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Insiderbericht Executive Search

Insiderbericht Executive Search

Eine Stellenausschreibung für einen Head Of oder jemandem auf dem C-Level ist eigentlich nur eine weitere Vakanz? Eine Stellenanzeigen schalten wird bestimmt reichen? Wenn Du diese Fragen beide mit „Ja“ beantwortest, weil Du in der Vergangenheit mal so zum Ziel gekommen bist, dürfte man wohl von großem Glück sprechen. Ein uns vorliegender Bericht einer anonymen Quelle zeigt, wie herausfordernd die Executive Search tatsächlich ist. 

Ein Recruiter packt aus

Vor wenigen Wochen erreichte uns in der Blogredaktion bei der interim Group ein Schreiben. Der Verfasser, der nicht genannt werden möchte, schreibt unter anderem folgendes:  

„Ich habe da was ganz Großes für euch. Alle da draußen denken, dass es bei einer offenen Stelle für einen Head Of Finance oder so reichen würde, eine Stellenausschreibung zu machen und zu warten. Aber das ist falsch!“  

In Zeiten, in denen Verschwörungstheorien im Internet nur so grassieren, könnte man diese Aussage natürlich als ein wirres Statement abtun. Allerdings strotzte das Schreiben geradezu vor Insiderwissen. Wir hatten es also offenbar mit einem echten Whistleblower zu tun. 

Mitarbeiter zu finden ist bei der Gängigkeit von unbezahlten Praktika und unterbezahlten Jobs den meisten HR-Abteilungen wohl zu einfach geworden. Und viele Denken, das wäre bei der Chefetage genauso“ , heißt es weiter. 

Enthüllung aus der Recruitingmaschinerie

Dem sei aber auf keinen Fall so: „Bereits grob gesagt gibt es extrem wichtige Unterschiede zur Besetzung von regulären Stellen. Besonders wenn es darum geht, selbst aktiv zu werden.“ 

Wir wollen Dir die Details soweit wie möglich ersparen. Über mehrere Seiten hinweg spricht die anonyme Quelle über die sog. Active Search“. Eine Methode, bei der potenzielle Mitarbeiter direkt angesprochen werden, anstatt auf den Eingang ihrer Bewerbung zu warten. Diese Ansprache erfolge meist über Businessnetzwerke wie LinkedIn oder Xing. 

„Das kann manchmal funktionieren. Eher selten. Aber meistens blitzt man damit ab, und das zurecht.“  

Die Ansprache von Mitarbeitern, die Leitungsfunktionen übernehmen sollen, müsse vielmehr individuell stattfinden. 

„Ein persönliches Treffen ist unabdingbar. Da reicht es nicht, einfach nur bei LinkedIn das gleiche Anschreiben an alle Kandidaten zu schicken und nur den Namen zu ändern. Nein, es braucht einer gezielten Ansprache, die auf den bisherigen Werdegang und Stationen des Lebenslaufes Bezug nimmt.“ 

Die Persönliche Motivation spielt eine große Rolle

Der persönliche Fit sei enorm wichtig. Bei der Anstellung von regulären Festangestellten ist das natürlich auch soaber „bei der Besetzung eines Head Ofs steht nun mal zu viel auf dem Spiel, als dass man sich Fehler erlauben könnte.“  Vielmehr gehe es um persönliche Motivation, Antriebe, das Mindset des Kandidaten. Mit einem Massenanschreiben komme man dementsprechend nicht weit. 

„Das haben zu viele Kollegen bereits probiert und sind daran kläglich gescheitert. Eine ausbleibende Besetzung ist die Folge.” 

Es gehe vielmehr darum, vom persönlichen Netzwerk Gebrauch zu machen, die Kandidaten vorrangig über das Netzwerk anzusprechen und von „Vitamin B“ zu profitieren. Was genau das ist, weiß offenbar nur die Quelle selbst. Feststeht: 

„Die Anzahl der Ansprachen ist viel geringer. Eine standardisierte Vorgehensweise gibt es nicht wirklich: Die Individualität der Kandidaten muss im Vordergrund stehen, sonst scheitert das Vorhaben von Anfang an.“  

Klassische Stellenanzeigen hätten hierbei nur wenig wert. Eine gezielte Bedarfsanalyse für die freie Position, die Identifikation, das Zusammenfassen einer Liste von Kandidaten, und der Gedanke im Kopf, dass der Kandidat kein Bewerber ist – all das sei „essentiell“. 

Fazit der Redaktion

Wir haben das Schreiben erstmal etwas verdauen müssen. Genaues Nachhaken bei unseren Kollegen hat aber tatsächlich ergeben, dass die Quelle wohl vertrauenswürdig ist. Sie haben ähnliche oder sogar exakt gleiche Erfahrungen gemacht und sind überrascht, dass sich jemand aus ihrem Kreis an uns gewandt hat. Schließlich würden wir die Executive Search in dieser Form bereits erfolgreich praktizieren. 

Aber vielleicht hat wohl etwas das Bewusstsein dafür gefehlt, was es wirklich zu beachten gilt, wenn Führungspositionen besetzt werden sollen. Wir hoffen jedenfalls, dass wir mit der Veröffentlichung hier etwas bewegen konnten und dass wir der anonymen Quelle gerecht geworden sind. 

„Recruiting ist kein Zuckerschlecken. Es gibt so viele Fallen, in die man treten kann. Machen Sie nicht die gleichen Fehler.“ 

Mit diesem warnenden Absatz endet das Schreiben. Wir bleiben auf jeden Fall dran und informieren Dich, sobald wir mehr herausgefunden haben. 

Unsere Kollegen haben sich bereit erklärt, für weitere Fragen zum Thema Executive Search Rede und Antwort zu stehen. Hier kannst du Dich an sie wenden.  

Autoren:
David Langner (Business Development Manager) im Gespräch mit
Paul Gerscht (Managing Director Köln)

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Produktivität und Zeitmanagement – 7 Tipps für ein produktives Homeoffice

7 Tipps für ein produktives Homeoffice

Vor einiger Zeit haben wir Dir schon einmal nähergebracht, welche Möglichkeiten es gibt, um die Arbeitszeit zu managen und das übliche Chaos zu bändigen. Seit ein paar Tagen befindet sich ganz Deutschland im Homeoffice und Du damit wahrscheinlich auchWie bleibe ich im Homeoffice produktiv? Und wie gestalte ich meine Tage so, dass ich Arbeit und Privatleben gut trennen kann, obwohl ich meine Arbeit mit nach Hause nehme? Hier 7 Tipps, wie das funktionieren kann!

