestehende Betriebsorganisation und/oder in Dienstpläne

  • Einsatz betrieblicher Arbeitsmittel und Arbeitsplätze

  • Verpflichtung zu regelmäßigem Erscheinen

  • Einzige oder existenzsichernde finanzielle Einnahmequelle innerhalb eines Wirtschaftsjahres für den Freelancer/interim Manager

  • Eingeschränkte unternehmerische Entscheidungsfreiheit des interim Managers

  • Fehlende private Absicherung für Krankheit und Rente

Wird eine Scheinselbstständigkeit im Rahmen einer Prüfung (z.B. durch die Rentenversicherung, Sozialversicherungen, Arbeitsgericht) festgestellt, werden hohe Strafen verhängt.

So ist der Arbeitgeber verpflichtet, rückwirkend für die letzten vier Jahre sowohl die Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung nachzuzahlen (+ i.d.R. Säumniszuschläge), hinzukommen Lohnsteuernachzahlungen und weitere mögliche Sanktionen. Für den ehemals selbständigen Mitarbeiter endet automatisch die Selbständigkeit, die Gewerbeerlaubnis erlischt, die Person gehört fortan zu den festen Mitarbeitern des Unternehmens und genießt damit auch die gleichen Rechte und Pflichten.

Praxistipp:

Einsätze von FreelancerInnen oder interim ManagernInnen sollten über eine kurze Zeitspanne angelegt sein, da Tätigkeiten in Vollzeit über einen längeren Zeitraum den Verdacht einer Scheinselbständigkeit auslösen könnten. Die Kriterien für ein Projekt sollten bei der Anfrage kurz reflektiert und überprüft werden, ggf. ist ein Freelancer oder interim Manager nicht die richtige Wahl für das Projekt.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit dem heutigen Artikel ein bisschen die Thematik der Selbständigkeit näher bringen. Wenn Du mehr über die Arbeitnehmerüberlassung und die Abgrenzung zum interim Management wissen möchtest, solltest Du den nächsten Artikel in dieser Reihe nicht verpassen! Ich freue mich auf Dich!

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Die ersten Schritte in die Selbständigkeit in qualifizierten Berufen

Die ersten Schritte in die Selbständigkeit in qualifizierten Beruf

#1 Der Freelancer

Wie baut man sich eine Existenz in der Selbständigkeit auf? Wie findet man Kunden? Was gibt es zu beachten und zu regeln? In dieser Beitragsserie geben wir Dir wertvolle Tipps für einen sicheren Start in Deine berufliche Selbständigkeit.

Gewerbe oder Freelancer?

Zunächst stellt sich die Frage, warum man sich mit der Selbstdefinition beschäftigen sollte. Viele wissen nicht, dass überhaupt ein Unterschied zwischen Gewerbe und Freelancer besteht. In diesem Beitrag wenden wir uns im Schwerpunkt dem Freelancer zu.

Die Einstufung als Freelancer oder auch Freiberufler bringt einige Vorteile mit sich. Der Freiberufler:

  • zahlt keine Gewerbesteuer.

  • muss kein Gewerbe anmelden.

  • muss keine doppelte Buchführung betreiben (eine Einnahme-Überschuss-Rechnung reicht aus).

  • ist kein Zwangsmitglied in einer Industrie- und Handelskammer (IHK).

  • kann mit anderen Freiberuflern eine Partnerschaftsgesellschaft gründen.

Folgende Charakteristiken lassen sich daraus ableiten:

In unserer immer komplexer werdenden Gesellschaft benötigen die Menschen zunehmend kompetente Unterstützung. Die hochqualifizierten Freiberufler unterstützen, beraten und vertreten neutral und fachlich unabhängig.

Die Sicherung der Gesundheitsvorsorge, der Rechtsordnung und der Kultur liegt im Interesse aller Bürger. Die der Allgemeinheit verpflichteten Freiberufler tragen dafür besondere Sorge.

Patienten, Mandanten und Klienten erwarten persönliche Betreuung auf neuestem Kenntnisstand. Der hohe ethische Anspruch der Freiberufler und ihre strenge Selbstkontrolle garantieren gesicherte Qualität.

Wer Verantwortung übernimmt, schafft Vertrauen und sichert Wachstum. Freiberufler sind mehrheitlich selbstständig tätig. Sie erwirtschaften 10,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und beschäftigen über drei Millionen Mitarbeiter.

