Kategorien
Blog

Arbeitswelt 4.0 | Welche Werte möchten wir morgen leben?

Nicht nur die Arbeitswelt ändert sich aufgrund der Digitalisierung, sondern auch die Ansprüche und Bedürfnisse hinsichtlich der Lebens- und Arbeitsumgebung. Eine Arbeit auszuführen, nur weil sie die Miete und den Lebensstandard sichert, ist von vielen nicht mehr akzeptiert. Vielmehr werden Werte & Ideale, die die Vereinbarkeit mit dem Privatleben sichern UND als sinnstiftend empfunden werden, immer wichtiger. Derzeit ist lediglich ein Fünftel der Arbeitnehmer in Deutschland zufrieden mit der ausgeübten Tätigkeit. Allerdings gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen über das Idealbild der Arbeit in der Zukunft, da das Empfinden stark auseinander strebt. Was dem einen als perfekt erscheint, ist dem anderen ein Graus.

Arbeitswelt 4.0 | Welche Werte möchten wir morgen leben?

Nicht nur die Arbeitswelt ändert sich aufgrund der Digitalisierung, sondern auch die Ansprüche und Bedürfnisse hinsichtlich der Lebens- und Arbeitsumgebung. Eine Arbeit auszuführen, nur weil sie die Miete und den Lebensstandard sichert, ist von vielen nicht mehr akzeptiert. Vielmehr werden Werte & Ideale, die die Vereinbarkeit mit dem Privatleben sichern UND als sinnstiftend empfunden werden, immer wichtiger. Derzeit ist lediglich ein Fünftel der Arbeitnehmer in Deutschland zufrieden mit der ausgeübten Tätigkeit. Allerdings gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen über das Idealbild der Arbeit in der Zukunft, da das Empfinden stark auseinander strebt. Was dem einen als perfekt erscheint, ist dem anderen ein Graus.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat hierzu eine interessante Studie durchgeführt, die einen aktuellen „Wasserstand“ misst (vgl. Wertewelten Arbeiten 4.0, 2016). Hierbei wurde auf Basis von Befragungen und Interviews von 1200 repräsentativ ausgewählten Personen zum Thema „Arbeit in Deutschland“ eine Analyse erstellt, wie das Umfeld früherer Zeiten war, was heute empfunden wird und wie wir uns die Zukunft unserer Arbeitsumgebung wünschen und vorstellen.

Von damals bis heute

Seit den 50/60er-Jahren hat sich zwar die Lebensqualität (auch subjektiv empfunden) deutlich verbessert – allerdings weicht die Qualität der Arbeit hiervon deutlich ab. Als erfüllend und positiv bewertet wird hierbei beispielsweise Selbstentfaltung, Gestaltungsraum, Gemeinwohl und Leistung. Als negative Gegenpole sind Misswirtschaft, soziale Kälte, Existenzkampf oder purer Materialismus genannt worden. Auffällig ist, dass einige dieser Werte sehr nahe beieinander liegen, aber in ihren Ausrichtungen den Unterschied ausmachen.

Die empfundene Wahrheit ist, dass wir heute in einer sehr viel instabileren Arbeitswelt unsere Brötchen verdienen müssen, während das damalige Gefühl von Sicherheit und Beständigkeit geprägt war. Es herrscht derzeit eine gesellschaftliche Situation vor, die durch Druck, Risiko und Spaltung der Gesellschaft, aber gleichermaßen auch auf wirtschaftlichen Erfolg ausgerichtet ist.

Die Zukunft

Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft sieht verhalten aus. Die Erwartungsspanne hinsichtlich des Eintritts von Idealbedingungen reicht von „könnte möglicherweise erreicht werden“ bis hin zu „wird erreicht werden“. Begriffe und Werte mit denen wir die Zukunft verbinden, lassen sich in sieben Wertewelten untergliedern, die die Grundpfeiler der Vorstellungen der Befragten darlegen.

  1. Sorgenfrei von der Arbeit leben können

Ein Drittel der Befragten gab an, dass dies für sie in der idealen Arbeitswelt die Abwesenheit von Druck und Zukunftsängsten bedeutet. Gleichermaßen ist dies die Sicherheit, dass man selbst oder die Familie ohne größere materielle Sorgen leben kann.

  1. In einer starken Solidargemeinschaft arbeiten

Diese Aussage wird besonders wichtig, da viele Menschen heutzutage durch das Raster fallen und beispielsweise nur noch den Mindestlohnsektor als Alternative haben. Die Wunschvorstellung ist durch Teilhabe, Wertschätzung und Loyalität geprägt.

  1. Den Wohlstand hart erarbeiten

Hiermit ist nicht nur der materielle Besitz gemeint (nicht jeder ist ein Opportunist). Es geht auch um die Möglichkeiten, sich Lebensqualität verdienen zu können und die Rahmenbedingungen dafür zur Verfügung gestellt zu bekommen.

  1. Engagiert Höchstleistungen erzielen

Dieser Punkt umfasst beispielsweise Aussagen zur Übernahme von Verantwortung, und der Bereitschaft, hohe Leistungen zu erbringen. Auch Herausforderungen anzunehmen und zu meistern spielen eine große Rolle.

  1. Sich in der Arbeit selbst verwirklichen

Arbeitswelt4.0 Selbstverwirklichung in der Arbeit

Im Zeichen von Gestaltungsspielraum steht diese Wertewelt dafür, dass man sich spannende Themengebiete erhofft, die Gesellschaft somit zu bereichern oder flexible Arbeitsmöglichkeiten nutzen zu können.

  1. Balance zwischen Arbeit und Leben finden

Wichtig für diese Wertewelt sind Aussagen wie etwa, dass sich das System dem Menschen anpassen sollteund nicht umgekehrt. Auch die Grundeinstellung spielt eine Rolle – sodass man auch mit gewissen Prinzipien diesen weiterhin treu bleiben, und diese nicht auf Kosten der materiellen Sicherheit opfern muss.

  1. Sinn außerhalb seiner Arbeitswelt suchen

Sinnstiftung, gemeinnützige und selbstlose gesellschaftliche Beteiligung oder auch die eigenen, nicht unbedingt berufsbezogenen, Ziele und Entfaltungsmöglichkeiten sind Aussagen über diesen künftigen erwünschten Zustand.

Kurze Zusammenfassung

Alles in allem stehen der Mensch mit seinen Bedürfnissen in der Arbeitswelt und die Flexibilität der Arbeitswelt (Unternehmen, Politik, Menschen) im Mittelpunkt. Die Diversität der Interessen ist allerdings denkbar verschieden – sodass nicht jeder für die gleichen Werte einsteht. Insofern gibt es nicht DIE ultimative Lösung, sondern Wege, um Voraussetzungen für eine Arbeitswelt zu schaffen, die möglichst viele Menschen inkludiert.

(Quelle: https://www.arbeitenviernull.de/mitmachen/wertewelten/studie-wertewelten.html, zuletzt aufgerufen am 1. August 2017)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.