Die Begriffe „Homeoffice“ und „mobiles Arbeiten“ (die sich stark voneinander unterscheiden, aber dazu später mehr) könnten erstmal nur implizieren, dass die Arbeit nicht wie sonst im Büro ausgeübt wird, sondern zu Hause. Anstelle davon, morgens ins Büro zu fahren, besteht der Arbeitsweg aus der Überwindung der Distanz zwischen Bett und Schreibtisch, und sonst ändert sich nicht viel. Problem gelöst, vielen Dank fürs Lesen und bis nächstes Mal!  

Nein, so einfach ist es dann (wie immer) doch nicht, denn es ändert sich einiges: Während man sonst mit dem Weg zur Arbeit auch das Privatleben mehr oder weniger hinter sich lässt und im Büro maximal durch den Plausch an der Kaffeemaschine von der Arbeit abgehalten wird, warten zu Hause eine ganze Menge mehr Ablenkungen und Hürden, den Arbeitsalltag produktiv zu bewältigen. Die Kinder, die ebenfalls zu Hause sind und bespaßt werden wollen, die Hausarbeit, die noch nicht gemacht ist, das Handy mit den neuesten Bildern auf Instagram und einfach das Gefühl, nicht „auf Arbeit“ zu sein – fast wie im Urlaub. Hier kommen unsere Tipps ins Spiel, um die Kontrolle über den Alltag zu behalten:  

1. Klare Grenzen schaffen 

Eine Möglichkeit, sich zumindest teilweise von den Ablenkungen fernzuhalten, ist es, klare Regeln zu schaffen: Und zwar sowohl beim Privaten, als auch der Arbeit. Definiere eine Arbeitszeit: Von wann bis wann arbeite ich, wann mache ich Pause? Weswegen darf ich während der Arbeitszeit angesprochen werden? Diese Fragen müssen beantwortet und klar kommuniziert werden, mit allen Beteiligten (auch den kleinsten). So vermeidest Du es, dass sich beide Welten zu sehr vermischen und Du den Überblick verlierst, weil Du gerade mitten im Meeting die neueste Lego-Kreation begutachten musst.  

Verhalte Dich so, als ob Du ins Büro gehst und daraus wieder zurückkommen würdest. Da bist Du auch nicht immer unmittelbar für Privates erreichbar. Das heißt z.B. auch, keine Hausarbeit wie Wäschewaschen oder Putzen in der Arbeitszeit zu erledigen.  

2. Eine produktive Routine entwickeln 

Homeoffice ist die Zeit der Routinierten. Denn im normalen Arbeitsalltag geben oftmals externe Faktoren die Tagesstruktur vor: Das morgendliche Meeting, der Nachwuchs muss in die Schule oder den Kindergarten, der Bus oder die Bahn, die man immer zur gleichen Zeit nimmt. Einiges davon, wenn nicht sogar alles, fällt im Homeoffice weg.  

Um nicht in einen komplett ungewohnten Rhythmus zu verfallen, ist es also sinnvoll, sich anderweitig Strukturen und Routinen zu schaffen und diese konsequent einzuhalten – keine Sorge, daran wirst Du Dich gewöhnen. 

Immer unter der Woche zur gleichen Zeit aufstehen, sich an den Arbeitsplatz setzen und pünktlich zur Mittagspause etwas Essen, helfen euch dabei. Im Voraus den Tag zu planen ist sehr hilfreich. Dazu später mehr.  

3. Einen guten Arbeitsplatz für sich schaffen 

Auch wenn es verlockend ist, aus dem Bett oder von der Couch aus zu arbeiten: Auf Dauer ist das keine gute Idee. Die Grundregeln des Arbeitsschutzes, zu denen auch ein gesundheitsgerechter Schreibtisch gehört, gelten auch im Homeoffice. Und auch ohne diese Regeln ist es sinnvoll, die Trennung von Freizeit und Arbeit dadurch aufrecht zu halten, dass man sich an einen passenden Schreibtisch setzt und nicht wie sonst zum Feierabend auf der Couch hängt. 

Schaffe Dir eine ruhige Arbeitsumgebung, in der Du konzentriert und effizient arbeiten kannst: Mit genug Tageslicht, einer guten Sitzhaltung, möglichst weit vom restlichen Trubel entfernt, machst Du schon einiges richtig und es hilft Dir, Dich besser auf die Aufgaben zu konzentrieren.   

4. Zeitmanagement für sich finden 

Um die Zeit beim Arbeiten zu Hause möglichst effektiv zu gestalten, bieten sich verschiedene Methoden aus dem Zeitmanagement an. In unserem ersten Zeitmanagementartikel haben wir Dir verschiedene Varianten der Zeitplanung nähergebracht, wie die Pomodori oder Pareto-MethodeDiese helfen Dir auch im Home-Office, besonders weil sie Dich dabei unterstützen, Strukturen und Routinen zu schaffen. Und wie wir Dir bereits erklärt haben, sind Routinen im Homeoffice essenziell 

Damit es keine bösen Überraschungen gibtihr den Arbeitstag pünktlich beginnen und beenden könnt und in seinem Verlauf viel geschafft habt, lege Dir am besten im Voraus Blöcke für bestimmte Aufgaben oder Projekte im Kalender fest. Durch die Erinnerungen des Kalenderprogramms weißt Du, was Du wann tun wolltest, hast eine Tagesstruktur und für Deine Kollegen ist nachvollziehbar, wann Du woran arbeitest.  

5. Erreichbar sein 

Apropos Kollegen: Sei für diese analog zum sonstigen Bürobetrieb erreichbar. Hab das Diensthandy griffbereit und Tools wie Teams oder Slack nebenher offen. Schließlich kann keiner Deiner Kollegen auf dem Weg ins nächste Meeting noch an Deinem Schreibtisch halt machen, um sich mit Dir auszutauschen. Vereinbare ein regelmäßiges Telefonat mit Deinen direkten und den Lieblingskollegen und sprich Dich mit der Führungskraft ab, was heute auf dem Plan steht. Hier kannst Du auch die festen Regeln aus dem ersten Tipp vereinbaren und anpassen 

So vermeidest Du auch, einfach weg zu sein und den Eindruck zu hinterlassen, Du würdet nichts machen, auch wenn Du den ganzen Tag ackerst.  

6. Mit den Kollegen in Kontakt bleiben 

Wenn Du über längere Zeit im Home-Office bist, dann bleib trotzdem mit Deinen Kollegen in Kontakt. Wie schon im vorherigen Tipp angedeutet ergibt es Sinn, Dich weiterhin mit den Kollegen auszutauschen. Und da ist auch nichts gegen einen informellen Plausch einzuwenden. Sozialer Austausch ist wichtig. Erst recht, wenn alle zu Hause sitzen oder man nicht im Büro sein kann. Und jetzt kannst Du Dir sogar aussuchen, mit wem Du wirklich Lust auf einen Kaffeeplausch hast.  