Konkreter wird § 18, Abs. 1 des Einkommensteuergesetz (EStG) demnach bilden folgende 4 Katalogberufsgruppen den Kern freiberuflicher Tätigkeit:

  1. Heilberufe: Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Heilpraktiker, Krankengymnasten, Hebammen, Heilmasseure und Diplom-Psychologen.
  2. Rechts-, Steuer- und wirtschaftsberatende Berufe: Rechtsanwälte, Patentanwälte, Notare, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, beratende Volks- und Betriebswirte und vereidigte Buchprüfer.
  3. Naturwissenschaftliche und technische Berufe: Ingenieure, Handelschemiker, Architekten, Lotsen und Sachverständige.
  4. Kulturberufe: Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer, Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Lehrer und Erzieher.

Wichtige Überlegungen und Erledigungen vor Aufnahme einer freiberuflichen Tätigkeit:

Formular zur Anmeldung der freiberuflichen Tätigkeit anfordern. Hier wird die Art der freiberuflichen Tätigkeit angegeben und z.B. die Höhe der zu erwartenden Einnahmen geschätzt. Vorsicht: Für Umsatz und Gewinn solltest Du eine realistische bis konservative Schätzung abgeben. So gehst Du auf Nummer sicher, denn Deine Schätzung beeinflusst die Höhe Deiner Steuervorauszahlungen. Fällt diese durch eine zu optimistische Schätzung zu hoch aus, belastet dies Deinen jungen Cashflow und das könnte Deine Selbständigkeit gefährden!

Tipp: Du hast Überschüsse erwirtschaftet? Gratuliere! Lege sie Dir gerade im ersten Jahr für etwaige Nachzahlungen zurück und lebe nicht auf zu großem Fuß. Die Einnahmesituation kann täuschen. Viele Selbständige sind von der Höhe von möglichen Nachzahlungen überrascht und haben keine finanziellen Reserven, um diese zu bedienen. Hierzu kannst Du Dir z.B. verschiedene Konten anlegen, um den Überblick zu bewahren. Es bieten sich drei verschiedene Konten an:

  • Girokonto (für den täglichen Zahlungsverkehr)
  • Konto für die Rücklage der vereinnahmten Umsatzsteuer, die wieder an das Finanzamt abzuführen ist
  • Konto für Risiko- und Einkommenssteuerrücklagen
Du musst Dich nun selber versichern: was vorher Dein Arbeitgeber für Dich getan hat, liegt nun in Deiner Verantwortung. Es besteht grundsätzlich die Wahl zwischen privaten und gesetzlichen Krankenkassen. Private Kassen locken mit günstigen Einstiegstarifen, die Entwicklung der Beiträge kann aber drastisch ausfallen. Die Leistungen der Kasse und die Behandlung beim Arzt können besser ausfallen. Wer sich gesetzlich versichert, kann sich privat zusatzversichern. Hinweis: Die Beitragsentwicklung für die gesetzliche Krankenkasse fällt deutlich moderater aus.

Als Freiberufler bist Du nicht dazu verpflichtet, eine Rentenversicherung abzuschließen. Du solltest aber dringend darauf achten, für Deine Versorgung im Alter vorzusorgen! Als  Freiberufler kannst Du dabei sehr flexibel vorgehen. Aktien, Gold, freiwillige Rentenversicherung oder Immobilien können alles gute Mittel sein, um Dich für die Zukunft abzusichern. Wir empfehlen, mindestens den Anteil, den Du als Angestellter mit ähnlich hohem Einkommen in die Rentenversicherung gezahlt hast, für die private  Altersvorsorge zurückzulegen. Den Beitrag zur freiwilligen Rentenversicherung kann man relativ frei wählen.

Tipp: Auch hier bietet sich die Anlage eines separaten Kontos für die Altersvorsorge an, z.B. bei dem Anbieter, bei dem man auch sein Depot führt.

Auch als Freiberufler kann man sich freiwillig gegen Arbeitslosigkeit absichern. Im ersten Jahr liegt der Beitrag bei ca 40 Euro, ab dem zweiten Jahr dann bei ca 80 Euro. Wichtig: Diese Versicherung muss innerhalb der ersten drei Monate beantragt werden. mehr Infos dazu hier

Da die meisten Auftraggeber den Auftragnehmer (Freiberufler) in Ihren Verträgen sowieso dazu verpflichten, sich gegen verursachte Schäden zu versichern, ist es ratsam, sich bereits vor Beginn der Selbständigkeit mit den verschiedenen Versicherungen zu befassen und eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen. Dabei solltest Du überlegen, wie hoch die finanziellen Risiken für den jeweiligen freien Beruf tatsächlich sind und die Versicherungssumme entsprechend wählen. Achtung: Als Freiberufler haftest Du grundsätzlich mit dem gesamten Vermögen (auch dem privaten)!