7. Move it! 

Wenn man sonst zur Arbeit geht, ist da im wahrsten Sinne des Wortes meistens etwas Bewegung drin. Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, zur Bahnstation laufen, oder sich im Büro sich auf dem Weg in die Kantine die Beine vertreten; All das fällt mehr oder weniger weg, wenn Du nur zwischen Schlaf- und Arbeitszimmer hin und her pendelst.  

Deswegen, um Deine Gelenke und Muskeln nicht durch das viele Sitzen einrosten zu lassen, solltest Du etwas Bewegung in Deinen Homeoffice-Alltag bringen. Wie Du das machst, ist komplett Dir überlassen: Ob es eine kurze Yogasession in der Mittagspause, Tanzen zu aufgedrehter Musik (was im Büro eher selten geht, also probiere es aus!) oder 10 Liegestütze für ein abgearbeitetes Ticket sind, ist egal. Hauptsache irgendwas. Und wenn Du einen Balkon hast, geh raus und schnappe frische Luft – dort kannst Du dann auch weiterarbeiten, wenn das Wetter passt.  

Der Unterschied zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten

Aber was ist jetzt der genaue Unterschied zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten? Viele verstehen unter „Homeoffice“ das, was mobiles Arbeiten ist. Denn das Homeoffice ist eigentlich ein fest eingerichteter Arbeitsplatz, dessen Ausrüstung und auch Ausstattung vom Arbeitgeber gestellt werden muss. Hier muss der Arbeitnehmer erreichbar sein. Darüber hinaus gilt das Arbeitsschutz- und Arbeitsstättenrecht: Der Arbeitgeber muss also auch prüfen, ob der Arbeitsplatz bei Dir zu Hause den arbeitsschutzrechtlichen Standards gerecht wird.  

Beim „mobilen Arbeiten“ handelt es sich hingegen lediglich um den Arbeitsauftrag, der mobil ausgeübt werden darf. Der Arbeitnehmer muss lediglich erreichbar sein. Wo genau er seine Arbeit genau ausführt, bleibt ihm selbst überlassen.  

Fazit:

Es ist Dir überlassen, wie Du Deinen Arbeitsalltag zu Hause am besten gestaltest. Homeoffice, bzw. mobiles Arbeiten, bringt neben all den schönen Vorteilen auch ein paar Herausforderungen mit sich. Du trägst die Verantwortung für Deine Produktivität!

Wir hoffen, dass Du dem mit diesen Tipps entsprechend begegnen kannst und wünschen Dir eine schöne Zeit zu Hause, im Homeoffice! 



In Deiner Abteilung fehlen gerade wichtige Mitarbeiter? Auch aus dem Homeoffice können wir professionelle Unterstützung bei der Mitarbeitersuche bieten! Vereinbare hier einen Termin mit uns.

Zum Autor: David Langner



Quellen und Lesetipps:

Dazu passend zur aktuellen Situation rund um Corona

So funktioniert das Onboarding aus dem Homeoffice

Homeoffice und mobiles Arbeiten ausführlicher unterschieden

So arbeitest Du in Deinem Unternehmen sicher mit Freelancern 

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Blog HR Recruiting

Beschäftigte, Leiharbeiter, Freelancer. Worin liegt tatsächlich der Unterschied?

Beschäftigte, Freelancer, Leiharbeiter. Worin liegt tatsächlich der Unterschied?

Dieser Artikel wendet sich an Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Freiberufler. Er soll dabei helfen, die verschiedenen Beschäftigungsmodelle im rechtlichen Rahmen zu sehen und korrekt einordnen zu können. Denn feste Mitarbeiter, Freiberufler und Leiharbeitnehmer sind rechtlich betrachtet unterschiedliche Konstrukte, die auch unterschiedliche Vorgaben hinsichtlich der Vermittlung, Ausübung oder Beschäftigung beinhalten. Eine klare Abgrenzung und ein richtiger Umgang mit diesen Modellen und Begrifflichkeiten kann einen durchaus vor Schaden bewahren. Denn die Beschäftigung oder Vermittlung eines Leiharbeiters unterliegt anderen Auflagen, als die eines Freelancers oder eines Festangestellten.   [tooltip title=“Die Zusammenstellung der Inhalte wurde mit der größtmöglichen Sorgfalt vorgenommen, sind aber rechtlich nicht verbindlich geprüft. Dennoch kann für die Vollständigkeit, Aktualität oder inhaltliche Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für eventuelle Schäden gleich welcher Art wird ausgeschlossen. 1

Wir geben Euch praktische Tipps an die Hand, worauf ihr in der täglichen Praxis achten müsst. 

  • der Arbeitsvertrag wird in §611a BGB definiert

  • die Arbeitnehmer sind in Organisation und Abläufe eingebunden, sozial schutzbedürftig und weisungsgebunden

  • die sog. Arbeitnehmerpflicht ist das Erbringen der vertraglich vereinbarten Arbeit

  • dem Arbeitsverhältnis liegt ein unbefristeter oder ein befristeter Vertrag zugrunde

Leiharbeiter (Arbeitnehmerüberlassung)

Unter Zeitarbeiter und Leiharbeiter versteht man solche Arbeitnehmer, die im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassungtätig sind. Geregelt wird diese Beschäftigungsart durch das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG).

Bei der Arbeitnehmerüberlassung stellt der Arbeitgeber (Verleiher)seinen Arbeitnehmer mit dessen Einverständnis einem Dritten (Entleiher) zur Erbringung einer Arbeitsleistung zu Verfügung.

Freelancer 2 

Der Begriff des Freelancers hat sich in der Praxis vor allem in den Bereichen der IT und des Designs gefestigt. Der interim Manager hingegen wird mit eher seniorigen Rollen, z.B. in Managementfunktionen, assoziiert. Nichtsdestotrotz haben diese Berufsgruppen folgende Gemeinsamkeiten:

  • sie sind keine Arbeitnehmer, sondern Selbstständige

  • sie haben keine Arbeitnehmerrechte und –pflichten

  • sie gestalten ihre Arbeitszeiten- und Arbeitsorte selbst und sind nicht weisungsgebunden

  • sie sind nicht wirtschaftlich von einem Unternehmen abhängig

  • bei beiden Formen bildet ein Werk- oder Dienstvertrag die Grundlage der Zusammenarbeit

Im nächsten Teil dieser 3-teiligen Serie werden wir etwas genauer auf den Freelancer schauen. Dabei wird es dann konkret um rechtliche Aspekte gehen. Ich würde mich freuen, wenn ihr das nächste Mal auch wieder vorbeischaut!

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Mein nächster Job – Freelancer oder Festanstellung?

Mein nächster Job – Freelancer oder Festanstellung?

Bei Dir steht aktuell die Suche nach einem neuen Job an? Du spielst mit dem Gedanken Dich selbstständig zu machen? Oder bist Du schon selbstständig und fragst Dich, ob eine Festanstellung richtig für Dich wäre? Egal in welcher Situation Du Dich aktuell befindest: Du solltest Dir Gedanken machen, welche Vor- und Nachteile eine Festanstellung, bzw. die Freiberuflichkeit mit sich bringen. In diesem Artikel werde ich genau diese Fragen diskutieren.

In Festanstellung

Als Festangestellter bist Du, wie bereits die Bezeichnung verrät, ein fester Bestandteil des Unternehmens, in dem Du tätig bist. Deine Vorgesetzten und Deine Kollegen verlassen sich auf Dich und beziehen Dich in interne Angelegenheiten mit ein. Du hast Deine Aufgaben und wahrscheinlich einen festen Arbeitsplatz, feste Arbeitszeiten und erhältst sehr wahrscheinlich auch eine gewisse Ausstattung, um Deine Aufgaben erfüllen zu können. Durch Deine stetige Anwesenheit lernst Du Deine Kollegen gut kennen. Man versucht ein gutes Verhältnis untereinander zu pflegen. Ihr verbringt viel Zeit gemeinsam, bewältigt Aufgaben gemeinsam und unterstützt Euch gegenseitig. Spätestens in der Mittagspause trefft Ihr aufeinander und tauscht Euch aus. Es entstehen auch echte Freundschaften. Ein solches Gefüge ist möglich, da Du als Festangestellter damit rechnest, auf längere Zeit Teil des Unternehmens zu sein und Dich darauf einstellst, längerfristig mit den Kollegen zu arbeiten. Deine Arbeit stellt eine Konstante in Deinem Leben dar.

Durch die Routine in Deinem Job erledigst Du Deine Aufgaben zunehmend schneller. Du hast die Möglichkeit, Dich im Laufe der Zeit zu bewähren und Dich weiterzuentwickeln. Deine Führungskräfte werden dies ebenfalls feststellen können, da Ihr bestenfalls regelmäßig Feedbackgespräche führt und Ziele vereinbart. Innerhalb des Unternehmens kannst Du daher befördert werden, eine Gehaltserhöhung oder bei Zielerreichung sogar einen Bonus erhalten.
Schon bei der Beschreibung eines eher normalen Berufsalltags lassen sich diverse Vorteile einer Festanstellung herauslesen. Doch damit nicht genug. Es mag als selbstverständlich gelten, doch Du erhältst natürlich regelmäßig ein festes Gehalt. Dein Arbeitgeber übernimmt einen Teil Deiner Sozialbeiträge und versichert Dich im Krankheitsfall. Bei Krankheit musst Du Dir daher keine Sorgen machen, in finanzielle Not zu geraten. Ein Teil Deines Monatsgehalt fließt in Deinen Rententopf. Auch hier wird vorgesorgt! Ganz wichtig: Urlaub! Der Sommer ist zum Greifen nah und Du hast Anspruch auf bezahlten Urlaub! Diese vertraglich festgelegten Konditionen geben Dir eine gewisse Sicherheit. Du kannst dadurch längerfristig planen, kannst mit Deinem Geld besser kalkulieren und genießt Arbeitnehmerrechte! Gerade Deutschland gilt als arbeitnehmerfreundlich.

Als Festangestellter bist Du, wie bereits die Bezeichnung verrät, ein fester Bestandteil des Unternehmens, in dem Du tätig bist. Deine Vorgesetzten und Deine Kollegen verlassen sich auf Dich und beziehen Dich in interne Angelegenheiten mit ein. Du hast Deine Aufgaben und wahrscheinlich einen festen Arbeitsplatz, feste Arbeitszeiten und erhältst sehr wahrscheinlich auch eine gewisse Ausstattung, um Deine Aufgaben erfüllen zu können. Durch Deine stetige Anwesenheit lernst Du Deine Kollegen gut kennen. Man versucht ein gutes Verhältnis untereinander zu pflegen. Ihr verbringt viel Zeit gemeinsam, bewältigt Aufgaben gemeinsam und unterstützt Euch gegenseitig. Spätestens in der Mittagspause trefft Ihr aufeinander und tauscht Euch aus. Es entstehen auch echte Freundschaften. Ein solches Gefüge ist möglich, da Du als Festangestellter damit rechnest, auf längere Zeit Teil des Unternehmens zu sein und Dich darauf einstellst, längerfristig mit den Kollegen zu arbeiten. Deine Arbeit stellt eine Konstante in Deinem Leben dar.

Durch die Routine in Deinem Job erledigst Du Deine Aufgaben zunehmend schneller. Du hast die Möglichkeit, Dich im Laufe der Zeit zu bewähren und Dich weiterzuentwickeln. Deine Führungskräfte werden dies ebenfalls feststellen können, da Ihr bestenfalls regelmäßig Feedbackgespräche führt und Ziele vereinbart. Innerhalb des Unternehmens kannst Du daher befördert werden, eine Gehaltserhöhung oder bei Zielerreichung sogar einen Bonus erhalten.
Schon bei der Beschreibung eines eher normalen Berufsalltags lassen sich diverse Vorteile einer Festanstellung herauslesen. Doch damit nicht genug. Es mag als selbstverständlich gelten, doch Du erhältst natürlich regelmäßig ein festes Gehalt. Dein Arbeitgeber übernimmt einen Teil Deiner Sozialbeiträge und versichert Dich im Krankheitsfall. Bei Krankheit musst Du Dir daher keine Sorgen machen, in finanzielle Not zu geraten. Ein Teil Deines Monatsgehalt fließt in Deinen Rententopf. Auch hier wird vorgesorgt! Ganz wichtig: Urlaub! Der Sommer ist zum Greifen nah und Du hast Anspruch auf bezahlten Urlaub! Diese vertraglich festgelegten Konditionen geben Dir eine gewisse Sicherheit. Du kannst dadurch längerfristig planen, kannst mit Deinem Geld besser kalkulieren und genießt Arbeitnehmerrechte! Gerade Deutschland gilt als arbeitnehmerfreundlich.