Projektakquise:

Hast Du alles erledigt, gehst Du, idealerweise vorab oder begleitend, auf die Akquise nach Deinen ersten Projekten und Auftraggebern. Erstelle und pflege Deine Referenzen unbedingt! Frage vorherige Arbeit-, oder Auftraggeber schon zu Beginn, ob Du Ihre Kontaktdaten an zukünftige Auftraggeber zum Referenzcheck weitergeben darfst. Das beschleunigt später den Prozess und erhöht Deine Beauftragungschance. Deinen CV solltest Du, anders als bei der Bewerbung, auf eine feste Arbeitsstelle deutlich fachlicher ausrichten, da Du genau für diesen Zweck beauftragt wirst. Zur fachlich versierten, selbständigen Erbringung von Leistungen für Deinen Auftraggeber, ohne dass dieser Dich anleiten muss. Du bringst Wissen in das Unternehmen und nicht umgekehrt. Das ist auch zur Abgrenzung zur Scheinselbständigkeit (in einem späteren Beitrag hier bald dazu mehr) wichtig. Hobbies und Familienstand sind zum Beispiel eher unwichtig, Deine Reisebereitschaft hingegen kann wichtig werden.

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Freiberuflich oder Festangestellt – oder gleich das Beste aus beiden Welten? Erfahrungsbericht eines Interim Recruiters

Freiberuflich oder Festangestellt – oder gleich das Beste aus beiden Welten? Erfahrungsbericht eines Interim Recruiters

Viele Angestellte stellen sich irgendwann in ihrem Leben die Frage, ob nicht vielleicht doch eine Freiberuflichkeit der Schlüssel zu mehr Flexibilität und einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Viele Freiberufler hingegen überlegen an bestimmten Punkten in ihrem Leben, insbesondere dann, wenn sie mehr finanzielle Sicherheit benötigen, ob sie vielleicht doch (wieder) in eine Festanstellung wechseln. Beides hat (wie alles im Leben) Vor- und Nachteile.

Ich selbst arbeite als Interim Recruiter und habe mir dadurch Vorteile aus beiden Welten „ergattern“ können. Natürlich gibt es auch Nachteile (wie bei allem im Leben), aber die vielen Vorteile überwiegen für mich deutlich.

Als Festangestellte bei der interim Group, bin ich eigentlich eine klassische Festangestellte. Ich erhalte jeden Monat mein festes Entgelt und wenn ich beruflich verreise, bekomme ich die Kosten erstattet. Mein Team besteht aus derzeit ca. 20 Leuten und ist ein fester Bezugspunkt für mich. Bei Krankheit oder Urlaub springt mein Team ein, aber auch bei Fragen oder sogar Sorgen ist mein Team für mich da – so wie es in jedem festen Team sein sollte. Ich bekomme mein Gehalt auch dann, wenn ich mal krank bin und ich kann ohne Probleme zwei Wochen Urlaub machen, ohne im nächsten Monat nur halb so viele Geld zu bekommen, wie es bei Freiberuflern oft der Fall ist – außer sie arbeiten im Urlaub und dann ist es ja kein richtiger Urlaub…

Nun mag ein Freiberufler sagen, dass ich aber dafür weniger Freiheiten und Abwechslung habe, als Freiberufler bei ihren oft sehr unterschiedlichen Projekten und Kunden. Das ist aber zum Glück als Interim Recruiter nicht der Fall – insbesondere letzteres. Als Interim Recruiter arbeite ich an bis zu 6 Projekten gleichzeitig – oft bei verschiedensten Kunden. Meine Arbeit dort variiert von operativer Unterstützung bis hin zur (strategischen) Beratung und/oder Schulungen meiner Kollegen vor Ort. Langeweile kommt in diesem Job also nicht auf. Ob ich weniger Freiheiten habe, als ein Freiberufler, ist für mich schwierig zu sagen. Generell arbeite ich wahrscheinlich seltener am Wochenende und mehr in den typischen Zeiten von Montag bis Freitag zwischen 9 und 18 Uhr. Aber ich bin ebenso vor Ort bei unseren Partnerunternehmen, lerne dadurch viele verschiedene Unternehmen und Menschen kennen und erweitere gleichzeitig meinen Horizont und mein Netzwerk. Nebenbei bemerkt – so habe ich auch einige gute Freunde kennengelernt. Durch die vielen verschiedenen Projekte und meine Rolle, die sich in jedem Projekt verändert, ist meine Lernkurve insbesondere in den ersten 2 Jahren immens gewesen – wenn man “nur” bei einem Unternehmen arbeitet, kann man gar nicht so viele verschiedene Prozesse, Best- als auch Worst-Practices kennenlernen, wie ich es bereits durfte. Durch die Möglichkeit des Austauschs mit meinem Team wurde dieser Effekt sogar noch verstärkt.

Wie ihr merkt – zumindest ich bin begeistert von meinem Job. Das Beste aus beiden Welten, irgendwo zwischen Freiberuflichkeit und Festanstellung.