Fazit

Zusammenfassend ist es schwer zu sagen, welche Beschäftigungsart die bessere ist. Es kommt ganz darauf an, was Dir persönlich wichtig ist, wie Deine Lebenssituationaussieht und vor allem in welchem Bereich Du tätig bist. Nicht jeder Beruf ist als Freelancer allein umsetzbar. Typische Bereiche, in denen viele Freelancer unterwegs sind und gerne beauftragt werden, sind zum Beispiel die IT und das Webdesign. AuchÜbersetzer und Journalisten sind  häufig anzutreffen . Diese Tätigkeiten lassen sich auch zusätzlich zu einer Festanstellung ausüben. Denn Du entscheidest, ob Du den Auftrag annehmen möchtest oder nicht. Sänger, Schauspieler und Künstler sind meistens auch Freelancer. Du merkst, es ergibt in den eben genannten Berufen auch Sinn, da die Dauer der Beschäftigung durch das Projekt beschränkt und gleichzeitig nicht so auslastend ist, dass Du Dich damit in Vollzeit beschäftigen kannst. Trifft das auf Dich zu? Dann kannst Du Dir gerne ernster Gedanken machen, ob Du den Schritt in die Freiberuflichkeit für Dich selbst wagst.

Du kannst aber auch die Vorteile beider Beschäftigungsarten genießen. Es gibt Freelancer, die arbeiten über mehrere Monate, auch Jahre, für das selbe Unternehmen oder mehrere Unternehmen. Sie haben berufliche Beständigkeit, einen regelmäßigen Austausch mit dem Team etc., aber eben auch die Freiheit, vieles für sich selbst mitzubestimmen.

Viele Festangestellte sind auch neben der Festanstellung als Freelancer beschäftigt und nehmen kleinere Aufträge an. Damit runden sie Ihr Festgehalt etwas auf.

Freiberuflich zu arbeiten ist auch dann sinnvoll, wenn Du gerade aus einer längeren Arbeitspause kommst. Du hast Dich die letzten Monate auf Dein Studium sehrfokussieren müssen, bist gerade aus der Elternzeit raus oder kommst frisch aus einem Auslandsaufenthalt? Dann ist eine Tätigkeit als Freelancer gut, um wieder in das Arbeitsleben hinein zu tauchen.

Wichtig ist, dass Du für Dich die optimale Anstellung findest und dass Dir der Job vor allem Freude bereitet, Du Dich weiterentwickeln kannst und es zu Deinem Leben passt!

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Freelancer & interim Manager – Was ist rechtlich zu beachten?

Freelancer & interim Manager – Was ist rechtlich zu beachten?

Im letzten Artikel habe ich versucht, Dir einen groben Überblick über Freelancer, interim Manager und die Arbeitnehmerüberlassung zu verschaffen. Heute geht es in erster Linie darum, Dir verschiedene rechtliche Aspekte aufzuzeigen, welche für Freelancer und interim Manager relevant sind. Dabei ist insbesondere der Punkt der Scheinselbständigkeit zu betrachten. Dieser wird einen großen Teil des Artikels einnehmen.

Los geht’s!

Freiberufler, interim Manager, Freelancer, freier Mitarbeiter, Selbständiger. Diese Begriffe werden oft synonym verwendet.

Jedoch: Einige wenige rechtliche Abgrenzungen gibt es bezüglich der Gewerbeordnung und in der steuerlichen Betrachtung.

Für die interim Group sind vorzugsweise die Begrifflichkeiten interim Manager und Freelancer relevant. Bei diesen handelt es sich zwar um Synonyme, jedoch wecken sie unterschiedliche Assoziationen:

  • Der Begriff Freelancer hat sich im Bereich IT und Design gefestigt – Aufträge haben hierbei oft Projektcharakter

  • interim Manager sind in den Köpfen der Menschen noch stark an eine seniorige Rolle wie z.B. in einer Managementfunktion gebunden

Praxistipp: 

Stelle Dich auf Dein Gegenüber ein und nutze die Begrifflichkeiten, die eher zu seinem Umfeld passen!

Rechtliches

Freelancer und interim Manager sind aufgrund ihres freiberuflichen/selbständigen Schaffens keine Arbeitnehmer – für sie gelten daher auch keine Arbeitnehmerrechte und -pflichten.

So gilt für sie z.B. das Kündigungsschutzgesetz, Entgeltfortzahlungsgesetz, Arbeitszeitgesetz usw. nicht!

Die Grundlage der Tätigkeit bildet bei Freelancern und interim Managern ein Werk- oder Dienstvertrag.

>Hier wird ein fertiges Ergebnis/Werk gegen eine Geldleistung vereinbart. Der Auftragnehmer schuldet dem Auftraggeber nach einem erfolgreichem vertraglichen Abschluss einen Erfolg.
Hier wird eine selbstständige Tätigkeit gegen eine Geldleistung vereinbart. Der Auftragnehmer schuldet dem Auftraggeber nach einem erfolgreichem vertraglichen Abschluss eine Leistung, jedoch keinen Erfolg.

Es entstehen für den Auftraggeber bei der Beauftragung eines Freelancers, bzw. interim Managers mehrere Vorzüge:

  • Sie sind flexibel einsetzbar

  • Die benötigte spezifische Expertise kann dadurch kurzfristig eingekauft werden

  • Sie haben für Arbeitsmittel und Arbeitsort selbst Sorge zu tragen

  • Es fallen für den Auftraggeber keine Lohnnebenkosten an (Senkung hoher Fixkosten im Vergleich zu Festangestellten möglich)

  • Arbeitnehmerschutzrechte gelten für Freelancer und interim Manager nicht

Scheinselbstständigkeit

Hintergrund: Zum einen möchte der Gesetzgeber Personen vor Ausbeutung (geringes Arbeitsentgelt, keine Arbeitszeitkontrolle, keine Renten/ALO/Kranken-Versicherung) schützen und zum anderen sicherstellen, dass unser Sozialversicherungssystem stabil bleibt – denn durch Freiberufler werden die Sozialversicherungskassen nicht gefüllt.

Vor diesem Hintergrund wird, zum Beispiel im Rahmen einer Betriebsprüfung, innerhalb eines Unternehmens begutachtet, ob ein Freelancer oder interim Manager den Anschein erweckt, augenscheinlich wie ein Arbeitnehmer zu arbeiten.

Scheinselbstständigkeit ist demnach die Bezeichnung für ein Arbeitsverhältnis von Auftraggeber (Unternehmen) und Auftragnehmer (Freelancer), bei dem der Mitarbeiter zwar vertraglich als selbstständig betitelt wird, er tatsächlich aber wie ein Arbeitnehmer im Beschäftigungsverhältnis agiert. Der Mitarbeiter gilt folglich als abhängig beschäftigt und ist dementsprechend versicherungspflichtig.

Geprüft werden u.a. folgende Kriterien:

  • Arbeitsweise

  • Arbeitsort

  • Arbeitszeit

  • Arbeitsinhalt

  • Anlass und Form der Vergütung (Rechnungsstellung, Einzelhonorar etc.)

  • Eingliederung in eine bestehende Betriebsorganisation und/oder in Dienstpläne

  • Einsatz betrieblicher Arbeitsmittel und Arbeitsplätze

  • Verpflichtung zu regelmäßigem Erscheinen

  • Einzige oder existenzsichernde finanzielle Einnahmequelle innerhalb eines Wirtschaftsjahres für den Freelancer/interim Manager

  • Eingeschränkte unternehmerische Entscheidungsfreiheit des interim Managers

  • Fehlende private Absicherung für Krankheit und Rente

Wird eine Scheinselbstständigkeit im Rahmen einer Prüfung (z.B. durch die Rentenversicherung, Sozialversicherungen, Arbeitsgericht) festgestellt, werden hohe Strafen verhängt.

So ist der Arbeitgeber verpflichtet, rückwirkend für die letzten vier Jahre sowohl die Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung nachzuzahlen (+ i.d.R. Säumniszuschläge), hinzukommen Lohnsteuernachzahlungen und weitere mögliche Sanktionen. Für den ehemals selbständigen Mitarbeiter endet automatisch die Selbständigkeit, die Gewerbeerlaubnis erlischt, die Person gehört fortan zu den festen Mitarbeitern des Unternehmens und genießt damit auch die gleichen Rechte und Pflichten.

Praxistipp:

Einsätze von FreelancerInnen oder interim ManagernInnen sollten über eine kurze Zeitspanne angelegt sein, da Tätigkeiten in Vollzeit über einen längeren Zeitraum den Verdacht einer Scheinselbständigkeit auslösen könnten. Die Kriterien für ein Projekt sollten bei der Anfrage kurz reflektiert und überprüft werden, ggf. ist ein Freelancer oder interim Manager nicht die richtige Wahl für das Projekt.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit dem heutigen Artikel ein bisschen die Thematik der Selbständigkeit näher bringen. Wenn Du mehr über die Arbeitnehmerüberlassung und die Abgrenzung zum interim Management wissen möchtest, solltest Du den nächsten Artikel in dieser Reihe nicht verpassen! Ich freue mich auf Dich!

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Die ersten Schritte in die Selbständigkeit in qualifizierten Berufen

Die ersten Schritte in die Selbständigkeit in qualifizierten Beruf

#1 Der Freelancer

Wie baut man sich eine Existenz in der Selbständigkeit auf? Wie findet man Kunden? Was gibt es zu beachten und zu regeln? In dieser Beitragsserie geben wir Dir wertvolle Tipps für einen sicheren Start in Deine berufliche Selbständigkeit.

Gewerbe oder Freelancer?

Zunächst stellt sich die Frage, warum man sich mit der Selbstdefinition beschäftigen sollte. Viele wissen nicht, dass überhaupt ein Unterschied zwischen Gewerbe und Freelancer besteht. In diesem Beitrag wenden wir uns im Schwerpunkt dem Freelancer zu.

Die Einstufung als Freelancer oder auch Freiberufler bringt einige Vorteile mit sich. Der Freiberufler:

  • zahlt keine Gewerbesteuer.

  • muss kein Gewerbe anmelden.

  • muss keine doppelte Buchführung betreiben (eine Einnahme-Überschuss-Rechnung reicht aus).

  • ist kein Zwangsmitglied in einer Industrie- und Handelskammer (IHK).

  • kann mit anderen Freiberuflern eine Partnerschaftsgesellschaft gründen.

Folgende Charakteristiken lassen sich daraus ableiten:

In unserer immer komplexer werdenden Gesellschaft benötigen die Menschen zunehmend kompetente Unterstützung. Die hochqualifizierten Freiberufler unterstützen, beraten und vertreten neutral und fachlich unabhängig.

Die Sicherung der Gesundheitsvorsorge, der Rechtsordnung und der Kultur liegt im Interesse aller Bürger. Die der Allgemeinheit verpflichteten Freiberufler tragen dafür besondere Sorge.

Patienten, Mandanten und Klienten erwarten persönliche Betreuung auf neuestem Kenntnisstand. Der hohe ethische Anspruch der Freiberufler und ihre strenge Selbstkontrolle garantieren gesicherte Qualität.

Wer Verantwortung übernimmt, schafft Vertrauen und sichert Wachstum. Freiberufler sind mehrheitlich selbstständig tätig. Sie erwirtschaften 10,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und beschäftigen über drei Millionen Mitarbeiter.

Konkreter wird § 18, Abs. 1 des Einkommensteuergesetz (EStG) demnach bilden folgende 4 Katalogberufsgruppen den Kern freiberuflicher Tätigkeit:

  1. Heilberufe: Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Heilpraktiker, Krankengymnasten, Hebammen, Heilmasseure und Diplom-Psychologen.
  2. Rechts-, Steuer- und wirtschaftsberatende Berufe: Rechtsanwälte, Patentanwälte, Notare, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, beratende Volks- und Betriebswirte und vereidigte Buchprüfer.
  3. Naturwissenschaftliche und technische Berufe: Ingenieure, Handelschemiker, Architekten, Lotsen und Sachverständige.
  4. Kulturberufe: Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer, Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Lehrer und Erzieher.

Wichtige Überlegungen und Erledigungen vor Aufnahme einer freiberuflichen Tätigkeit:

Formular zur Anmeldung der freiberuflichen Tätigkeit anfordern. Hier wird die Art der freiberuflichen Tätigkeit angegeben und z.B. die Höhe der zu erwartenden Einnahmen geschätzt. Vorsicht: Für Umsatz und Gewinn solltest Du eine realistische bis konservative Schätzung abgeben. So gehst Du auf Nummer sicher, denn Deine Schätzung beeinflusst die Höhe Deiner Steuervorauszahlungen. Fällt diese durch eine zu optimistische Schätzung zu hoch aus, belastet dies Deinen jungen Cashflow und das könnte Deine Selbständigkeit gefährden!

Tipp: Du hast Überschüsse erwirtschaftet? Gratuliere! Lege sie Dir gerade im ersten Jahr für etwaige Nachzahlungen zurück und lebe nicht auf zu großem Fuß. Die Einnahmesituation kann täuschen. Viele Selbständige sind von der Höhe von möglichen Nachzahlungen überrascht und haben keine finanziellen Reserven, um diese zu bedienen. Hierzu kannst Du Dir z.B. verschiedene Konten anlegen, um den Überblick zu bewahren. Es bieten sich drei verschiedene Konten an:

  • Girokonto (für den täglichen Zahlungsverkehr)
  • Konto für die Rücklage der vereinnahmten Umsatzsteuer, die wieder an das Finanzamt abzuführen ist
  • Konto für Risiko- und Einkommenssteuerrücklagen
Du musst Dich nun selber versichern: was vorher Dein Arbeitgeber für Dich getan hat, liegt nun in Deiner Verantwortung. Es besteht grundsätzlich die Wahl zwischen privaten und gesetzlichen Krankenkassen. Private Kassen locken mit günstigen Einstiegstarifen, die Entwicklung der Beiträge kann aber drastisch ausfallen. Die Leistungen der Kasse und die Behandlung beim Arzt können besser ausfallen. Wer sich gesetzlich versichert, kann sich privat zusatzversichern. Hinweis: Die Beitragsentwicklung für die gesetzliche Krankenkasse fällt deutlich moderater aus.

Als Freiberufler bist Du nicht dazu verpflichtet, eine Rentenversicherung abzuschließen. Du solltest aber dringend darauf achten, für Deine Versorgung im Alter vorzusorgen! Als  Freiberufler kannst Du dabei sehr flexibel vorgehen. Aktien, Gold, freiwillige Rentenversicherung oder Immobilien können alles gute Mittel sein, um Dich für die Zukunft abzusichern. Wir empfehlen, mindestens den Anteil, den Du als Angestellter mit ähnlich hohem Einkommen in die Rentenversicherung gezahlt hast, für die private  Altersvorsorge zurückzulegen. Den Beitrag zur freiwilligen Rentenversicherung kann man relativ frei wählen.

Tipp: Auch hier bietet sich die Anlage eines separaten Kontos für die Altersvorsorge an, z.B. bei dem Anbieter, bei dem man auch sein Depot führt.

Auch als Freiberufler kann man sich freiwillig gegen Arbeitslosigkeit absichern. Im ersten Jahr liegt der Beitrag bei ca 40 Euro, ab dem zweiten Jahr dann bei ca 80 Euro. Wichtig: Diese Versicherung muss innerhalb der ersten drei Monate beantragt werden. mehr Infos dazu hier

Da die meisten Auftraggeber den Auftragnehmer (Freiberufler) in Ihren Verträgen sowieso dazu verpflichten, sich gegen verursachte Schäden zu versichern, ist es ratsam, sich bereits vor Beginn der Selbständigkeit mit den verschiedenen Versicherungen zu befassen und eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen. Dabei solltest Du überlegen, wie hoch die finanziellen Risiken für den jeweiligen freien Beruf tatsächlich sind und die Versicherungssumme entsprechend wählen. Achtung: Als Freiberufler haftest Du grundsätzlich mit dem gesamten Vermögen (auch dem privaten)!

Projektakquise:

Hast Du alles erledigt, gehst Du, idealerweise vorab oder begleitend, auf die Akquise nach Deinen ersten Projekten und Auftraggebern. Erstelle und pflege Deine Referenzen unbedingt! Frage vorherige Arbeit-, oder Auftraggeber schon zu Beginn, ob Du Ihre Kontaktdaten an zukünftige Auftraggeber zum Referenzcheck weitergeben darfst. Das beschleunigt später den Prozess und erhöht Deine Beauftragungschance. Deinen CV solltest Du, anders als bei der Bewerbung, auf eine feste Arbeitsstelle deutlich fachlicher ausrichten, da Du genau für diesen Zweck beauftragt wirst. Zur fachlich versierten, selbständigen Erbringung von Leistungen für Deinen Auftraggeber, ohne dass dieser Dich anleiten muss. Du bringst Wissen in das Unternehmen und nicht umgekehrt. Das ist auch zur Abgrenzung zur Scheinselbständigkeit (in einem späteren Beitrag hier bald dazu mehr) wichtig. Hobbies und Familienstand sind zum Beispiel eher unwichtig, Deine Reisebereitschaft hingegen kann wichtig werden.

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Freiberuflich oder Festangestellt – oder gleich das Beste aus beiden Welten? Erfahrungsbericht eines Interim Recruiters

Freiberuflich oder Festangestellt – oder gleich das Beste aus beiden Welten? Erfahrungsbericht eines Interim Recruiters

Viele Angestellte stellen sich irgendwann in ihrem Leben die Frage, ob nicht vielleicht doch eine Freiberuflichkeit der Schlüssel zu mehr Flexibilität und einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Viele Freiberufler hingegen überlegen an bestimmten Punkten in ihrem Leben, insbesondere dann, wenn sie mehr finanzielle Sicherheit benötigen, ob sie vielleicht doch (wieder) in eine Festanstellung wechseln. Beides hat (wie alles im Leben) Vor- und Nachteile.

Ich selbst arbeite als Interim Recruiter und habe mir dadurch Vorteile aus beiden Welten „ergattern“ können. Natürlich gibt es auch Nachteile (wie bei allem im Leben), aber die vielen Vorteile überwiegen für mich deutlich.

Als Festangestellte bei der interim Group, bin ich eigentlich eine klassische Festangestellte. Ich erhalte jeden Monat mein festes Entgelt und wenn ich beruflich verreise, bekomme ich die Kosten erstattet. Mein Team besteht aus derzeit ca. 20 Leuten und ist ein fester Bezugspunkt für mich. Bei Krankheit oder Urlaub springt mein Team ein, aber auch bei Fragen oder sogar Sorgen ist mein Team für mich da – so wie es in jedem festen Team sein sollte. Ich bekomme mein Gehalt auch dann, wenn ich mal krank bin und ich kann ohne Probleme zwei Wochen Urlaub machen, ohne im nächsten Monat nur halb so viele Geld zu bekommen, wie es bei Freiberuflern oft der Fall ist – außer sie arbeiten im Urlaub und dann ist es ja kein richtiger Urlaub…

Nun mag ein Freiberufler sagen, dass ich aber dafür weniger Freiheiten und Abwechslung habe, als Freiberufler bei ihren oft sehr unterschiedlichen Projekten und Kunden. Das ist aber zum Glück als Interim Recruiter nicht der Fall – insbesondere letzteres. Als Interim Recruiter arbeite ich an bis zu 6 Projekten gleichzeitig – oft bei verschiedensten Kunden. Meine Arbeit dort variiert von operativer Unterstützung bis hin zur (strategischen) Beratung und/oder Schulungen meiner Kollegen vor Ort. Langeweile kommt in diesem Job also nicht auf. Ob ich weniger Freiheiten habe, als ein Freiberufler, ist für mich schwierig zu sagen. Generell arbeite ich wahrscheinlich seltener am Wochenende und mehr in den typischen Zeiten von Montag bis Freitag zwischen 9 und 18 Uhr. Aber ich bin ebenso vor Ort bei unseren Partnerunternehmen, lerne dadurch viele verschiedene Unternehmen und Menschen kennen und erweitere gleichzeitig meinen Horizont und mein Netzwerk. Nebenbei bemerkt – so habe ich auch einige gute Freunde kennengelernt. Durch die vielen verschiedenen Projekte und meine Rolle, die sich in jedem Projekt verändert, ist meine Lernkurve insbesondere in den ersten 2 Jahren immens gewesen – wenn man “nur” bei einem Unternehmen arbeitet, kann man gar nicht so viele verschiedene Prozesse, Best- als auch Worst-Practices kennenlernen, wie ich es bereits durfte. Durch die Möglichkeit des Austauschs mit meinem Team wurde dieser Effekt sogar noch verstärkt.

Wie ihr merkt – zumindest ich bin begeistert von meinem Job. Das Beste aus beiden Welten, irgendwo zwischen Freiberuflichkeit und Festanstellung.

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Warum ist eine Befristung von IT-Stellen oft ein Fehler?

Warum ist eine Befristung von IT-Stellen oft ein Fehler?

Manchmal ist es einfach am besten, die Perspektive zu wechseln. Das gilt natürlich in vielen verschiedenen Situationen im beruflichen Leben, besonders aber auch im Recruiting. Was erwartet eigentlich die andere Seite? Das ist keine außergewöhnliche Frage. Aber öfter als gedacht gehen genau die einfachen Fragen unter, wenn eine Stelle besetzt werden soll. Damit wird dann der Weg für einfache Fehler geebnet.

Unforced errors, vermeidbare Fehler. Es gibt sie nicht nur im Tennis. Viele werden gerade dort gemacht, wo die Besetzung ohnehin schon am schwierigsten ist. Genau dann, wenn jeder kleine Fehler den eh schon kleinen Kandidatenpool weiter schmälert, ist dies umso ärgerlicher. Die Wirkung ist eben viel weitreichender. Einer der größten vermeidbaren Fehler kam mir vor einiger Zeit im IT-Recruiting unter. Und der konnte eben nur geschehen, weil nicht einmal für einen kurzen Moment auf die gegenüberliegende Seite im Recruitingprozess gesehen wurde.

Als das Projekt übernommen werden sollte, hatte der Kunde bereits eine Reihe von Versuchen unternommen, überwiegend über Anzeigen, die Stelle eines Developers zu besetzen. Allesamt ergebnislos. Es herrschte allgemeine Ratlosigkeit darüber, warum die Bewerbungen ausblieben. Es hätte doch alles so schön sein können.

Übergehen wir mal einen weiteren vermeidbaren Fehler, der schon jetzt erkennbar ist: Wer sich bei IT-Positionen auf passive Maßnahmen wie Anzeigen verlässt, ist i.d.R. verlassen. Aber es gab einen ganz anderen Punkt, viel subtiler, aber in den Auswirkungen genauso blockierend: Die Stelle war befristet. Nicht einmal begründet befristet. “So kann man erstmal sehen, ob es wirklich passt und im Zweifel dann ja die Zusammenarbeit beenden oder doch verlängern”, war die Argumentation des Kunden. Genau an dieser Stelle hätte der Perspektivwechsel vermutlich Wunder bewirkt. Mit ein paar Fragen wäre klar geworden, warum von Beginn an nicht mit einer großen Resonanz auf die Stellenanzeigen zu rechnen war.

Die erste Frage hätte lauten sollen “befindet man sich auf einem Arbeitgeber- oder einem Arbeitnehmermarkt?”. Die Antwort diktiert einem dann schon einen großen Teil der Konditionen und Rahmenbedingungen der Mitarbeitersuche auf diesem Markt. Die Antwort auf diese Frage verrät einem, ob man aktiv werden muss, oder sich zurücklehnen und abwarten kann, bis die Bewerbungen herein purzeln. Die Antwort im IT-Umfeld ist leicht: Es ist ein Arbeitnehmermarkt! Kein Developer muss suchen, um einen neuen Job zu erhalten. Alles, was Developer machen müssen, ist ihre Mailbox zu öffnen und sich aus den dutzenden Anfragen & Jobangeboten von Personaldienstleistern, Recruitern und Headhuntern die schönsten auszusuchen und auf diese zu reagieren. Einfach kurz antworten und schon einmal gedanklich Platz im Terminkalender für Vorstellungsgespräche schaffen. Kein Entwickler, der etwas auf sich hält, wird sich aktiv bewerben. Ausgenommen sind die Handvoll internationale Spitzenunternehmen, zu denen nun wirklich jeder will. Aber wenn Dein Unternehmen nicht gerade Google, Microsoft oder Apple heisst, dann musst Du bei der Suche nach einem Entwickler selbst aktiv werden.

“Kein Developer muss suchen, um einen neuen Job zu erhalten.”

Aus der Antwort auf die erste Frage ergibt sich eigentlich schon die konkrete Antwort auf die eingehende Frage, warum eine Befristung abschreckend ist. Warum sollte jemand, der die freie Wahl hat, sich für einen befristeten Job entscheiden? IT-Fachkräfte können mitunter nach Belieben die Bedingungen diktieren. Für IT-ler ist Projektarbeit interessant, wenn sie als Freelancer viel Verantwortung und auch einen satten Stundensatz nehmen können. In diesem Fall ist ein eingebautes Ende der Zusammenarbeit reizvoll. Derart reizvoll sogar, dass sich viele IT-ler gar keinen festen Job suchen. Diejenigen, die etwas mehr Sicherheit suchen, machen im Vergleich zu den Freelancern einige Abstriche im finanziellen Rahmen, nehmen dafür aber gern die Sicherheit der Festanstellung an. Sie müssen sich nicht um die Kundenakquise sorgen, oder Scheinselbständigkeit und mit all den Widrigkeiten auseinandersetzen, die Freelancer Zeit und Aufwand kosten.

Merke:

Die Befristung einer IT-Position selbst vereint in den allermeisten Fällen die am wenigsten attraktiven Komponenten beider Welten und macht daraus ein fast unlösbares Problem. Wer soll denn bitte Ja sagen, zu einem Job, der weniger einbringt als ein Freelance-Auftrag, dafür aber zeitlich begrenzt ist? Das würden nur Verzweifelte annehmen, oder solche, die eigentlich etwas besseres suchen und so die Zeit überbrücken. Genau diese Kandidaten will aber natürlich kein Unternehmen haben.

Unter dem Strich war es also ein sehr einfacher Fehler, der ganz leicht hätte behoben werden können, wenn das Gespür für die andere Seite da gewesen wäre. Daher unser Tipp: einfach mal die Perspektive wechseln – oder direkt Profis rekrutieren lassen 😉